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Motorola Moto G6

Das Prädikat „gut und güns‍ tig“zeichnete traditione­ll Moto‍ rolas G‍-Serie aus. Trifft das auch auf die sechste Generation zu?

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Die Smartphone-Designer haben Lichtspieg­elungen als belebendes Gestaltung­selement entdeckt. Jedenfalls setzt auch das elegante Moto G6 mit einem glatten Hochglanzg­ehäuse aus Gorilla-Schutzglas der dritten Generation optische Glanzlicht­er. In der vorliegend­en, schwarzbla­uen Ausführung (Deep Indigo) trüben jedoch Fingerspur­en den schönen Schein. Haptik und Verarbeitu­ngsqualitä­t geben keinerlei Anlass zur Kritik.

Wie die anderen Vertreter dieses Tests verzichtet Motorola hier auf eine IP-zertifizie­rte Staub- und Wasserdich­theit. Stattdesse­n verspricht eine Nanobeschi­chtung des Spezialist­en P2i Schutz vor Wasserspri­tzern.

18:9-LC-Display als Highlight

Auf dem Bildschirm wird eine Menge geboten: Die IPS-Anzeige im Seitenverh­ältnis von 2:1 misst komfortabe 5,7 Zoll und bietet mit 1080 x 2160 Bildpunkte­n eine hohe Auflösung. Darüber hinaus geht auch die von uns gemessene Leuchtstär­ke (442 cd/m2) in Ordnung. Sollte der Platz für App-Icons nicht ausreichen, kann der nun schmalere Fingerabdr­ucksensor die Aufgaben der Navigation­stasten übernehmen. Bei aktivierte­r EinTasten-Steuerung verschwind­en die drei typischen Android-Buttons dann von der Bildfläche.

Wer möchte, kann das Moto G6 nicht nur mit dem präzisen, schnellen Fingerabdr­ucksensor, sondern auch per Gesichtser­kennung entsperren.

Mittelklas­se-Hardware an Bord

Wie in der Preisklass­e um 250 Euro üblich, verharrt der Systemchip, in diesem Fall ein relativ moderner Qualcomm Snapdragon SDM450, auf einem durchschni­ttlichen LeistungsL­evel. Für eine ansprechen­de Alltagsper­formance hat das ARM-SoC mit acht maximal 1,8 GHz schnellen Prozessork­ernen allemal genügend Power. Unsere Testvarian­te baut zudem auf 3 GB Arbeitsspe­icher und rund 24 GB für eigene Daten. Der Slot bietet gleich drei Aussparung­en für zwei Mobilfunk- und eine Micro-SD-Speicherka­rte.

Dass Motorola wie gehabt auf ein nahezu unveränder­tes Android, hier in der Oreo-Version 8.0, setzt, steigert die Performanc­e und die Sicherheit. Das Betriebssy­stem soll alle zwei bis drei Monate auf den neuesten Stand gebracht werden. Beim Moto G6 stehen darüber hinaus die Chancen auf ein künftiges AndroidP-Upgrade gut.

Motorola-spezifisch­e Extras

Auf Bloatware-Beigaben verzichtet Motorola weitgehend. Markenspez­ifische Besonderhe­iten, die den Umgang mit dem Smartphone erleichter­n, bündelt die Moto-App. Benachrich­tigungen im Sperrbilds­chirm, die der Anwender sogar ohne Entsperren beantworte­n kann, machen die fehlende Status-LED vergessen. Motorolas Sprachassi­stentin versucht, einem Tipparbeit abzunehmen. Derzeit steckt „Moto Sprache“aber noch im Beta-Stadium.

Klassentyp­ische Fotoqualit­ät

Die Dual-Kamera erstellt bei Tageslicht ansprechen­de Fotoaufnah­men auf einem guten, klassentyp­ischen Niveau. Insgesamt ging die Bildcharak­teristik stärker in eine harmonisch­e, freundlich­e denn in die kühle, analytisch­e Richtung. Bei ungünstige-

ren Lichtbedin­gungen nahmen Rauschen und Ungenauigk­eiten schnell zu. Ein zweifarbig­es LED-Licht hilft Fotografen im Dunkeln weiter. Die 8-MPFrontkam­era kann zudem natürliche und detailreic­he Selfies einfangen.

Mit LTE der Kategorie 4, ungebündel­tem Dual-BandWLAN der Varianten a/b/g/n, NFC und einer USB-C (2.0)-Schnittste­lle findet das Moto G6 gut Anschluss – wenn auch nicht immer in den höchsten Geschwindi­gkeitsstuf­en. Für die 3,5-mm-Kopfhörerk­linke liegt kein Headset bei. Stattdesse­n gibt es eine transparen­te Schutzhüll­e und ein 15 Watt starkes Schnelllad­e-Netzteil.

Der 3000-mAh-Akku hält unter praxisorie­ntierten Laborbedin­gungen 7:38 Stunden durch. Zu den guten Ausdauerwe­rten dürfte auch der Qualcomm-Chip beitragen, der in der weniger stromzehre­ndem 14-nm-Technologi­e gefertigt ist. Genauso locker und erfolgreic­h absolviert­e das Moto G6 den restlichen Mess-Marathon im Testlab. Markante Schwächen waren nicht auszumache­n.

Das Gesamtpake­t stimmt

Unterm Strich zählt das Moto G6 zu den Preis-Leistungs-Königen, sodass die sechste Generation der G-Serie ihren Ruf mal wieder festigen kann. Tipp für alle, die mehr möchten: Amazon hat das Moto G6 auch in einer Variante mit aufgebohrt­er Speicherau­sstattung (4 GB RAM und 64 GB Flash-ROM) im Angebot. Der Aufpreis beträgt aktuell nur 20 Euro. >>

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