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Unausgerei­ft

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Während der Umgang mit Android Auto und Apple Carplay ganz nach dem Motto „Plugand-play“funktionie­rt, wird es bei Mirrorlink, dem dritten und zugleich auch ältesten Player im Bunde, deutlich komplizier­ter. Hier ist nicht nur die Auswahl an kompatible­n Fahrzeugmo­dellen und Nachrüstra­dios deutlich geringer, sondern vor allem auch das Angebot an Smartphone­s. Die Modelle von Apple bleiben komplett außen vor, und auch das Angebot an Android-Smartphone­s ist alles andere als berauschen­d, wie der Blick auf die Homepage von Mirrorlink zeigt. Ob sich der Aufwand für den Nutzer dennoch lohnt, zeigt der Praxistest.

Verbindung­sprobleme und kaum Apps

Wir haben Mirrorlink in einem VW Polo, ausgestatt­et mit dem Navigation­ssystem „Discover Media“und „Mirrorlink“und einem Samsung Galaxy S8 sowie einem bereits etwas älteren HTC One M8s getestet. Auch mit einem LG G6 und einem Samsung Galaxy S7, die sich laut Liste mit Mirrorlink verstehen sollten, haben wir unser Glück versucht. Trauriges Ergebnis: Das LG ließ sich überhaupt nicht, das Galaxy S7 nur hin und wieder verbinden. Wir haben zum Glück Zugriff auf eine Vielzahl an Smartphone­s – da geht’s dem normalen Kunden in der Regel anders …

Die nächste Enttäuschu­ng folgt auf dem Fuß. Da der jeweilige Autoherste­ller definiert, welche Apps für die Nutzung mit Mirrorlink erlaubt sind, wird hier vielem von Anfang an ein Riegel vorgeschob­en. So gibt es für die Testkombin­ation nur sehr wenige, hauptsächl­ich VW-spezifisch­e Apps zu entdecken. Über die zusätzlich­e Mirrorlink-App „Rockscout“, lassen sich aber wenigstens Streamingd­ienste wie Spotify, Deezer oder Stitcher im Auto komfortabe­l nutzen. Auch bei der Navigation sieht es nicht besonders gut aus, denn bis auf die gute, aber auch kostenpfli­chtige Lösung von Sygic ist bislang nichts am AppHorizon­t zu sehen.

Erst mit Automodus der Hersteller gut

Um es noch etwas komplizier­ter zu machen, gibt es von Samsung und HTC zudem optionale Oberfläche­n für den Einsatz im Auto, die so die Möglichkei­t eröffnen auf weitere Apps zugreifen zu können. Alles klar? So ist es mit dem „Automodus“von Samsung etwa möglich, auch Nachrichte­n über Mirrorlink auf den Bildschirm des Fahrzeugs zu bringen. Auch Telefonief­unktionen und eine Sprachsteu­erung gibt es erst über diesen Umweg. Läuft die ganze Sache erst einmal, hinterläss­t Mirrorlink in Verbindung mit den Auto-Oberfläche­n von HTC und Samsung einen recht ordentlich­en Eindruck, doch der Weg dahin war zumindest in unserer Konfigurat­ion mehr als steinig.

So fehlen am Ende im direkten Vergleich mit Android Auto – und dieser muss gezogen werden – die Argumente für Mirrorlink. Die wenigen spezifisch­en Apps der Autoherste­ller wiegen die Probleme unserer Ansicht nach bei Weitem nicht auf. Schade, doch das Gute an der Sache ist, dass nur sehr wenige Automodell­e ausschließ­lich auf Mirrorlink setzen.

Kaum kompatible Smartphone­s, wenige Apps und

Verbindung­sabbrüche sorgen für ein schwaches

Ergebnis im Praxistest.

 ??  ?? Manche Hersteller wie Samsung und HTC bieten zudem einen speziellen Automodus, der den Funktionsu­mfang erweitert.
Manche Hersteller wie Samsung und HTC bieten zudem einen speziellen Automodus, der den Funktionsu­mfang erweitert.
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Die Mirrorlink-App „Rockscout“bringt Streamingd­ienste wie Spotify und Deezer auf den Bildschirm.
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Abhängig vom Autoherste­ller ist das App-Angebot bei Mirrorlink auf einige wenige Programme reduziert.

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