connect

ab- gespeckt

Das Mediapad T3 10 LTE siedelt Huawei in der Mittelklas­se an. Über die üblichen Abstriche hinaus gibt es ein paar handfeste Defizite.

-

Nach den beiden PremiumTab­lets von Huawei, dem Mediapad M3 in connect 1/2017 und dem größeren Mediapad M3 Lite in 9/17, war auch das Mediapad T3 10 zu Gast im connect-Labor. Wo Huawei bei dem um 100 Euro günstigere­n T-Modell gespart hat, zeigt sich bereits beim Akku: Während die Premium-Tablets mit 5100 mAh (M3, 8 Zoll) und 6660 mAh (M3 Lite, 10 Zoll) jeweils mehr als neun Stunden erzielen, bleibt der 4800-mAh-Akku des Mediapad T3 10 LTE mit nicht ganz sechseinha­lb Stunden klar dahinter. Bei den Displaymes­sungen hält sich das T3 10 gut, kommt sogar auf eine höhere Helligkeit (siehe auch Kasten Display-Messungen), fällt aber mit einer ungewöhnli­ch engen Farbraumab­deckung auf: Besonders Reinfarben mit einer hohen Sättigung erreichen nicht die gleiche Intensität wie im Standardfa­rbraum.

Schwache Audio- und Videoskill­s

Wer von seinem Fernseher oder anderen modernen Bildschirm­en inzwischen hochauflös­ende und kontrastst­arke Bilder gewohnt ist, wird deren Bildgewalt auf dem Mediapad T3 10, das nur in einfachem HD auflöst, vermissen. Darüber hinaus gibt es keinen Stereoton – und das ist bei 10 Zoll selbst unter günstigere­n Tablets ungewöhnli­ch. Dem Monolautsp­recher fehlt es an Dynamik, die SoftwareUn­terstützun­g SWS 3.0 kommt nur bei Verwendung von Kopfhörern zum Zug (nicht im Lieferumfa­ng). Immerhin sitzt der Lautsprech­er an einer der langen Seiten, sodass er den Ton beim Video schauen nicht rechts oder links ausgibt, sondern unten.

Obwohl es eigentlich im Namen steckt, empfiehlt sich das Mediapad T3 10 mit diesen Defiziten nicht eben als Medien-Tablet, zumal die Adreno-Grafikeinh­eit auf dem Snapdragon 425 auch das Gamerherz nicht höher schlagen lässt. Umfangreic­he Webseiten lädt der 64-Bit-Chip in einem verträglic­hen Tempo: nicht rasend schnell, aber ohne Hänger. Letztlich stehen ihm auch nur die in der Mittelklas­se üblichen 2 Gigabyte Arbeitsspe­icher zur Verfügung. Für Daten bleiben von 16 Gigabyte intern kaum mehr als 7 übrig, per Micro-SD lassen sich bis zu 128 Gigabyte nachrüsten. Auch die weitere Ausstattun­g entspricht weitgehend dem Standard der guten Mittelklas­se: im WLAN unterstütz­t das Mediapad T3 10 2,4 wie auch 5 Gigahertz, allerdings noch nicht die hohe Kanalbünde­lung

nach dem ac-Standard. GPS ist an Bord, Strom und Daten vom PC oder von einem USB-Stick werden über Micro-USB zugeführt; USBC ist unter Tablets allerdings auch noch wenig verbreitet. Die beiden Kameras lösen mit 2 Megapixeln auf der Front- und 5 Megapixeln auf der Rückseite auf. Die Hauptkamer­a fokussiert automatisc­h. Eine LED fehlt, Selfies hellt Huawei per Software mithilfe des Displays auf und zeichnet sie auf Wunsch weicher.

Online und telefonisc­h erreichbar

Punkte gewinnt die Ausstattun­g des Testgeräte­s vor allem im Bereich Mobilität: Das Tablet kommt dank LTE unterwegs nicht nur problemlos an E-Mails und ins Internet, sondern ermöglicht auch Telefonate, was individuel­l und trotz Smartphone von Nutzen sein kann. Wie von den Huawei-Smartphone­s bekannt, schaltet man einen Anruf schnell stumm, indem man das Gerät umdreht. Als mobiler Arbeitsbeg­leiter macht die LTE-Version des Huawei Mediapad T3 10 eine gute Figur, zumal auch eine LED vorhanden ist, die den Eingang von Nachrichte­n und entgangene Anrufe signalisie­rt. Für Texte, Tabellen und Präsentati­onen ist die für Tablets kostenlose Microsoft-Suite vorinstall­iert. Die Arbeit damit erleichter­t die Tastatur durch haptisches Feedback. In der Voreinstel­lung ist die Vibration auch deutlich hörbar; sie lässt sich aber im Rahmen der umfangreic­hen Tastaturei­nstellunge­n stufenlos regulieren.

Anders als die Premium-Tablets steckt das T3 10 nicht in einem Aluminium-Unibody; Aluminium bestimmt aber auch hier den Großteil des Gehäuses, der Kunststoff im Antennenbe­reich und um das Display herum schließt farblich stimmig an.

Das Testgerät mit LTE kostet 249 Euro, ohne Mobilfunk 50 Euro weniger. Kein Preisschla­ger, am Markt haben die Preise aber schon nachgegebe­n: bei Amazon ist das LTE-Tablet bereits zum Regulärpre­is der Wi-Fi-Version zu bekommen, in anderen Online-Stores auch günstiger. Auf der Suche nach Alternativ­en lohnt unter anderem ein Blick auf das Asus Zenpad 10 auf Seite 122.

 ??  ?? die Optik stimmt Design und Verarbeitu­ng überzeugen, wie man es von Huawei nicht anders kennt. Farblich stehen mit Space Gray und Luxurious Gold zwei Varianten zur Wahl.
die Optik stimmt Design und Verarbeitu­ng überzeugen, wie man es von Huawei nicht anders kennt. Farblich stehen mit Space Gray und Luxurious Gold zwei Varianten zur Wahl.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany