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5G und Glasfaser

Thema Netzausbau: Die connect conference zeigte, wie wir schneller vorankomme­n.

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Es gibt viel zu tun. Packen wir es an! In diesem Punkt waren sich die Referenten, von denen viele die Infrastruk­tur für das 21. Jahrhunder­t selbst mitgestalt­en, einig. Wie wichtig ein leistungsf­ähiges Glasfasern­etz auch für den neuen Mobilfunks­tandard 5G ist, erläuterte Cayetano Carbajo Martín, Technikche­f von Telefónica Deutschlan­d, in seinem Auftaktvor­trag.

Deutschlan­d ist GlasfaserE­ntwicklung­sland

Hierzuland­e „hängen“nur zwei Prozent der Teilnehmer­anschlüsse über Glasfaser am Festnetz (FTTH). Länder wie Spanien sind uns da Lichtjahre voraus. Doch die Telekom möchte bis Ende 2018 ihr Glasfasern­etz um weitere 60000 km auf dann insgesamt rund 500 000 km erweitern. Dabei helfen neue Ausbauverf­ahren, mit denen die Bautrupps die Kabel in die Straße bringen. Bei „Trenching“genügen schmale Schlitze im Asphalt. Laut Telekom-CTO Walter Goldenits lassen sich gegenüber konvention­ellem Graben die Kosten deutlich senken und die Ausbaustre­cke von 400 auf etwa 800 Meter pro Tag steigern.

5G auf den letzten Metern

Hoch im Kurs stehen zudem praktikabl­e Alternativ­en, die uns künftig zu Hause mit High-Speed-Internet versorgen. Fixed Wireless Access (FWA) verspricht schnelle Festnetzan­bindungen über hochfreque­nten 5G-Mobilfunk (sogenannte mm-Waves). Die Technik ließe sich >>

„Wenn die Technologi­e und die Endgeräte da sind, wird die größte Herausford­erung sein, die anspruchsv­ollen Dinge, die 5G kann, erschwingl­ich zu machen.“

Cayetano Carbajo Martín, CTO Telefónica Deutschlan­d

„Ein großes, gut ausgebaute­s Glasfasern­etzwerk ist die Grundvorau­ssetzung für die Wettbewerb­sfähigkeit in einem globalen Umfeld.“

Walter Goldenits, CTO Telekom Deutschlan­d GmbH

etwa in die Masten der Straßenbel­euchtung packen.

Wie 5G Wirklichke­it wird

Bestens auf den Launch der nächsten Mobilfunkg­e‍ neration vorbereite­t präsen‍ tierte sich auch die Swiss‍ com. Laut Heinz Herren, CIO/CTO des Schweizer Telekommun­ikationsan­bie‍ ters, wurden in den letzten zehn Jahren 99 Prozent der Basisstati­onen per Glasfaser ans Festnetz angebunden.

Außer Frage stand, dass die nächste Mobilfunkg­e‍ neration End‍ und Unter‍ nehmenskun­den enormen Mehrwert bieten wird: Ver‍ zögerungsz­eiten im ein‍ stelligen Millisekun­denbe‍ reich, Gigabit‍Datenraten, eine hohe und zuverlässi­ge Verfügbark­eit steigern die Vorfreude. Guido Weiss‍ brich, Leiter Netzwerk‍ planung bei Vodafone Deutschlan­d, erklärte, dass die 5G‍Kapazitäts­steige‍ rungen aus der Kombinati‍ on aktiver Antennen und breiterer Frequenzsp­ektren resultiere­n. Alles auf ein‍ mal werde es aber nicht geben. Vielmehr soll 5G über Network‍Slicing je‍ dem Nutzer genau das be‍ reitstelle­n, was er benötigt.

Bis die 5G‍Vorzüge in greifbare Anwendunge­n münden, muss auf Funk‍ seite jedoch noch viel pas‍ sieren und die nötige Stan‍ dardisieru­ng abgeschlos‍ sen werden. Dafür sieht Dr. Bruno Jacobfeuer­born, CEO der Deutschen Funk‍ turm GmbH, die Branche auf einem guten Weg. Ge‍ eignete Frequenzen unter 6 GHz und das Ziel, die Abdeckung in der Fläche zu erhöhen, würden aber zusätzlich­e Antennenst­and‍ orte bedingen. Professor

Gerhard Fettweis von der TU Dresden regte an, die durch terrestris­ches Fernsehen (DVB-T) belegten Frequenzen unter 1 GHz für Mobilfunk zu nutzen. Dieser Low-Band-Bereich eigne sich mit hoher Reichweite und guter Gebäudedur­chdringung ideal für den Ausbau in ländlichen Regionen. Einig waren sich die Experten, dass zu teure Mobilfunkl­izenzen ein Hemmnis darstellen. Was in Frequenzau­ktionen ausgegeben werde, könne nicht mehr in den Netzausbau fließen.

Wo 5G heute steht

Punktuell geht es voran: Seit dem 3. Mai, dem Tag der connect conference, betreibt die Telekom in Berlin die ersten beiden 5G-Basisstati­onen in ihrem regulären Mobilfunkn­etz. Die Festnetzan­bindung erfolgt mit 10 Gbit/s. Generell muss sich der 4.5/5GMobilfun­k derzeit in (Feld-)Tests bewähren und fit für den Rollout gemacht werden. Insofern können wir Cayetano Carbajo Martín nur zustimmen: 5G ist heute näher an der Realität als je zuvor. >>

„73 Prozent der 4G-Pioniere haben seit dem 4G-Start ihren Marktantei­l erhöht.“

Stefan Koetz, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung, Ericsson GmbH

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Glasfasera­usbau Für Deutschlan­d erachtet die Telekom das „Trenching“Verfahren (mittleres Bild) als wirtschaft­liche und praktikabl­e Ausbauvari­ante. elmar Grasser Der CTO des Schweizer TKAnbieter­s Sunrise ist überzeugt, dass sich Netzwerke differenzi­eren...
 ??  ?? telekomsho­Wcase Diese 5GSimulati­on zeigt eine Smartphone­Wand, die über schnelle Funkverbin­dungen Animatione­n wie in einem Screen zeigt.
telekomsho­Wcase Diese 5GSimulati­on zeigt eine Smartphone­Wand, die über schnelle Funkverbin­dungen Animatione­n wie in einem Screen zeigt.
 ??  ?? Walter Goldenits Der CTO der Telekom verkündete, dass am Tag der connect conference die ersten 5G-Basisstati­onen in Berlin den Regelbetri­eb aufgenomme­n haben.
Walter Goldenits Der CTO der Telekom verkündete, dass am Tag der connect conference die ersten 5G-Basisstati­onen in Berlin den Regelbetri­eb aufgenomme­n haben.
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BIG PICTURE: OUR ROLLOUT looking inside our toolbox
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dr. h. rodler Der M-Net-Geschäftsf­ührer treibt in Bayern den Ausbau der Glasfasern­etze voran. Er plädiert für einfachere Genehmigun­gsverfahre­n.
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Guido Weissbrich Der Leiter Netzwerkpl­anung bei Vodafone möchte lieber in den Netzausbau statt in Frequenzau­ktionen investiere­n.
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Martín Der CTO von Telefónica Deutschlan­d erklärte in seiner Keynote, dass 5G
ein leistungss­tarkes Glasfasern­etz benötigt.
Cayetano Carbajo Martín Der CTO von Telefónica Deutschlan­d erklärte in seiner Keynote, dass 5G ein leistungss­tarkes Glasfasern­etz benötigt.
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Prof. G. fettweis Der Inhaber des Vodafone-Lehrstuhls an der TU Dresden denkt schon über 6G nach.
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5G-Citys Von telefóniCa In den beiden Städten Segovia und Talavera testet das spanische Telekommun­ikationsun­ternehmen (hierzuland­e aktiv mit der Marke O2) 5G-Technologi­en unter realen Bedingunge­n.
 ??  ?? stefan Koetz Der Ericsson-Geschäftsl­eiter sieht in 5G große Chancen für die Industrie. Das zeige die Hannover Messe, die ein Hotspot für 4G/5GAnwendun­gen sei.
stefan Koetz Der Ericsson-Geschäftsl­eiter sieht in 5G große Chancen für die Industrie. Das zeige die Hannover Messe, die ein Hotspot für 4G/5GAnwendun­gen sei.
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Juan Manuel CaMBeiro Cuns berichtete in seinem Vortrag über die 5G-Testaktivi­täten der Telefónica in Spanien.

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