Starke kamera-auSStattung
Der Doppeloptik auf der Rückseite fehlt der prestigeträchtige LeicaSchriftzug, dieser bleibt den Premium-Modellen von Huawei vorbehalten. Die Kameras können sich trotzdem sehen lassen.
Porträtmodus und viele Extras
Wie die teuren Leica-Modelle bietet das Nova 2 einen Porträtmodus, der eine große Blendenöffnung per Software simuliert, wodurch Personen im Vordergrund scharf abgebildet sind, während der Hintergrund mit einem feinen Bokeh überzogen ist. Die Qualität ist Smartphone-typisch: Unschärfen an den Übergängen zwischen Vorder- und Hintergrund lassen sich nicht völlig vermeiden, fallen aber nur bei Vergrößerung und genauem Hinschauen auf. Während der Porträtmodus mit einem eigenen Icon prominent in der Kameravorschau platziert wurde, erreicht man die weiteren Zusatzfunktionen per seitlicher Wischbewegung. Für ein Mittelklasse-Smartphone ist das Gebotene erstaunlich vielfältig – Zeitraffer, Zeitlupe und Nachtmodus sind genauso dabei wie ein manueller Modus, der das Abspeichern der Bilder im Rohdatenformat (RAW) erlaubt.
Optischer Zoom
Während das P10 ein Bild aus den Daten beider Sensoren zusammenrechnet, haben die beiden Kamera des Nova 2 unterschiedliche Brennweiten. Die kurze Brennweite von 27 Millimetern sorgt für einen bei Smartphones üblichen weitwinkeligen Bildausschnitt, während die lange Brennweite von 57 Millimetern den Bildausschnitt enger fasst und das Motiv näher heranholt. Die Brennweiten und damit auch die Bildausschnitte ähneln dem iPhone 7 Plus, wie bei Apple kann man über einen Zoom-Button in der Bildvorschau zwischen beiden Brennweiten wechseln. Das Nova 2 bietet somit mehr Möglichkeiten, bestimmte Situationen und Motive einzufangen als die meisten anderen Phones, vor allem in dieser Preisklasse. Die Bildqualität bewegt sich auf einem guten Niveau, reicht aber nicht an die Kamera-Oberliga (Galaxy S8, P10, U11) heran, dazu fehlt es an Feinzeichnung, zudem setzt bei schlechten Lichtverhältnissen Bildrauschen früher ein.
20-MegapixelSelfies
Eine Frontkamera mit 20 Megapixeln ist im Smartphone-Universum eine Seltenheit, allenfalls das HTC U11 und das Sony Xperia XA1 (beide 16 Megapixel) können da heranreichen. Die beeindruckende Pixelflut resultiert allerdings nicht in einer besonderen Bildqualität. Die ist vielmehr typisch Mittelklasse (1). Das ist auch kein Wunder, denn für die Qualität ist nicht der Sensor, sondern der Prozessor samt Bildsignalverarbeitung entscheidend. Das wird deutlich im Vergleich mit dem HTC U11, das mit Qualcomms Top-Chipsatz Snapdragon 835 ausgerüstet ist: Es trifft Hauttöne besser, feine Strukturen gehen nicht verloren (2). Dem HTCSmartphone fehlt allerdings der gelungene Porträtmodus, in dem eine große Blende simuliert und der Hintergrund mit einem feinen Bokeh überzogen wird (3). Das gekonnte Spiel mit der Tiefenschärfe wird immer mehr zum Markenzeichen von Huawei.