LG X Power 2
Lange Laufzeit, eine gute Kamera und sauberer Empfang
Mit dem X Power (Test connect 12/2016) konnte LG letztes Jahr einen echten Volltreffer in der unteren Smartphone-Mittelklasse landen. Das in puncto Optik und Ausstattung einfach gehaltene Modell war mit 199 Euro sehr günstig, erreichte dank 4100-mAhAkku hervorragende Ausdauerwerte und fand so schnell einen festen Platz im oberen Bereich der Verkaufscharts. Auch der Tester muss sich als Fan dieses Preistipps outen. Nun steht mit dem X Power 2 das Nachfolgemodell in den Startlöchern, wobei LG kräftig an der Preisschraube gedreht hat: 299 Euro wollen die Koreaner nun sehen. Ob das Phablet die Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann, muss es im Labortest zeigen.
Großer Akku, dunkles Display
100 Euro Aufpreis im Vergleich zum Vorgänger sind schon eine Hypothek, zumal sich haptisch nicht viel getan hat. So steckt das Phablet erneut in einem einfachen Kunststoffgehäuse, die dunkelblaue Nadelstreifenoptik ist aber nett anzuschauen. Dafür bringt das X Power 2 mit 4500 mAh einen größeren Akku samt Schnellladefunktion, eine moderne Plattform mit Octa-Core-CPU und ein Fotolicht auf der Gerätefront mit.
Doch nicht nur die Akkukapazität und der Preis sind beim neuen Power-Modell gewachsen, auch die Display-Diagonale hat mit 5,5 im Vergleich zu den 5,3 Zoll des Vorgängers etwas zugelegt. Die Auflösung bleibt dagegen mit 720 x 1280 Bildpunkten gleich, was eine geringere Pixeldichte ergibt. Die ist im Alltag noch okay, macht das X Power 2 aber nicht gerade zum Schärfekönig. Die Darstellung von Fotos und Videos geht dennoch in Ordnung.
Bereits die Anzeige des X Power war kein Strahlemann, doch der Touchscreen des X Power 2 präsentierte sich im Labor noch etwas schwächer auf der Brust: Mit lediglich 245 cd/m2 erreichte er nur eine wirklich unterdurchschnittliche Strahlkraft. Eventuell ist dies von LG auch gewollt, um das Maximum an Ausdauer aus dem Energiespender herauszukitzeln. Für den Einsatz in sehr heller Umgebung ist das X Power 2 so aber nur bedingt tauglich.
Wenig Speicher, einfache Bedienung
Unter dem großen Display steckt eine Plattform aus dem Hause Mediatek, die mit acht bis zu 1,5 GHz schnellen Prozessorkernen aufwarten und auf 2 GB an Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. Dies reicht für eine ruckelfreie Alltagsperformance.
So richtig mau sieht es allerdings beim Thema Nutzerspeicher
aus: Das Testgerät hielt nur 8,9 GB zur freien Befüllung durch den Besitzer bereit – das ist im Jahr 2017 einfach indiskutabel. In Sachen Connectivity gibt es dagegen wenig zu kritisieren, nur ein moderner USB-C-Anschluss und schnelles ac-WLAN fehlen.
Die Bedienung des Android-7.0Modells gelingt über die hauseigene Oberfläche „UX 5.0+“dafür problemlos und bietet auch zahlreiche Möglichkeiten, Optik und Funktion nach eigenen Vorlieben anzupassen.
Gute Kamera, stark im Labor
Positiv sticht zudem die 13-Megapixel-Kamera heraus, die bei guten Lichtverhältnissen sogar das Bildniveau der aktuellen iPhone7-Modelle übertrifft, bei schwacher Beleuchtung aber keinen Blumentopf gewinnt. Auf der Front wird die Selfie-Kamera mit 5 Megapixeln bei Bedarf von einem Fotolicht unterstützt und bietet zudem einen Weitwinkelmodus, um Gruppenselfies besser einzufangen. Die Bildqualität ist mit oder ohne aber nur auf Schnappschussniveau angesiedelt.
Im Labor konnte das X Power 2 nicht ganz an das Niveau des Vorgängers anknüpfen. Das größere Display und die stärkere Plattform nuckeln vermutlich mehr am Akku, der liefert mit 8:46 Stunden aber dennoch eine tolle Laufzeit. Auch die Empfangsmessungen liegen durch die Bank auf einem guten Niveau. Damit ist das LG X Power 2 ein würdiger, aber leider auch teurer Nachfolger des beliebten X Power.