Die Vermeshung Der Welt
WLANs sind das Rückgrat der meisten Heimnetzwerke. Je wichtiger ihre Rolle etwa beim Streaming, beim Surfen oder beim Datentausch zwischen den Geräten, umso schmerzlicher treffen einen Abdeckungslücken und Leistungseinbrüche. Und die sind – vor allem in größeren Wohnungen oder mehrstöckigen Einfamilienhäusern – leider nicht selten.
Vermaschte WLANs liegen im Trend
Deshalb haben sich „Mesh-WLANSysteme“auf die Fahnen geschrieben, die heimische Funknetzversorgung deutlich zu verbessern. Die ersten dieser Lösungen wurden vor etwa einem Jahr in den USA vorgestellt. Diese Produkte wie Google WiFi, Netgear Orbi oder Ubiquity Amplifi sind mit angepassten Spezifikationen und angepasster Software nun auch hierzulande erhältlich. Und das Sortiment wächst schnell – auch TP-Link und andere Hersteller haben zwischenzeitlich eigene MeshWLAN-Systeme vorgestellt.
Der wesentliche Unterschied zu der klassischen WLAN-Verlängerung mit Repeatern: Mesh-Systeme (übersetzt
etwa: vermaschte Funknetze) stecken zusätzliche Intelligenz in die WLAN-Versorgung. Zwei, drei oder mehr Access Points stehen ständig im Kontakt untereinander und tauschen sich darüber aus, welcher von ihnen den angemeldeten Client-Geräten den besten Empfang bieten kann. Die Clients wie Tablets, Notebooks, Smartphones oder Unterhaltungselektronik-Player werden dann gezielt angewiesen, sich an dem für sie besten Teil-Funknetz anzumelden.
Im Detail gibt es Unterschiede bei diesen Strategien – insbesondere in der Frage, wie die Mesh-Zugangspunkte untereinander kommunizieren. Aufwendigere Geräte nutzen dafür einen eigenen, zusätzlichen Funkkanal. Da die meisten Access Points Dualband-WLAN unterstützen, erfordert dies jedoch ein weiteres, drittes Funkmodul. Diesen Luxus leisten sich keineswegs alle Kandidaten, wie unser Test zeigt.
Mesh-Lösungen sind nicht günstig
Dabei sind Mesh-Systeme ohnehin nicht günstig. Ein Dreier-Set ist kaum unter 300 Euro erhältlich, bei manchen Anbietern legen die Kunden für diese Ausbaustufe sogar bis zu 600 Euro auf den Tisch. Umso wichtiger ist die Frage, ob die neuen Trend-Netzwerke in der Praxis wirklich bessere WLAN-Leistungen und besseren Bedienkomfort bringen als die klassische Kombination aus WLANRouter und Repeater(n). Zumal auch etablierte WLAN-Anbieter wie AVM (siehe oben) den Mesh-Trend aufgreifen und versuchen, vergleichbaren Komfort durch Software-Updates zu bieten.
Wir haben uns die ersten auf dem Markt verfügbaren Mesh-Systeme in der Praxis angesehen und verraten Ihnen, was Sie von ihnen erwarten dürfen – oder eben auch nicht.