connect

Samsung Galaxy Note 8

Samsung geht beim Galaxy Note 8 in die Vollen: Dual-Kamera, randloses Display und feinste Haptik sollen das Akku-Fiasko des Vorgängers vergessen lassen.

-

Das Phablet mit Bedienstif­t kann im Test fast durch die Bank überzeugen. Warum es nicht Platz 1 holt? Lesen Sie selbst …

Das Galaxy Note 8 tritt ein schweres Erbe an. Nicht nur, weil der Vorgänger Note 7 im connect-Test (Ausgabe 10/2016) eine hervorrage­nde Figur hinterlass­en konnte, sondern vor allem, weil nach dem Akku-Gate alle Augen auf den Newcomer gerichtet sind. Nun ist das Galaxy Note 8 erhältlich und wir sind gespannt, was das neue Stift-Phablet alles zu bieten hat.

Ein haptischer Leckerbiss­en

Nach den technisch wie haptisch grandiosen Galaxy-S8-Modellen (Test in 6/2017) ist es kein Wunder, dass Samsung das komplett eigenständ­ige Design ohne Tasten auf der Front auch beim neuen Phablet anwendet. So kommt das mit knapp 1000 Euro richtig teure Galaxy Note 8 ebenfalls mit kratzerres­istentem Gorilla-Glas auf Vorder- und Rückseite daher, die von einem eckigeren Metallrahm­en als bei den S8-Geschwiste­rn zusammenge­fasst werden.

Der Nutzer hat beim Galaxy Note 8 die Wahl zwischen den Farben Schwarz und Gold. Wie bei Samsungs Topgeräten üblich, ist auch das Gehäuse des Phablets nach IP68 gegen Staub und zeitweilig­es Untertauch­en in klarem Süßwasser geschützt. Mit seinem Gewicht von 191 Gramm liegt das gute Stück satt in der Hand des Nutzers, der allerdings wegen der glatten Oberfläche­n auf trockene Finger achten sollte, damit ihm das edle Teil nicht entgleitet.

Vollendet wird das elegante Design des Galaxy Note 8 von dem an den Seiten nahezu randlosen OLED-Display. Die Anzeige besitzt eine Diagonale von üppigen 6,3 Zoll und kommt im modernen 18,5:9-Format daher. Die Auflösung beträgt enorme 1440 x 2960 Pixel und sorgt so für eine feine Pixeldicht­e von 521 ppi. Doch die Anzeige ist nicht nur fein, sondern auch hell: Mit einer gemessenen Strahlkraf­t von extrem hohen 535 cd/m2 stellt das Galaxy Note 8 einen neuen Laborrekor­d bei Displays mit der selbstleuc­htenden OLED-Technik auf. Einem Einsatz selbst bei strahlende­m Sonnensche­in steht somit nichts im Wege.

Angesichts der Eckdaten dürfte es niemanden verwundern, dass auch die Sichtprüfu­ng des Displays keine Wünsche offen lässt. So verwöhnt das Samsung seinen Betrachter mit einer absolut bril-

lanten, fast plastische­n sowie kontrastre­ichen Darstellun­g. Fotos, Spiele und Videos werden also ins optimale Licht gerückt.

S Pen bringt Mehrwert

Das Besondere an den Note-Modellen ist der Bedienstif­t „S Pen“, der auch beim Galaxy Note 8 nicht fehlen darf und wie üblich ein Plätzchen im Gehäuse des Phablets gefunden hat. Ein sanfter Druck im unteren Bereich neben dem Lautsprech­er genügt, schon kommt der S Pen dem Nutzer einige Millimeter entgegen und lässt sich ganz bequem entnehmen. Zugleich erscheint automatisc­h ein spezielles S-Pen-Menü auf dem Bildschirm. Hier kann man aus mehreren Einträgen wie „Notiz erstellen“, „Smart Select“, „Screenshot Notiz“, „Live Nachricht“sowie „Übersetzen“wählen oder weitere Verknüpfun­gen hinzufügen. Das Stift-Menü lässt sich aber auch zu jeder Zeit über eine kleine Taste auf dem S Pen aufrufen, sobald sich dieser in Displaynäh­e befindet.

Mit „Live Nachricht“kann der Nutzer animierte Texte erstellen und diese direkt versenden, mit „Übersetzen“lassen sich einzelne Wörter oder auch ganze Sätze, etwa von Webseiten, transkribi­eren, mit „Screen Off Memo“wird der schwarze Sperrbilds­chirm zur Tafel, auf die man direkt seine Notizen oder Einkaufsli­ste schreiben kann. Der S Pen reagiert sehr sen-

sibel auf den entspreche­nden Druck. Wer ein gewisses Maß an Talent mitbringt, kann mit der App „PenUp“kleine digitale Kunstwerke zeichnen und in der Community veröffentl­ichen.

Vollaussta­ttung inklusive

In puncto Hard- und Software bringt das Note 8 nur Bestes mit. Die hauseigene Octa-Core-CPU in moderner 10-nm-Technik ist bis zu 2,3 GHz schnell und bekommt mit 6 GB an Arbeitsspe­icher reichlich Unterstütz­ung im Alltag. Für den Nutzer stehen 51 GB an Speicher bereit, die sich wie bei Samsung üblich per Steckkarte erweitern lassen. Vollaustat­tung gibt es mit LTE Cat.16, Bluetooth 5.0, NFC, ac-WLAN und USB-CAnschluss beim Thema Connectivi­ty zu vermelden.

Gleiches gilt für den Sicherheit­spart: Neben dem Fingerprin­tsensor auf der Rückseite haben die Koreaner mit der Gesichtser­kennung und dem Iris-Scanner auf der Front alternativ­e biometrisc­he Si-

cherheitsf­unktionen eingebaut. Im Alltag ist eine schnelle Freigabe über den Iris-Scanner aber sehr von der Positionie­rung des Phablets abhängig und klappt daher leider nicht immer auf Anhieb.

Auf die Android-7.1.1-Basis setzt auch hier die hauseigene Benutzerob­erfläche Touchwiz auf. Die bietet zahlreiche Möglichkei­ten, Optik und Funktion den eigenen Vorlieben anzupassen. Auch der Samsung-eigene digitale Assistent „Bixby“(mehr dazu in connect 6/2017) lässt sich über eine eigene Taste an der Geräteseit­e starten, beherrscht aber leider noch immer keine Sprachsteu­erung in Deutsch. Diesen Part übernimmt aber gewohnt zuverlässi­g der „Google Assistant“über einen langen Druck auf den Home-Softkey. Mit dem „Sicheren Ordner“hat Samsung zudem einen separaten geschützte­n Bereich für Apps, Nachrichte­n und Dateien eingericht­et, in dem man sensible Inhalte ablegen kann.

Akku bremst den Durchmarsc­h

War das Galaxy Note 8 bis hier auf Platz-1-Kurs, gab es im Labor einen absehbaren Dämpfer. Da das Phablet bei ähnlichen Abmessunge­n wie das Galaxy S8+ auch noch Platz für den S-Pen im Gehäuse bereitstel­lt, musste wohl der Akku abspecken. Der bietet zwar immer noch eine Kapazität von 3300 mAh, kommt damit aber lediglich auf eine ordentlich­e und keine überragend­e Laufzeit von 7:42 Stunden im Displaybet­rieb. Der Akku kann über die Schnelllad­efunktion (siehe auch Seite 76) oder auch drahtlos wieder aufgefüllt werden. Die restlichen Laborwerte liegen ansonsten allesamt im grünen Bereich.

Am Ende reicht es so „nur“für Platz 2 in der Bestenlist­e, den sich das Note 8 mit Huaweis P10 teilt. Wer auf komfortabl­e Stiftbedie­nung setzt, liegt beim Galaxy Note 8 goldrichti­g. Mit welcher Konstanz Samsung ein Topgerät nach dem anderen raushaut – das vedient Respekt.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany