HUAWEI MATEBOOK E
Das Matebook E ist ein unglaublich hübsches Tablet, ein passendes Book-Cover in Lederoptik gibt’s beim Kauf gleich dazu.
Das cognacbraune Book-Cover, das aus dem Windows-Tablet im mattgoldenen Metallunibody ein dünnes 12-Zoll-Notebook macht, ziert ein feines Metallscharnier, über das sich eine Hälfte der Rückseite als Standfuß wegklappen lässt. Das Scharnier weist in steilen wie flachen Winkeln eine gute Festigkeit auf. Über Konnektoren im Book-Cover und an der Unterseite des Tablets wird die Tastatur mit ihrem großem Mauspad verbunden und mit Strom versorgt – das spart gegenüber einer Bluetooth-Lösung zusätzliche Ladekabel und schützt vor einem überraschenden Ausfall. Die beleuchteten Tasten besitzen bauartbedingt keinen großen Hub, bieten aber einen ausreichenden Druckwiderstand für ein gutes Tippgefühl. Die Waage zeigt für das Book-Cover 472, für das Tablet 629 Gramm an, zusammen also gute 1,1 Kilogramm – der Gewichtsvorteil, den man sich von dem leichten Tablet gegenüber der Alternative Ultrabook möglicherweise erhofft, schmilzt dahin.
Viele Anschlüsse dank Zubehör
Um den Windows Ink Workspace optimal nutzen zu können, bietet Huawei für 69,99 Euro ergänzend einen Stift an. Anstatt dieses nützliche Utensil beizulegen, entschied sich Huawei für die Dreingabe eines kleinen Multi-Adapters mit VGA- sowie HDMI-Ausgängen für einen größeren Monitor und zwei USB-Ports. Von denen kompensiert einer den durch den Adapter belegten USB-C-Anschluss, der andere vom Typ A eignet sich für Peripheriegeräte oder Speichersticks.
Trotz gut gefüllter Schachtel – dem sicher auch der Preis von 1199 Euro Rechnung trägt – ist die Ausstattung des Tablets selbst in mehrfacher Hinsicht dürftig. So löst die Frontkamera zwar mit 5 Megapixeln vergleichsweise hoch auf, die Aufnahmen leiden aber unter starkem Bildrauschen. Eine rückseitige Kamera, bei Tablets für die Dokumentenerfassung nützlich, fehlt völlig, ebenso wie ein Kartenfach für externe Speichermedien. Üppig ist dagegen die verbaute SSD, deren 256 GB im Werkszustand in zwei Partitionen unterteilt sind: 142 GB für Daten und knapp 80 GB für Betriebssystem und Programme, auch hier sind noch etwa 60 Gigabyte frei. Microsoft Office ist vorinstalliert, wird aber nicht gratis serviert: Ohne Eingabe oder Erwerb eines Lizenzschlüssels ist nur ein 30-tägiger Test im Angebot. Die sichere Anmeldung über Windows Hello unterstützt das Matebook E mit einem Fingerprintsensor. Er sitzt seitlich im nur 7 Millimeter schmalen Rahmen gut ertastbar zwischen den Lautstärketasten. Viel Drücken hilft bei denen wenig: Die höchste Stufe ist schnell erreicht. Trotz geringer Maximallautstärke liefern die Stereospeaker aber insbesondere für Videos auf dem überzeugenden 12-Zoll-Display einen guten Klang.
Ausdauer im Tablet-Modus mau
Die Mediennutzung hat im Ausdauertest für Tablets viel Gewicht. Bei häufigen Downloads und Videowiedergabe bzw. Streaming liegt die Laufzeit bei etwa 3:45 Stunden – eine schwache Leistung, die auch das Testergebnis nach unten drückt. Wer das Matebook E stärker als Notebook denn als Medien-Tablet nutzt, kann mit deutlich mehr Ausdauer rechnen – in unserem Notebook-Test kam es auf rund sechs Stunden. Der IntelChip, ein Core i5-7Y54, der im Matebook E mit 4 Gigabyte RAM arbeiten kann, macht beides problemlos mit, solange die Anforderungen an die Grafik-Performance nicht außergewöhnlich hoch sind. >>
-Urteil