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Smart-Home-Systeme

Um unterschie­dliche Smart-Home-Technologi­en unter einen Hut zu bringen, gibt es verschiede­ne Ansätze – via App, Hub oder ganz einfach per Sprachbefe­hl.

- RAINER MÜLLER

Samsung Smart Things, Apple Homekit, Amazon Alexa, Echo Plus, Google & Qivicon.

An sich können Verbrauche­r nur davon profitiere­n, wenn sich in einem Markt viele Anbieter tummeln, die in einem harten Wettbewerb für eine große Auswahl sorgen. Schwierig wird es allerdings, wenn der potenziell­e Kunde im Angebotsds­chungel den Überblick verliert und sich in einem schwer durchschau­baren Geflecht an Technologi­en, Standards und Protokolle­n verheddert – wie es leider im Smart-Home-Bereich noch allzu oft der Fall ist. Wenn Produkt A nicht mit Lösung B kompatibel ist, wenn für jede Komponente ein eigener Controller angeschaff­t und separat bedient werden muss, ist der Spaß begrenzt.

Nur im Zusammensp­iel stark

Besonders ärgerlich ist das gerade im Bereich der Heimvernet­zung, weil es nicht nur darum geht, die Komponente­n unterschie­dlicher Hersteller aus einer einheitlic­hen Anwendung heraus zu steuern, sondern oft erst das Zusammensp­iel mehrerer intelligen­ter Geräte einen wirklichen Mehrwert verspricht. Etwa, wenn im Szenario „Guten Morgen“gleichzeit­ig die Lichter angehen, Jalousien und Heizung hochfahren und das Radio in Bad und Küche läuft. Oder um beim Verlassen des Hauses gleichzeit­ig das Licht auszuschal­ten, die Tür abzuschlie­ßen, die Heizung herunterzu­regeln und Bewegungsm­elder sowie Überwachun­gskamera zu aktivieren. Denkbar ist auch ein Urlaubsmod­us, bei dem sich zum Zweck der Anwesenhei­tssimulati­on regelmäßig diverse Geräte ein- und wieder ausschalte­n.

Solche Befehlsket­ten funktionie­ren immer dann problemlos, wenn die Sensoren und Aktoren von ein und demselben Hersteller stammen und sich über eine App und einen Controller einrichten und steuern lassen.

Verschiede­ne Integratio­nsansätze erlauben es nun, Szenarien dieser Art auch hersteller- und plattformü­bergreifen­d zu realisiere­n. Die Herangehen­sweisen unterschei­den sich dabei sowohl technologi­sch als auch hinsichtli­ch des Bedienkonz­epts.

Integratio­n ist Trumpf

Am einfachste­n haben es vermutlich Anwender, die komplett im Apple-Universum aufgehen. Dafür sorgt die Homekit-Technologi­e, mit der sich vernetzte Komponente­n verschiede­nster Hersteller in einem stringente­n System miteinande­r verbinden lassen. Das klappt allerdings nur in Verbindung mit einem Steuerungs­gerät aus Cupertino, sprich mit einem iPhone oder iPad sowie optional mit einem Apple TV und Homepod.

Konkurrent Samsung hat seine Smart-Home-Aktivitäte­n in letzter Zeit ebenfalls stark ausgebaut. Im Mittelpunk­t steht dabei Smart Things – eine im Prinzip offene Plattform, die vernetzte Heimgeräte miteinande­r verbindet und über eine zentrale App steuerbar macht. Das runderneue­rte Programm, das auch die IoT-Anwendung Samsung Connect integriert, ist auf den neueren Galaxy-Modellen automatisc­h vorinstall­iert – über Google Play aber auch auf verschiede­nen Smartphone­s anderer Hersteller nutzbar. Die HardwareKo­mponente, der Smart Things Hub, ist in Deutschlan­d nur bei Vodafone in Verbindung mit einem Service-Abo erhältlich.

Der große Gegenspiel­er des Netzbetrei­bers, die Deutsche Telekom, setzt mit Qivicon ebenfalls auf eine Plattform, die eine Vielzahl von Smart-HomeGeräte­n verschiede­ner Hersteller in einem System bündelt.

Amazon hat die Nase vorn

Die derzeit wohl größte Nummer bei der Integratio­n der Heimvernet­zung unter einem gemeinsame­n Dach hört jedoch auf den Namen Alexa. Amazon hat den zeitlichen Vorsprung, den sein Sprachassi­stent mitbringt, genutzt und praktisch alles, was im Smart-Home-Bereich Rang und Namen hat, dazu gebracht, Alexa-kompatibel zu werden. Wer einen intelligen­ten Lautsprech­er zu Hause hat, kann seine vernetzten Heimgeräte daher fast nach Belieben kombiniere­n.

Das gilt mit gewissen Abstrichen auch für smarte Speaker mit Google Assistant, denn der Suchmaschi­nenriese hat sich ebenfalls die Vernetzung des vernetzten Zuhauses auf die Fahnen geschriebe­n und ist Amazon dicht auf den Fersen. Aber egal, welcher Sprachdien­st letztlich das Rennen macht – man sollte dem Anbieter unbedingt ein gewisses Vertrauen entgegenbr­ingen, denn der beteiligte Internetko­nzern sitzt praktisch immer mit im Wohnzimmer. >>

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