Das KI-Smartphone der nahen Zukunft
Bis 2022 werden 80 Prozent aller Smartphones mit KI-Technologie ausgestattet sein, prognostizieren die Marktforscher von Gartner. In ihrer Studie haben sie auch die wichtigsten neuen Anwendungen für Smartphone-KI identifiziert.
Heimat für das digitale Ich
Die Rolle als persönlicher Assistent wird weiter ausgebaut. Smartphones werden in der Lage sein, den Nutzer zu verstehen, seine nächsten Schritte vorauszuplanen und entsprechende Aktionen durchführen, auch ohne ihn explizit darüber zu informieren. „Sie werden verstehen, wer du bist, was du willst und wann du es willst“, prophezeit Gartner. Als Beispiel wird das vernetzte Zuhause angeführt. Das Smartphone könnte den Staubsaugerroboter aktivieren, wenn niemand zu Hause ist, oder den Backofen 20 Minuten vor der Ankunft zu Hause einschalten.
Auf Gefühle eingehen
Das Smartphone wird in der Lage sein, anhand der vorhandenen Sensoren und mit verbesserter Stimmanalyse den emotionalen Zustand seinen Besitzers zu erkennen. Die Rolle als persönlicher Assistent wird dadurch noch bedeutsamer, etwa indem die KI das Verhalten hinterfragt („Möchtest du jetzt wirklich Auto fahren?“). Zudem können Sprachassistenten wie Alexa oder Siri ihre Dialogfähigkeiten entsprechend verfeinern.
Sprach- und Objekterkennung
Schon jetzt ist Googles Bilderkennungs-App Lens in der Lage, eine Vielzahl von Objekten in Echtzeit zu erkennen. Diese Fähigkeiten werden in naher Zukunft weiter verbessert. Zur Objekterkennung in Echtzeit gesellt sich die Spracherkennung, was Simultanübersetzungen möglich macht. Das Smartphone fungiert dann im Urlaub als Dolmetscher.
Persönliches Profiling
Das Smartphone wird noch mehr Daten über seinen Nutzer sammeln und aus diesen Daten persönliche Profile erstellen. Interessant ist das etwa für Versicherungen, die maßgeschneiderte Verträge anbieten können – Vielreisende könnten höhere Beiträge für die Kfz- und Hausratversicherung zahlen. In Europa mit seinem starken Datenschutz mag das kaum vorstellbar sein, andere Länder wie China sehen die Thematik mit ganz anderen Augen.
Keine Passwörter mehr
Das Passwort hat bald ausgedient, denn die Kombination aus lernenden Algorithmen und biometrischer Sensorik ermöglicht einfache und sichere Authentifizierungsverfahren, denkbar ist etwa die Analyse der Schrittlänge und der Druckintensität, wenn man unterwegs ist und auf den Touchscreen tippt.
„Bei KI auf dem Smartphone geht es nicht nur darum, das Gerät schlauer zu machen, sondern auch darum, die kognitive Belastung für den Besitzer zu reduzieren.“