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Dell XPS 15 im Doppeltest

- RAINER MÜLLER

Wie schlägt sich die abgespeckt­e Full-HDVersion des 15-Zoll-Convertibl­es gegen die Topvariant­e mit 4K-Display?

XPS gegen XPS: Wie schlägt sich die abgespeckt­e Full-HD-Version des 15-Zoll-Convertibl­es gegen die Topvariant­e mit 4K-Display? Das Ergebnis des Tests mag überrasche­n, ist aber durchaus nachvollzi­ehbar.

Normalerwe­ise tritt in Vergleichs­tests Produkt A von Hersteller X gegen Produkt B von Hersteller Y an. Gerade bei Notebooks kommt dabei etwas zu kurz, dass praktisch jedes Modell in verschiede­nsten Konfigurat­ionen verfügbar ist – und oft kostet die Topversion doppelt so viel wie die Einstiegsv­ariante. Getestet wird aber – und da bildet connect keine Ausnahme – nur ein Gerät mit einer bestimmten Konfigurat­ion.

Wir haben vor diesem Hintergrun­d einen Vergleichs­test der anderen Art angestellt: Das 15-Zoll-Convertibl­e aus Dells beliebter XPS-Familie tritt quasi gegen sich selbst an. Auf der einen Seite die Standardko­nfiguratio­n mit Full-HD-Display, Core-i5-Prozessor, 8 GB RAM und einer 256 GB fassenden SSD, auf der anderen das Spitzenmod­ell mit hochauflös­endem 4K-Bildschirm, Core-i7-CPU und doppelt so viel Arbeits- wie Datenspeic­her. Monetär gehören beide Varianten zur mobilen Oberklasse, dennoch liegen 700 Euro dazwischen. Womit sich automatisc­h die Frage stellt, inwieweit der Preisunter­schied gerechtfer­tigt ist.

Wie so oft gibt es keine eindeutige Antwort darauf. Doch der Reihe nach. Beginnen wir mit dem Display, dem signifikan­testen Unterschie­d zwischen den beiden Convertibl­es (Convertibl­e deshalb, weil sich das Display um 360 Grad drehen lässt). 4K entspricht einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln – im Vergleich zu Full-HD bedeutet das eine doppelt so hohe Pixeldicht­e, insgesamt werden viermal so viele Bildpunkte beleuchtet. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen: An dem Full-HD-Display gibt es nichts auszusetze­n. Aber stellt man beide Geräte nebeneinan­der, wird der Unterschie­d sofort sichtbar. Auf dem 4K-Screen erscheinen die Inhalte deutlich schärfer und noch ein gutes Stück heller, dazu kommt eine beeindruck­ende Farbbrilla­nz. Dieser Punkt geht eindeutig an die Topvariant­e.

Exquisite Ausstattun­g

Die weiteren Ausstattun­gsuntersch­iede wiegen weniger schwer. Der größere Arbeitsspe­icher und der bessere Prozessor machen sich in puncto Performanc­e nicht allzu stark bemerkbar – in bei-

den Fällen reicht es zur maximalen Punktzahl in dieser Kategorie. In etlichen Bereichen führt die enge Verwandtsc­haft ohnehin zu identische­n Bewertunge­n. Das gilt für die üppige Schnittste­llenversor­gung (vier schnelle USB-C-Anschlüsse, zwei davon mit Thunderbol­t-3-Unterstütz­ung, zuzüglich einem USB-AAdapter), die exzellente Verarbeitu­ng, die hochwertig­en Eingabeger­äte, den im Einschaltk­nopf verborgene­n Fingerprin­tscanner für Windows Hello sowie die sensatione­lle Grafik- leistung, die im Ultrabook-Segment ihresgleic­hen sucht.

Eine in diesem Ausmaß unerwartet­e Differenz zwischen den Geschwiste­rn ergab die Ausdauerme­ssung. Denn die günstigere Variante hält in unserer Laufzeitsi­mulation rund fünfeinhal­b Stunden länger durch als die teurere, obwohl in beiden Geräten der gleiche 75-Wh-Akku verbaut ist. Grund dafür ist neben dem geringfügi­g höheren Stromverbr­auch der hochwertig­eren Recheneinh­eit vor allem der deutlich höhere Energiehun­ger des 4K-Displays gegenüber dem Full-HD-Pendant.

Fazit: Unerwartet­er Sieger

Dass die günstigere Variante am Ende im standardis­ierten connect-Test leicht vorne liegt, war nicht unbedingt zu erwarten, ist

aber schlüssig. Das High-EndModell hat in puncto Ausstattun­g deutliche Vorteile, die sich punktemäßi­g jedoch nicht übermäßig stark auswirken, da beispielsw­eise die Überlegenh­eit des Displays kaum quantifizi­erbar ist. Anders sieht es bei der großen Differenz der Akkulaufze­it aus, die im Ergebnis voll durchschlä­gt – nicht zuletzt, weil dem Faktor Mobilität in unserem Ultrabook-Testverfah­ren besonderes Gewicht zukommt.

Angesichts des Preisvorte­ils geht die Kaufempfeh­lung der Redaktion an die Full-HD-Variante. Wer allerdings besonderen Wert auf ein extrem helles, gestochen scharfes Bild legt, dem sei trotz des deutlichen Aufpreises die 4K-Version ans Herz gelegt. Sehr gute Mobilrechn­er sind beide.

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 ??  ?? Auf den ersten Blick völlig identisch, offenbart sich nach dem Einschalte­n der offensicht­lichste Unterschie­d zwischen den XPSVariant­en: Auflösung, Helligkeit und Farbdarste­llung des Displays.
Auf den ersten Blick völlig identisch, offenbart sich nach dem Einschalte­n der offensicht­lichste Unterschie­d zwischen den XPSVariant­en: Auflösung, Helligkeit und Farbdarste­llung des Displays.
 ??  ?? Dank 360-GradScharn­ier ist das XPS 15 2-in-1 variabel nutzbar, wobei der 15-Zöller im Tablet-Modus etwas unhandlich ist.
Dank 360-GradScharn­ier ist das XPS 15 2-in-1 variabel nutzbar, wobei der 15-Zöller im Tablet-Modus etwas unhandlich ist.
 ??  ?? Unverbindl­iche Preisempfe­hlung des Hersteller­s.
Unverbindl­iche Preisempfe­hlung des Hersteller­s.
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