WENN EINER EINE REISE TUT ...
Die Consumer Electronics Show CES war für mich von der An- bis zur Abreise ein einziges Abenteuer. Die Vorfreude auf die vereinbarten Gesprächstermine sowie auf die Messe selbst war groß. Nicht einmal die mit Zwischenstopps insgesamt 22-stündige Odyssee nach Las Vegas konnte mir nachhaltig die Laune verderben.
Die erste Erkenntnis: Las Vegas bietet einen unvergleichlichen Rahmen für Aussteller und Fachbesucher. Die Messe hat sich über die Jahre zu einem Schmelztiegel der technologischen Innovation entwickelt. Und es ist schon fast atemberaubend, wie schnell sich Trendverschiebungen im Ausstellerverzeichnis niederschlagen: So hat sich die ehemalige Messe für Unterhaltungselektronik zur AutomotiveShow gewandelt. Die Themen Car Connect, Infotainment und autonomes Fahren sind die Innovationstreiber. Das Auto wird in Zukunft zum mobil vernetzten Endgerät und daher auch für connect immer mehr zum Thema. Die interessantesten Ansätze bringen wir Ihnen ab Seite 110 näher.
Und anders als etwa bei der Cebit in Hannover tut der inhaltliche Wandel der Attraktivität der CES keinen Abbruch – im Gegenteil: Die Besucherzahlen steigen und steigen. Hier gerät allerdings auch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ans Limit: Die Infrastruktur rund um die Messe ging angesichts der Menschenmassen in die Knie. Allein die Anreise vom Hotel zum Ausstellungsort war jedes Mal ein Trip mit unbekanntem Ausgang respektive unbekannter Ankunftszeit. Ebenfalls eine Erkenntnis: Im sonnenverwöhnten Nevada reichen ein regnerischer Tag und ein undichtes Dach, um eine komplette Messehalle mit einem Kurzschluss lahmzulegen. An einen stabilen Internetzugang via WLAN oder ein verfügbares Mobilfunknetz war erst gar nicht zu denken.
Aber geschenkt. Die CES begeistert mit ihrer Themenwelt und gewährt uns auf imposante Art und Weise einen Ausblick auf die Zukunft – da lassen wir uns von kleinen Einschränkungen im Hier und Jetzt nicht ins Bockshorn jagen.