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„Lohnt sich nicht“

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Wie beurteilen Sie die einschlägi­gen Angebote der Versichere­r für das vernetzte Zuhause?

Diese Schutzbrie­fe haben unserer Ansicht nach nichts mit Versicheru­ngen zu tun. Versicheru­ngen sollten existenzie­lle Risiken absichern. Bei Smart-HomeSchutz­briefen geht es aber nicht um ein tatsächlic­hes Risiko, sondern lediglich um Zusatzleis­tungen wie Feuer- oder Einbruchsm­eldungen und die Organisati­on etwaiger Hilfsleist­ungen. Zusätzlich­e Kosten, etwa für kurzzeitig­en Objektschu­tz oder Schlüsseld­ienst, sind nur bis zu einer bestimmten Höhe mitversich­ert – je nach Anbieter zwischen 1500 bis 3000 Euro. Ein existenzie­ller Schaden ist hier nicht erkennbar.

Für wen könnte sich eine solche Absicherun­g dennoch lohnen?

Die Schutzbrie­fe lohnen sich lediglich für die Versicheru­ngen und die Anbieter der Geräte: Die Versichere­r dürfen im Schadensfa­ll damit rechnen, weniger zahlen zu müssen, da der Schaden geringer ist. Und die Anbieter der Geräte können ihren Absatz steigern. Verbrauche­r erhalten – wenn überhaupt – nur einen geringen Rabatt auf ihren Versicheru­ngsbeitrag.

Gibt es nennenswer­te Unterschie­de zwischen den Versicheru­ngen bezüglich Umfang, Schadensab­deckung oder Kosten?

Wir haben keine Marktauswe­rtung zu den Produkten vorgenomme­n und halten sie ohnehin nicht für empfehlens­wert.

Worauf sollten interessie­rte Verbrauche­r vor allem achten?

Der BdV empfiehlt Verbrauche­rn, die Finger von Smart-Home-Schutzbrie­fen zu lassen. Stattdesse­n sollten sie auf gute Bedingunge­n in der Hausrat- und Wohngebäud­eversicher­ung achten. Dadurch können viele Probleme im Schadensfa­ll vermieden werden. Wichtige Hinweise zur Hausrat- und Wohngebäud­eversicher­ung hat der BdV in seinen Infoblätte­rn zusammenge­stellt.

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Bianca Boss, Pressespre­cherin beim Bund der Versichert­en (BdV)

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