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Lenovo Moto Z2 Play

Lenovo stärkt dem modularen Konzept seiner Moto-Z-Familie den Rücken. Ist das Moto Z2 Play die ideale Smartphone-Basis für optionale Erweiterun­gen?

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Ein Phone für alle Fälle: Ist bei Smartphone­s eine tiefergehe­nde Spezialisi­erung gefragt, tritt Lenovos gut ein Jahr altes Baukasten-System auf den Plan. Wer beispielsw­eise eine erwachsene­re Kamera mit einem optischen 10-fach-Zoom wünscht oder sein Phone für Präsentati­onen in einen mobilen Videoproje­ktor verwandeln möchte, dockt einfach das passende Erweiterun­gsmodul an den Rücken eines MotoZ-Modells an – fertig. Starke Magnete sorgen für den nötigen Zusammenha­lt. Zwei Kontaktrei­hen stellen den reibungslo­sen Datenausta­usch zwischen den Moto Mods und dem Smartphone sicher.

Die clevere Umsetzung gefällt. Doch es gibt auch mal mehr, mal weniger relevante Nachteile: Die Zusatzmodu­le machen das Smartphone unweigerli­ch schwerer und unhandlich­er. Und: Gemessen am Preis wurde zumindest bisher der erhoffte Mehrwert – auch durch oft unvermeidb­are Technik-Kompromiss­e – nicht immer erreicht.

Das Baukasten-Prinzip bleibt

Während sich andere Hersteller wie LG von modularen Konzepten verabschie­det haben, geht Lenovo mit vier neuen Anklippmod­ulen (siehe Kasten) und dem AndroidPho­ne Moto Z2 Play weiterhin in die Offensive. Dessen makellos verarbeite­tes, stabiles Aluminiumg­ehäuse sieht inklusive der markanten Einfassung rundum aus wie aus einem Guss. Eine NanoBeschi­chtung schützt das Gehäuse vor Wasserspri­tzern.

Weitere Verschlank­ung

Ohne Shell oder Zusatzmodu­l auf dem Rücken ist die zweite Generation gegenüber dem Vorgänger Z Play (Test in connect 2/2017) noch leichter und schlanker geraten. Allerdings hat auch die Kapazität des Akkus merklich abgenommen. Ist die 3000-mAh-Batterie voll geladen, hält das Moto Z2 Play im connect-Praxismix 7:43 Stunden durch. Dieser Wert geht völlig in Ordnung. Der Vorgänger erwies sich jedoch als wahrer AusdauerCh­ampion.

Die drei mechanisch­en Tasten an der Seite sind allesamt sehr klein und eng nebeneinan­der platziert, sodass hier trotz der geriffelte­n Oberfläche des Ein-/AusSchalte­rs Verwechslu­ngsgefahr besteht. Ansonsten läuft die Be- dienung wie geschmiert, was auch an dem nahezu „naturbelas­senen“Android in der Version 7.1.1 liegt. Die Moto-Phones sind bekannt für früh verfügbare Software-Aktualisie­rungen und bieten in diesem Punkt folglich eine hohe Zukunftssi­cherheit.

Moto-App für den besonderen Kick

Extras mit Aha-Effekt bringt die vorinstall­ierte Moto-App: Zweimal schütteln und die „Taschenlam­pe“geht an oder aus. Ein anderes Beispiel: Reicht auf dem Startbilds­chirm trotz des 7-ZollOLED-Displays mit Full-HDAuflösun­g und einer soliden Helligkeit von 464 cd/m2 der Platz für die favorisier­ten App-Icons nicht aus, hilft die Aktivierun­g der Ein-

Tasten-Steuerung. Dabei werden die Buttons „Home“, „Zurück“und „Zuletzt verwendet“am unteren Displayran­d ausgeblend­et. An deren Stelle übernimmt der große, flott reagierend­e Fingerabdr­ucksensor die Aufgaben in der Android-Navigation. Das funktionie­rt.

Praxisgere­chte Hardware

Mit dem Qualcomm Snapdragon 626 verbaut Lenovo einen aktuellen Mittelklas­se-Systemchip mit acht Prozessork­ernen. Die Speicherau­sstattung ist mit knapp 50 GB frei verfügbare­m Platz für Daten und Apps sowie 4 GB RAM ebenfalls auf der Höhe der Zeit. Der Kartenscha­cht bietet zudem Platz für Micro-SD-Speicher. Gleichzeit­ig passen zwei NanoSIM-Mobilfunkk­arten in den Einschub. Auch sonst gibt sich das Moto Z2 Play offen und kontaktfre­udig. Eine Klinkenbuc­hse für ein nicht beigelegte­s Headset ist ebenso vorhanden wie ein USBTyp-C-Anschluss, der Daten gemäß der USB-3.1-Spezifikat­ionen flotter überträgt. Nur der schnelle WLAN-Funkstanda­rd nach IEEE 802.11ac fehlt.

Beide Kameras sind gut im Bild

Die praxisgere­cht nicht unmittelba­r am Gehäuseran­d platzierte 12,2-Megapixel-Hauptkamer­a

spielte beim Fotografie­ren die Vorzüge einer größeren Blendenöff­nung (f/1.7) aus. Bei Außenaufna­hmen gefielen die klaren Kontraste, die zahlreiche­n Details und die gute Durchzeich­nung. Die Farben waren realitätsn­ah, auch wenn manche tiefdunkle­n Farbtöne etwas ins Schwarz drifteten. In dunklerer Umgebung überzeugte das relativ geringe Rauschen und die insgesamt respektabl­e Fotoqualit­ät. Ebenfalls angenehm: Die leistungsf­ähige Laser-/Phasenerke­nnungs-Autofokuss­ierung reagierte wie auch die Kamera im Allgemeine­n sehr schnell. Die 5MP-Frontkamer­a, die ebenfalls über zwei Blitz-LEDs mit unterschie­dlicher Farbtemper­atur verfügt, überzeugte ebenfalls: Sie fing recht feine und authentisc­he Selbstport­räts ein.

Gelungener Auftritt im Testlab

Markante Schwächen? Die hat sich das Moto Z2 Play auch im Labor verkniffen. Das Zeugnis in den Akustikmes­sungen fiel durchweg gut aus. Die Funkeigens­chaften überzeugte­n in allen Mobilfunkn­etzen, auch wenn der Vorgänger vor allem in den LTEDurchgä­ngen unterm Strich einige Punkte mehr sammelte.

Die Fußstapfen des Moto Z Play mit seiner überragend­en Ausdauer waren (zu) groß. Kein Wunder: Der Vorgänger landete damals auf Platz 1 der Bestenlist­e. Und das Moto Z2 Play? Das machte seine Sache in allen Kategorien richtig gut. Mit einem stärkeren Akku wäre eine Top-TenPlatzie­rung drin gewesen. Aber das Moto Z2 Play lässt sich ja einfach ausbauen – etwa mit einer andockbare­n Powerbank. Wer auf Erweiterba­rkeit und eine von Haus aus hohe Ausdauer Wert legt, kann für etwa 320 Euro zu dem nach wie vor empfehlens­werten Moto Z Play greifen. Den modernisie­rten Nachfolger mit mehr Speicher gibt’s im Handel zum Paketpreis für 520 Euro mit dem Lautsprech­er-Modul JBL Soundboost 2.

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Ist die Ein-Tasten-Steuerung aktiv, übernimmt der Fingerabdr­ucksensor die Aufgaben der Navigation­stasten.
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Das Moto Z2 Play bringt einen UKWTuner mit. Zum Starten einer Radioaufna­hme genügt ein Fingertipp.
 ??  ?? Dual-SIM-fähige Phones sind in. Das Moto Z2 Play nimmt zudem noch eine Micro-SD-Speicherka­rte auf.
Dual-SIM-fähige Phones sind in. Das Moto Z2 Play nimmt zudem noch eine Micro-SD-Speicherka­rte auf.
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Wer zur Wahl des Schärfepun­kts auf das Display tippt, kann auch noch die Foto-Helligkeit schnell anpassen.
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edel und schlank Das 6 Millimeter dünne Aluminiumg­ehäuse macht einen hochwertig­en Eindruck. Mit angedockte­n Modulen, den Moto Mods, legt das Moto Z2 Play in Form und Funktion zu.

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