LENOVO THINKPAD X1 CARBON
Die Thinkpad-Serie hat bereits viel Lob eingeheimst. Deren aktuelles Topmodell setzt aber noch einen drauf: Es ist das bislang beste Ultrabook, das den connect-Labortest durchlaufen hat.
Seit IBM vor 25 Jahren das erste Thinkpad vorgestellt hat, waren bereits mehrere Generationen von Geschäftsreisenden mit den schwarzen Notebooks der Business-Serie unterwegs. Die meisten sind es immer noch und tun das in aller Regel sehr gerne. Warum das so ist, zeigt sich exemplarisch an dem ultramobilen Thinkpad X1 Carbon. Denn das aktuelle Flaggschiff der Produktfamilie, die 2004 mit IBMs PC-Sparte zu Lenovo kam, ist ein hervorragend verarbeiteter Laptop, der insgesamt nur wenig Luft nach oben lässt. Besonders auffällig sind die Unterschiede zum Vorgängermodell aus dem Jahr 2016. Wobei: Rein äußerlich sind keine großartigen Veränderungen erkennbar – optisch und haptisch gehörten die X1-Modelle schon immer zur Spitzenklasse: Die kompakte Form, das robuste Gehäuse, die stabilen Scharniere und die ergonomische Tastatur kannten wir bereits. Aber die Chinesen haben es nicht bei kosmetischen Korrekturen belassen. So ist die fünfte Generation des X1 Carbon mit kaum mehr als 1100 Gramm noch einmal fast um fünf Prozent leichter geworden, und auch die Grundfläche ist weiter geschrumpft – bei gleichbleibender Bildschirmgröße, versteht sich.
Der Blick auf die Seitenflächen verrät, dass sich auch in puncto Ausstattung etwas getan hat: Das neue Carbon bringt neben zwei USB-Anschlüssen im klassischen Typ-A-Format auch zwei superschnelle USB-C-Slots mit, die beide ladefähig sind und Thun- derbolt 3 unterstützen – wichtig, um das Notebook mit einer Dockingstation zu verbinden (eine weitere Möglichkeit hierzu bietet sich kabellos über den WiGig-Standard). Auch ein HDMI-Port und ein MicroSD-Steckplatz sind vorhanden, zudem kommt das schlanke Thinkpad dank des mitgelieferten EthernetAdapters auch verkabelt ins LAN. Doch damit nicht genug: Zumindest in unserer Testkonfiguration verfügt das X1 Carbon sogar über eine WWAN-Schnittstelle, über die man per LTE ins Internet gelangt. Mehr geht anschlusstechnisch praktisch nicht.
Nahe an der Perfektion
Ebenfalls kaum zu toppen ist der Massenspeicher: Dass die verbaute SSD in einem so hochpreisigen Laptop wie dem X1 Carbon 512 GB umfasst, ist wenig aufregend, weil klassenüblich. Dass sie einen so hohen Arbeitseifer an den Tag legt und durchschnittlich mehr als 1,5 GB pro Sekunde ausliest, ist aber durchaus bemerkenswert.
Angetrieben wird das Ultrabook von einem IntelCore-i7-Prozessor der siebten Generation, unterstützt von 16 GB Hauptspeicher. Mit dieser geballten Rechenpower im Rücken bekommt das Carbon X1 für die Systemleistung im connect-Test die maximale Punktzahl. Auch die Grafik-Performance ist in Abwesenheit eines dedizierten Grafikchips sehr respektabel. Nun könnte man meinen, dass die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit zu Lasten der Ausdauer geht. Doch weit gefehlt: Im MobileMarkBenchmark, der die Nutzungsgewohnheiten eines Standard-Office-Users simuliert, hält der 57-WhAkku annähernd zwölf Stunden durch – das sollte
selbst für den fleißigsten Außendienstmitarbeiter locker reichen. Da wir auch für die Eingabegeräte – die bereits angesprochene Tastatur, das exzellent bedienbare Touchpad und den Thinkpad-typischen roten Trackpoint – nur Lob übrig haben, ergibt sich im connect-Test fast zwangsläufig eine Gesamtpunktzahl, mit der sich das X1 Carbon 2017 eindeutig an die Spitze unserer Ultrabook-Bestenliste setzt. Diesem Erfolg können selbst vereinzelte Kritikpunkte wie das nicht übermäßig leuchtstarke Full-HD-Display oder das im Lastbetrieb deutlich wahrnehmbare Lüftergeräusch nicht in die Parade fahren.
Alternativen: Convertible und 2-in-1-Tablet
Wer statt eines Notebooks im klassischen Format lieber ein vielseitigeres Convertible mit Touchscreen haben möchte, wird in Lenovos X1-Familie ebenfalls fündig. Denn seit August ist die zweite Generation des Thinkpad X1 Yoga mit 360-Grad-Scharnier und OLED-Display in Deutschland erhältlich. Als weitere Alternative steht das ebenfalls runderneuerte X1 Tablet parat, das sich per mitgeliefertem Tastaturdock in einen Laptop verwandeln lässt. Das optional erhältliche Presenter-Modul erweitert dieses 2-in1-Gerät um eine Beamer-Funktion. Ein weiteres Ansteckmodul verlängert die Akkulaufzeit um bis zu fünf Stunden. Übrigens: Die Einstiegsvariante des Thinkpad X1 Carbon kostet im Lenovo-Shop „nur“1679 Euro und macht das Ultrabook damit auch für etwas schmalere Budgets erschwinglich. >>