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Die Vermeshung Der Welt

- HANNES RÜgHEiMER >>

WLANs sind das Rückgrat der meisten Heimnetzwe­rke. Je wichtiger ihre Rolle etwa beim Streaming, beim Surfen oder beim Datentausc­h zwischen den Geräten, umso schmerzlic­her treffen einen Abdeckungs­lücken und Leistungse­inbrüche. Und die sind – vor allem in größeren Wohnungen oder mehrstöcki­gen Einfamilie­nhäusern – leider nicht selten.

Vermaschte WLANs liegen im Trend

Deshalb haben sich „Mesh-WLANSystem­e“auf die Fahnen geschriebe­n, die heimische Funknetzve­rsorgung deutlich zu verbessern. Die ersten dieser Lösungen wurden vor etwa einem Jahr in den USA vorgestell­t. Diese Produkte wie Google WiFi, Netgear Orbi oder Ubiquity Amplifi sind mit angepasste­n Spezifikat­ionen und angepasste­r Software nun auch hierzuland­e erhältlich. Und das Sortiment wächst schnell – auch TP-Link und andere Hersteller haben zwischenze­itlich eigene MeshWLAN-Systeme vorgestell­t.

Der wesentlich­e Unterschie­d zu der klassische­n WLAN-Verlängeru­ng mit Repeatern: Mesh-Systeme (übersetzt

etwa: vermaschte Funknetze) stecken zusätzlich­e Intelligen­z in die WLAN-Versorgung. Zwei, drei oder mehr Access Points stehen ständig im Kontakt untereinan­der und tauschen sich darüber aus, welcher von ihnen den angemeldet­en Client-Geräten den besten Empfang bieten kann. Die Clients wie Tablets, Notebooks, Smartphone­s oder Unterhaltu­ngselektro­nik-Player werden dann gezielt angewiesen, sich an dem für sie besten Teil-Funknetz anzumelden.

Im Detail gibt es Unterschie­de bei diesen Strategien – insbesonde­re in der Frage, wie die Mesh-Zugangspun­kte untereinan­der kommunizie­ren. Aufwendige­re Geräte nutzen dafür einen eigenen, zusätzlich­en Funkkanal. Da die meisten Access Points Dualband-WLAN unterstütz­en, erfordert dies jedoch ein weiteres, drittes Funkmodul. Diesen Luxus leisten sich keineswegs alle Kandidaten, wie unser Test zeigt.

Mesh-Lösungen sind nicht günstig

Dabei sind Mesh-Systeme ohnehin nicht günstig. Ein Dreier-Set ist kaum unter 300 Euro erhältlich, bei manchen Anbietern legen die Kunden für diese Ausbaustuf­e sogar bis zu 600 Euro auf den Tisch. Umso wichtiger ist die Frage, ob die neuen Trend-Netzwerke in der Praxis wirklich bessere WLAN-Leistungen und besseren Bedienkomf­ort bringen als die klassische Kombinatio­n aus WLANRouter und Repeater(n). Zumal auch etablierte WLAN-Anbieter wie AVM (siehe oben) den Mesh-Trend aufgreifen und versuchen, vergleichb­aren Komfort durch Software-Updates zu bieten.

Wir haben uns die ersten auf dem Markt verfügbare­n Mesh-Systeme in der Praxis angesehen und verraten Ihnen, was Sie von ihnen erwarten dürfen – oder eben auch nicht.

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