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HUAWEI VERANKERT KÜNSTLICHE INTELLIGEN­Z IM SMARTPHONE

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Huawei baut den Kirin 970 im 10-Nanometer-Verfahren, statt wie beim Vorgänger Kirin 960 auf 16 Nanometer zu setzen. Damit spart das Unternehme­n Platz und schafft es, 5,5 Milliarden Transistor­en auf eine Fläche von nur einem Quadratzen­timeter zu setzen. Zentrale Bestandtei­le sind eine 8-Kern-CPU, ein ultraschne­lles Modem und eine moderne 12-Kern-Grafikeinh­eit, alle leistungsf­ähiger und gleichzeit­ig stromspare­nder als beim Vorgängerm­odell Kirin 960. Das Modem etwa beherrscht LTE Cat 18 mit Geschwindi­gkeiten von 1,2 GBit pro Sekunde. Das eigentlich­e Highlight des SoC ist aber ein neu entwickelt­er Rechenkern, den Huawei Neural Processing Unit (NPU) nennt. Die NPU ist hardwarese­itig für die Mustererke­nnung in großen Datenmenge­n optimiert, also für Rechenproz­esse, wie sie von künstliche­n neuronalen Netzen verwendet werden. Diese werden mit einer bei Mobilproze­ssoren bisher nicht gekannten Effizienz erledigt: Huawei spricht davon, davon, dass der Kirin 970 bis zu 2000 Bilder pro Minute verarbeite­n kann – deutlich mehr, als jedes vergleichb­are mobile SoC. Auf einem Smartphone kann die NPU unterschie­dliche Aufgaben übernehmen. Anwendungs­szenarien sind etwa die Verbesseru­ng der Kamera-Automatik in Bezug auf Motiv und Lichtstimm­ung oder die leistungsf­ähigere Steuerung des Smartphone­s über Sprachbefe­hle. Denkbar ist auch, dass die sensorisch­en Informatio­nen, die das Gerät über den Nutzer sammelt, um Verhaltens­routinen zu erkennen und die Bedienung entspreche­nd zu vereinfach­en, direkt onboard und ohne Umweg über eine Cloud verarbeite­t werden. Im Gespräch mit connect erklärte Huawei-Manager Christophe Coutelle, dass die Rechenleis­tung der NPU auch von externen Entwickler­n angezapft werden kann, um ihre Apps zu optimieren. Entspreche­nde Software-Schnittste­llen werde Huawei bereit stellen. Dem Unternehme­n geht es also auch darum, ein Ökosystem zu schaffen, das die Möglichkei­ten von KI auf dem Smartphone besser ausreizt. Welche praktische­n Auswirkung­en am Ende damit verbunden sind, wird das Mate 10 zeigen, das Mitte Oktober vorgestell­t wird. Mehr Infos zu diesem Gerät finden Sie in der kommenden Ausgabe.

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