HUAWEI Y7
Ohne Kompromisse geht es auch bei diesem 5,5-Zoll-Kameraden der unteren Mittelklasse nicht. Die gute Nachricht: Huawei setzt die richtigen Prioritäten.
Dieses Testfeld zeigt: Es ist durchaus eine Kunst, mit vergleichsweise kleinem Budget ein überzeugendes Smartphone zu bauen. Der erfolgsverwöhnte chinesische Anbieter Huawei zeigt hier eindrucksvoll, wie es gehen kann. Das in den Farben Grau, Gold und Silber erhältliche Y7 macht mit seiner glatten Metallrückseite eine Menge her. Es ist 165 Gramm leicht und trotz einer komfortablen 14 cm großen Anzeige auch nicht zu groß.
Die Verarbeitungsqualität erreicht ein hohes Niveau. Die mit einer aufgeklebten Schutzfolie versehene Glasfront ist an den Kanten sanft abgerundet (2,5-D-Glas) und fügt sich perfekt an den robusten Kunststoffrahmen an. Beim Bildschirm reicht es nur für HD-Auflösung (720 x 1280 Bildpunkte). Dafür erweist sich die blickwinkelstabile IPSLCD-Anzeige nicht nur im Labor als recht hell (436 cd/m2) und kontrastreich (1:2180).
Gut bedienbar
Eine flotte Bedienung und eine ausreichende Performance stellt mit dem Snapdragon 435 ein Systemchip von Qualcomm sicher. In den Benchmarks erzielte das SoC mit 8-Kern-Prozessor meist höhere Werte als die Mediatek-Alternativen. 2 GB Arbeitsspeicher sind ebenso klassentypisch wie ein Einschub für Micro-SDKarten (bis 128 GB). Der frei verfügbare Speicherplatz ist mit rund 6,4 GB aber vergleichsweise knapp ausgelegt. Anschluss an die wichtigsten Funknetze findet das Huawei Y7 ebenfalls. Die in der Praxis relevanten Standards wie LTE der Kategorie 4, HSDPA bis immerhin 21,1 Mbit/s und Bluetooth in der Version 4.1 werden ebenso unterstützt wie WLAN 802.11 b/g/n im gängigen 2,4-GHz-Band. Weitere Extras fehlen: Dazu zählen Telefonate über die 4G-Mobilfunknetze und der Nahfeldfunk NFC. Auch verbindet sich das Y7 nicht mit einem zeitgemäßen, verpolungssicheren USB-TypC-Port, sondern über Micro-USB mit dem Ladegerät und PC.
Die vorinstallierte Benutzeroberfläche EMUI 5.1entspricht dem aktuellen Softwarestand. Und auch die Android-Basis ist mit der Version 7.0 moderner als im Huawei Y6. Herstellertypische Features sind ebenfalls verfügbar. Dazu zählt eine Weckfunktion, die auch bei komplett ausgeschaltetem Phone funktioniert. Ein übersichtlicher Dateibrowser und der vielseitige „Telefonmanager“erleichtern die Systemverwaltung. Apps wie ein UKW-Radio, einen Audio-Rekorder und einen Schrittzähler gibt es als Zugabe.
Erfreulich gute Fotoqualität
Eine gute Ausstattung und manuelle Einstellmöglichkeiten im „Profi-Modus“zählen zu den Stärken der 12-Megapixel-Kamera. Und das Beste: Die Fotoqualität kann sich sehen lassen. Satte Farben wurden etwas zurückhaltend, aber recht realistisch abgebildet. Die Feinzeichnung passte in weiten Bereichen. Selbst Aufnahmesituationen mit starken Helligkeitsunterschieden meisterte das Y7 recht souverän. Und auch Aufnahmen mit LED-Licht gelangen ganz gut.
Im Messlabor konnte der Prüfkandidat ebenfalls punkten. Die Funkeigenschaften im LTE-Netz fielen zwar etwas ab. Dafür überzeugen die klare Sprachverständlichkeit und die exzellenten Ergebnisse in den Akustikmessungen. Die Ausdauer des fest verbauten 4000-mAh-Akkus war ebenfalls über alle Zweifel erhaben: Über 8,5 Stunden wurden im connect-Praxismix erreicht.
Durchhaltevermögen, brauchbares Display, tolle Kamera: Das Huawei Y7 macht Wesentliches richtig gut – ein starker Auftritt und damit eine Empfehlung wert. >>