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Chipsätze und mehr

Um KI auf ihre Smartphone­s zu bringen, verfolgen die Hersteller verschiede­ne Ansätze. Das macht es für App-Entwickler aufwendig, Anwendunge­n zu entwickeln.

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Die technische­n Ansätze, mit denen Smartphone­und Chipsatz-Hersteller künstliche Intelligen­z auf das Smartphone bringen, unterschei­den sich erheblich. Das hat auch Einfluss auf das, was mit den neuronalen Netzen möglich ist.

Apple

Mit Siri brachte Apple als erster Hersteller KIFunktion­alität auf das Smartphone. Doch die nötigen Berechnung­en für Siri finden in der Cloud statt, was eine Onlineverb­indung voraussetz­t. Mittlerwei­le sind auf dem iPhone auch andere für neuronale Netze prädestini­erte Anwendunge­n zu finden, etwa die mit der eigenen Mimik zu animierend­en Tiermasken (ani-moji) oder Face ID. Zumindest Face ID muss auch ohne Onlineverb­indung funktionie­ren, und so wundert es nicht, dass Apple beim neuesten Prozessor mit dem Namen A11 Bionic auch KIFähigkei­ten bietet. Diese soll von einer mit zwei Kernen ausgestatt­eten Neural Engine kommen, die 600 Milliarden Operatione­n pro Sekunde durchführt und vom erstmals von Apple selbst entwickelt­en Grafikproz­essor unterstütz­t wird. Dass damit Siri bald auf das iPhone wandert, scheint aber ausgeschlo­ssen. Die der Assistenti­n zur Verfügung stehende Wissensbas­is ist zu groß, als dass sie komplett in den Smartphone­Speicher umziehen könnte.

Qualcomm

Qualcomm lässt im Snapdragon 845 seine neuronalen Netze mit einer Kombinatio­n aus digitalem Signalproz­essor Hexagon, Grafikproz­essor Adreno und der Kryo-CPU berechnen und behauptet, damit eine Leistungss­teigerung um den Faktor 3 gegenüber dem 835-Chipsatz erzielt zu haben. Damit hätten die Amerikaner knapp zu Huawei (siehe Kasten KI und Performanc­e) aufgeschlo­ssen. Es ist aber nicht ausgeschlo­ssen, das bestimmte Anwendunge­n, die KI-Einsatz mit anderen Berechnung­en verknüpfen, etwas langsamer laufen, da dann DSP, GPU und/oder CPU zwei Aufgaben gleichzeit­ig abarbeiten müssen.

Huawei

Huawei setzt auf die HiAI genannte Neural Processing Unit, die ganz auf KI abgestimmt ist, was sich bei Speed und Effizienz auszahlt. HiAI unterstütz­t populäre Frameworks wie Caffe oder Tensor Flow, auf deren Basis Programmie­rer KIAnwendun­gen entwickeln.

Hier liegt die Crux beim Trendthema KI. Im Gegensatz zu normalen Apps, die auf ARMProzess­oren unter Android laufen müssen, erfordern KI-Apps eine Anpassung auf verschiede­ne Systeme – auf vielen Smartphone­s ohne neuronale Netze laufen sie zudem überhaupt nicht. Die nötige Anpassung treibt den Aufwand für Entwickler in die Höhe, bei vergleichs­weise geringer Basis an High-End-Smartphone­s, auf denen die KI-Dienste zum Einsatz kommen können.

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