Samsung Galaxy A6 und A6+
Top-Technik zum fairen Preis: Samsungs beliebte Modelle der A-Baureihe galten bislang in der Smartphone-Mittelklasse als echte Gradmesser. Die neuen Galaxys A6 und A6+ möchten mit einem starken Auftritt zeigen, dass das auch so bleiben wird.
Kann die neue Mittelklasse an die Erfolgsgeschichte der Vorgänger anknüpfen?
Wenn beim PhoneKauf die Vernunft siegt, kommt unweigerlich auch Samsungs GalaxyA-Klasse in die engere Wahl. Aus dem einfachen Grund, weil Technik, Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis fast schon traditionell überzeugen. So wie im Vorjahr beim A5 und A3.
Die nächste Generation tritt also in große Fußstapfen. Davon lassen sich weder das A6+ noch das A6 einschüchtern: Das neue Design wirkt gewohnt edel, kommt aber moderner, jünger daher. Kein Wunder: Die größeren, in die Länge gezogenen Displays liegen voll im Trend. Neben der mattschwarzen Ausführung stehen Varianten in Gold und – mal was anderes – in einem hellen ViolettBlau („Lavendel“) zur Wahl.
Die Displays legen zu
In der Bildschirmdiagonalen misst das griffigere A6 respektable 14,2 Zentimeter. Die 190 Gramm schwere Plus-Variante kommt gar auf 15,2 Zentimeter. Mit ihrem Seitenverhältnis von 18,5:9 decken beide Anzeigen circa 83 Prozent der Vorderseiten ab. Die Ränder an der Längsseite fallen denn auch extrem schmal aus.
Im internen Schaukampf sieht der OLED-Bildschirm des A6+ besser aus. In der Lichtausbeute stehen hier sehr gute 440 cd/m2 in den Messprotokollen. Der kleine Bruder gibt sich dagegen mit 362 cd/m2 zufrieden. Bei den Auflösungen ergibt sich das gleiche Bild: Das Display des A6+ liegt mit 1080 x 2220 statt 720 x 1480 Pixeln (A6) klar vorne. Als praxistauglich geht aber auch der kleinere Bildschirm ohne Weiteres durch: Kontraste, Farbbrillanz und Blickwinkelstabilität gefielen bei beiden Modellen.
Wieder Metall statt Glas
Zuletzt baute die A-Klasse verstärkt auf Glas als Gehäusematerial. Die A6-Varianten stecken stattdessen in tadellos verarbeiteten, ultrarobusten Unibody-Metallgehäusen. Die sichtbaren Antennenelemente sind genauso perfekt in die glatte Rückseite integriert wie die vordere
Schutzglasoberfläche in den Aluminiumrahmen. Abgerundete Kanten erhöhen die Stabilität. Damit dürften die A6Modelle Alltagsmissgeschicke wie Stöße oder Herunterfallen besser überstehen als Geräte mit Glasrückseite. Im Unterschied zum A5 (2017) und A3 (2017) fehlen hier aber die IP-Zertifizierungen, sodass beide A6-Modelle nicht als wasser- und staubdicht durchgehen.
Die ebenfalls angesagten biometrischen Entsperrverfahren sind vorhanden. Auf der Rückseite, unmittelbar unter der Hauptkamera, finden sich die schnell und zuverlässig arbeitenden Fingerprintsensoren. Wahlweise gibt das Duo den Startbildschirm auch über die weniger sichere Gesichtserkennung frei. Auf einen zusätzlichen Iris-Scanner verzichten beide.
(Alt-)Bekannte Systemchips
Der im A6 eingebaute, hauseigene Systemchip, ein Exynos 7870, treibt bereits das A3 (2017) an. Das A6+ verdankt seine meist geringfügig besseren Benchmarkwerte einem Qualcomm Snapdragon 450, der beispielsweise auch das Motorola Moto G6 auf Trab hält. Performance-Höchstleistungen darf man hier von keinem der beiden AchtkernProzessoren erwarten. In den für Spiele relevanten 3DMarkTests kann sich die Grafikeinheit (GPU) Adreno 506 des Qualcommm-Chips deutlicher von der Exynos-GPU des A6 absetzen.
Die Hardware und die Experience-9.0-Oberfläche (siehe Seite 37) mit Android 8.0 Oreo als Unterbau harmonierten in beiden Fällen hervorragend: Die Bedienung lief rund. Apps starteten ohne merkliche Verzögerungen. Mit 3 GB Arbeitsspeicher und rund 22 GB für eigene Daten und Anwendungen bieten beide Akteure eine standesgemäße Speicherbestückung.
Drei Kartensteckplätze
Wer eine Micro-SD-Speicherkarte einsteckt, kann trotzdem zwei Mobilfunkkarten nutzen. Dabei bucht sich jeweils nur eine Nano-SIM ins 4GNetz ein. Diese Karte kann man dann auch für Telefonate in höherer Sprachqualität verwenden (VoLTE). Wie bei
Dual-SIM-fähigen Phones üblich, teilen sich beide Mobilfunkkarten im Gerät eine Sende/Empfangs-Einheit.
Lücken in der Connectivity
Beide A6-Neuheiten drücken in den Mobilfunknetzen mit LTE der Kategorie 6 und HSPA+ ordentlich aufs Tempo. Damit sind im Downlink Maximaldatenraten von 300 Mbit/s (4G) und 42 Mbit/s (3G) erreichbar. Für die Funkkommunikation stehen zudem Bluetooth 4.2 und NFC bereit. Den HighSpeed-Datentausch in Heimnetzwerken bremst aber die fehlende WLAN-ac-Unterstützung aus. Ebenfalls außen vor bleibt ein zeitgemäßer USB-C-Anschluss. Schade, das A5 und das A3 hatten beide Features noch an Bord. An der Headset-Klinke hält Samsung aber ebenso fest wie an der UKW-Radio-App.
Respektable Kameras
Unter guten Lichtbedingungen gelingen sowohl mit der Dual-Kamera des A6+ als auch mit der A6-Kamera anVom sprechende Urlaubserinnerungen. Vor allem die Hauptmotive glänzten mit knackiger Schärfe. Die kräftigen Farben gefielen ebenfalls – besonders beim Galaxy A6+. Bei der Abbildung von Nebensächlichkeiten an den Bildrändern und im Hintergrund oder generell auch bei schwierigeren Aufnahmesituationen stoßen viele Mittelklasse-Smartphones früh an ihre Grenzen. Das trifft auch auf unser Duo mal etwas mehr (A6), mal etwas weniger (A6+) zu. In den Labortests konnte sich die Hauptkamera im A6+ unter anderem mit höherer Farbtreue vom A6 und auch vom A5 (2017) leicht absetzen.
Mittelmaß deutlicher abheben konnten sich die beiden relativ hochauflösenden Selfie-Kameras mit ihrem dreistufig regelbaren LED-Licht und anderen Extras wie dem Selfie-Fokus (Kasten unten). Die Testporträts waren in den meisten Fällen gut ausgeleuchtet und detailliert. Das gilt auch in dunklerer Umgebung – vorausgesetzt, man erhellt die Motive mit der richtig gewählten Blitzintensität.
Gutes Zeugnis im Labor
Ob die Akkus trotz größerer Displays praxisgerecht dimensioniert sind, zeigen die Ausdauerwerte unseres Testlabs. Das Galaxy A6+ kommt