LG Q STYLUS
LG gehört neben Samsung zu den wenigen Herstellern, die Smartphones mit Bedienstift, auch Stylus genannt, anbieten. Das jüngste Modell der Koreaner hört dann auch folgerichtig auf den Namen Q Stylus und kostet 449 Euro.
Schick, aber empfindlich
Für den ambitionierten Preis, der erfahrungsgemäß im Handel schnell sinkt, erhält der Nutzer ein modern gestyltes Smartphone mit einem 6,2-Zoll-Display im 18:9-Format samt feiner Full-HD+-Auflösung und einer richtig guten Darstellungsqualität. Dazu gesellen sich wertige Materialien wie Glas auf der Front sowie ein schicker Metallrahmen in mattem Schwarz.
Weniger gut gefällt uns die Rückseite des Q Stylus. Die gab im Test bei Druck nach und zeigte sich anfällig für Fingerabdrücke. Noch schlimmer: Wenn man nicht aufpasst, hat man schnell Kratzer im Kunststoff. Ein kurzer Kontakt mit einem Schlüssel genügte im Test, schon hatte sich dieser auf dem Backcover verewigt. Das können die anderen Kandidaten besser. Dafür verfügt das Q Stylus als einziges Modell im Testfeld über einen zertifizierten Schutz nach IP68 und MIL-STD-810G und ist so weitgehend immun gegenüber Wasser, Staub und Stößen.
Wenig Speicher, gute Bedienung
Im Inneren rackert die OctaCore-Plattform MT6750S von Mediatek mit 3 GB Arbeitsspeicher. Diese Kombination sorgte im Test für nur durchschnittliche Benchmarks, und auch im Alltag benötigte das Q Stylus hin und wieder etwas mehr Zeit, um Apps zu öffnen. Auch sonst zeigt sich LG eher knausrig: Nur 19 GB freier Nutzerspeicher, der sich wenigstens per Micro-SDKarte erweitern lässt, der Verzicht auf 5-GHz-WLAN und Dual-SIM – das ist dem Preis nicht angemessen.
Gefallen konnte dagegen der gute Fingerprintsensor auf der Rückseite, der darüber hinaus auch noch Zusatzfunktionen für Screenshots, die Schnellanzeige und die Kamera bietet. Apropos Kamera: Das 16-MegapixelModell lieferte bei guten Lichtbedingungen ordentliche Bilder ab und über „Q Lens“klappt visuelles Einkaufen bei Amazon. Auch die Stylus-Funktionen überzeugen. Zieht man den Bedienstift aus dem Gehäuse, erscheint ein eigenes Menü mit Stiftfunktionen. Auch die Texteingabe, etwa beim Verfassen von E-Mails, kann mit dem Stylus erfolgen. Wird der Stift im Sperrbetrieb herausgezogen, lassen sich auf dem schwarzen Screen Notizen erstellen.
Über die hauseigene Nutzeroberfläche, die LG über das Android-8.1-System stülpt, lässt sich das Q Stylus komfortabel bedienen. Dies rettet es aber nicht vor einem schwachen Endergebnis, denn im Labor konnte die Ausdauer von nur 5:55 Stunden nicht überzeugen. (mp) >>
-Urteil
(358 Punkte)
befriedigend