Huawei MatebOOk e
Huaweis Windows-Premiere hinterließ 2016 einen zwiespältigen Eindruck: optisch und haptisch top, ansonsten eher mau. Beim Nachfolger, dem Matebook mit dem Namenszusatz „E“, der gleichzeitig mit dem ersten „echten“Notebook der Chinesen (Matebook X) auf den Markt kam, hat der Hersteller an einigen Stellen spürbar nachgebessert.
So bringt das aktuelle 2-in1-Gerät zwar nach wie vor nur einen einzigen USB-Anschluss im Typ-C-Format mit. Dafür gehört nun ein kleines Dock zum Lieferumfang, das den Nutzer mit mehreren gängigen Schnittstellen versorgt (USB-A, USB-C, HDMI, VGA). Einzig der Stift für handschriftliche Notizen und Zeichnungen muss separat erworben werden. Ansonsten hat sich ausstattungstechnisch wenig getan. Erneut wurde ein mit 256 GB ausreichend dimensionierter SSDSpeicher verbaut, per Kartenleser erweiterbar ist dieser allerdings nicht. Lobenswert, weil bei den sogenannten Detachables noch unüblich, ist der elegant zwischen den Lautstärketasten versteckte Fingerprintsensor für die Anmeldung via Windows Hello. Die Webcam löst mit sehr ordentlichen 5 Megapixeln auf. Geblieben ist dem schicken Chinesen auch das hochauflösende, besonders leuchtstarke und kontrastreiche 12-Zoll-Display, das bereits beim Vorgänger mächtig Eindruck schinden konnte.
Das Tablet an sich wiegt bei einer Bauhöhe von 6,9 Millimetern nur 630 Gramm. Im Notebook-Modus nähern sich Abmessungen und Gewicht jedoch Laptop-üblichen Werten an. Mit angedockter Tastatur ist das Matebook E sogar geringfügig schwerer als der Namensvetter im klassischen Ultrabook-Format.
Beim Cover geht Huawei eigene Wege: Das betrifft sowohl die braune Kunstlederoptik als auch den neuen Standmechanismus. Um das Display aufzustellen, wird der obere Teil der magnetisch fixierten Rückseite einfach nach unten geklappt. Das goldfarbene Scharnier erweist sich in der Praxis als erstaunlich stabil. Der größte Vorteil der flexiblen Kippverbindung ist jedoch ihre stufenlose Verstellbarkeit. Die Tastatur kann bauartbedingt keinen allzu großen Hub aufweisen, dennoch lässt sich gut darauf tippen. Und das präzise justierbare Touchpad bekommt im Test ebenfalls gute Noten.
Das gilt auch für die Akkulaufzeit: Im MobileMarkBenchmark, der das Nutzungsverhalten eines typischen Office-Users simuliert, hält das Matebook E rund sechs Stunden durch – das kann sich im Konkurrenzvergleich durchaus sehen lassen.
Lautlos, aber etwas träge
Letztlich verhagelt die mäßige Performance jedoch das Gesamtergebnis. Der verwendete Prozessor, ein Intel Core i57Y54, kommt ohne Lüfter aus, weil er nicht aktiv gekühlt werden muss. Im Lastbetrieb schwächelt die CPU aber ein wenig – nicht zuletzt, weil sie bei der Arbeit von nur 4 GB Hauptspeicher unterstützt wird. Vor allem die Grafik-Power lässt deutlich zu wünschen übrig. Von dieser Schwachstelle abgesehen ist das Matebook E aber ein durchaus gelungener Kompromiss aus Design, Funktionalität und Preis. >>
Der schlanke Chinese zeigt sich gegenüber dem Vorgängermodell deutlich verbessert. Nur bei der Systemleistung hapert es nach wie vor.