ONEPLUS 6
Mit feinem Display, potenter Hardware und schickem Outfit möchte Oneplus mit dem 6 eine günstige Alternative zum Huawei 20 Pro und Samsung Galaxy S9+ sein. Allerdings schwächelte die Kamera beim Testgerät.
Langsam aber sicher mausert sich Oneplus zu mehr als einem Geheimtipp. Der chinesische Hersteller besitzt eine treue Fangemeinde und konnte bereits in der Vergangenheit mit seinen Modellen 5 (Test in 9/2017) und 5T (Test in 2/2018) bei connect mit ausgezeichneten Ergebnissen für Aufsehen sorgen. Nun steht mit dem Oneplus 6 für mindestens 519 Euro das neueste Flaggschiff zum Test parat. Was es alles leistet und ob es wieder die Smartphone-Elite von Samsung und Huawei ärgern kann?
Die Qual der Wahl
Das Oneplus 6 wird in fünf Varianten angeboten. So ist das Phablet in den Farben Schwarz Glanz, Schwarz Matt und Weiß Perlmutt in unterschiedlichen Arbeits- und Nutzerspeicherkonfigurationen von 4 und 64 GB für 519 Euro bis 8 und 256 GB für 619 Euro erhältlich. Das Testgerät von connect kam in glänzendem Schwarz mit 8 GB RAM und 128 GB internem Speicher für eine UVP von 569 Euro in der Redaktion an.
Tolle Haptik mit kleinen Mankos
Der erste Eindruck passt, denn was der Tester da aus der weißroten Verpackung entnahm, ist ein richtig feines Phablet. Die Kombination aus kratzerhemmendem Gorilla-Glas 5 auf Vorder- wie Rückseite und einem edlen Metallrahmen gefällt. Auf der rechten Geräteseite ist hier ein griffiger dreistufiger Schieberegler integriert, über den sich die Situationsprofile „Lautlos“, „Vibrieren“und „Ton“schnell auswählen lassen. Das rückseitige Glas ist an den seitlichen Rändern elegant gebogen und liegt richtig gut in der Hand des Nutzers. Wie üblich gilt bei feuchten Händen aber auch hier: Akute Rutschgefahr! Das im Lieferumfang befindliche dunkel-transparente Cover sollte dies jedoch zu verhindern wissen. Wie beim Honor 10 ziert eine bereits aufgebrachte Displayschutzfolie die Front des Oneplus. Ein Kopfhörer wird auch hier nicht mitgeliefert.
Drei Mankos teilt das Oneplus 6 mit dem Honor 10: Zum einen zieht die glänzende Oberfläche Fingerabdrücke förmlich an, zum anderen steht auch hier die auf der Rückseite zentral
angeordnete Kameraoptik ein gutes Stück heraus. Daher wackelt das Oneplus 6 bei der Bedienung auf einer harten Oberfläche sogar noch mehr als das Honor 10. Auch ein zertifizierter Wasser- und Staubschutz fehlt dem Oneplus 6. Der Hersteller spricht zwar von einem „Wetterschutz“, doch in die Badewanne sollte der Nutzer das Phablet eher nicht mitnehmen.
Feinste Hardware
Als Treibsatz setzt Oneplus auf das High-End-SoC Qualcomm Snapdragon 845 mit acht bis zu 2,8 Ghz schnellen Kernen. In Verbindung mit den spendablen 8 GB Arbeitsspeicher bleiben im Alltag dann auch keine Performancewünsche offen, was auch für den nicht erweiterbaren Nutzerspeicher mit 113 GB gilt. Ansatzlos werden Apps geöffnet und Multitasking-Anwendungen verzögerungsfrei durchgeführt. In den Benchmark-Messungen liegt diese Kombination sogar noch vor dem bisherigen Primus in dieser Disziplin, dem Samsung Galaxy S9+ mit seiner Exynos9810-Plattform. Vor allem Gamer dürften sich über die Leistungsfähigkeit des Oneplus 6 freuen, zumal es einen speziellen Spielmodus mitbringt. Der versteckt sich in den Einstellungen unter „Erweitert“und bietet die Möglichkeit, etwa Akku-Sparfunktionen zu deaktivieren, die Netzwerknutzung anderer Apps einzuschränken und Benachrichtigungen zu blockieren. So kann sich der Zocker voll und ganz auf das Spielgeschehen konzentrieren.
Damit die Spiele auch richtig gut in Szene gesetzt werden, spendiert Oneplus ein 6,3 Zoll großes OLED-Display im