Doppeloptik gibt Rätsel auf
Das Hauptkamera-Ensemble besteht wie beim Nokia 7 Plus (Seite 29) aus einer 12-Megapixel-Weitwinkel-Optik (f/1.7) und einer 13-Megapixel-Tele-Brennweite (f/2.6) für zweifachen Zoom. Die Anordnung der beiden Kameras auf der Rückseite ist identisch, samt Zeiss-Schriftzug und DualLED-Blitzlicht. Kein Wunder, in beiden Smartphones ist die gleiche Hardware verbaut. Doch während das 7 Plus mit 57,7 Prozent ein Top-Ergebnis einfährt, hängt das Sirocco mit 46,6 Prozent deutlich hinterher. In freier Wildbahn geschossene Fotos untermauern den Befund aus dem Labor. Vor allem bei der Bildschärfe und der Wiedergabe feiner Strukturen mit wenig Kontrast (Rasenfläche, Mauerwerk) wird das Sirocco sichtbar abgehängt. Wir hätten erwartet, dass es aufgrund der performanteren Signalverarbeitung des Chipsets nochmal eine Schippe drauflegt. Das gegenteilige Ergebnis lässt eigentlich nur zwei Schlussfolgerungen zu: Entweder sind bei unserem frühen Serienmodell die Linsen nicht korrekt eingesetzt oder die Kamerasoftware ist noch nicht ausgereift. Bis Redaktionsschluss hatten wir leider keine Möglichkeit mehr, mit einem zweiten Sample gegenzutesten, werden das aber für die nächste Ausgabe nachholen. Unabhängig davon ist die Software-Oberfläche im Kamera-Menü zu kritisieren. Hier zeigt sich, dass Android pur auch seine Nachteile hat. Denn während Samsung und Huawei die Menüs mit vielen Extras anreichern und dabei auf eine moderne Optik achten, findet man bei Nokia nur das Pflichtprogramm, bestehend aus Panorama, Hintergrundunschärfe, Zeitlupe und Zeitraffer.