Mehr Notebook-Power
Mit diesen Tipps läuft Ihr Mobilrechner deutlich schneller.
Ob Zuhause, unterwegs oder im Büro: Das Notebook ist nahezu ständig im Einsatz. Deshalb sollten wir dem mobilen Arbeitstier eine regelmäßige Kontrolle und Pflege zugestehen. Der tragbare Rechner wird es mit guter Reaktion, Funktionalität und Performance danken. Hier einige wichtige Tipps, die schnell erledigt sind.
TIPP 1 Ultrabooks: Speicher preiswert und schnell erweitern
Ein komplettes Notebook mit 11,6- oder gar 14-Zoll-Display für unter 300 Euro? Das ist heute kein Problem mehr. Ultrabooks bieten zu diesem Dumpingpreis recht flotte Prozessoren, ausreichend Arbeitsspeicher, WLAN, Bluetooth und sogar Full-HD-Displays. Ein Hindernis stellt bei diesen Geräten allerdings der Massenspeicher dar, denn mehr als 64 GB zum Beispiel in Form einer eMMC passen meist nicht ins Budget des Herstellers, wenn er den kritischen Preispunkt von unter 300 Euro treffen möchte. Windows 10 Home nimmt von diesen 64 GB bereits etwa 17 GB in Anspruch, bleiben also gerade einmal 47 GB für Programme und Daten. Wer Fotos oder gar Filme auf der Platte ablegen möchte, der stößt hier in kürzester Zeit an Kapazitätsgrenzen.
Doch bevor Sie ein Ultrabook mit größerer Speicherkapazität zu einem weit höheren Preis kaufen, sollten Sie sich die folgende Alternative durch den Kopf gehen lassen. Eine sehr preiswerte Möglichkeit der Speichererweiterung ist die dauerhafte Nutzung einer SD- oder Micro-SD-Karte als Massenspeicher, sofern das Ultrabook einen Kartenleser besitzt und dieser idealerweise mit SDXC-Karten umgehen kann. Für weniger als 40 Euro erweitern Sie auf diese Weise die Kapazität Ihres Ultrabooks um 128 GB und haben so jede Menge zusätzlichen Platz gewonnen. Alternativ oder auch zusätzlich verwenden Sie einen MicroUSB-Stick zur Speichererweiterung. Sticks wie der Sandisk Ultra Fit ragen kaum über das Gehäuse des Rechners hinaus und schlagen beispielsweise in der 128-GB-Version mit gerade einmal 38 Euro zu Buche. 256-GB-Sticks kosten um die 80 Euro. Für zusammen nur 120 Euro lässt sich die Speicherkapazität des Ultrabooks also um satte 384 GB auf insgesamt 448 GB erweitern.
TIPP 2 Reinigung: Sauberes Innenleben schützt vor Überhitzung
Nahezu jeder mobile Rechner ist mit mindestens einem aktiven Lüfter ausgestattet, der – zumeist in Abhängigkeit von der zu bewältigenden Rechenlast – mehr oder weniger deutlich zu hören ist. Wird der Lüfter mit der Zeit immer lauter, kann die Ursache eine ganz profane sein. Mit der angesaugten Kühlluft zieht der Lüfter nämlich auch Staub ins Innere des Notebook-Gehäuses; und dabei ist es kaum von Belang, wie sauber Sie die Umgebung halten. Ein einziger Fussel, der sich an einer ungünstigen Stelle innerhalb des Kühlsystems festsetzt, kann bewirken, dass der Lüfter weniger effektiv arbeitet als zuvor. Prozessor, GPU oder andere Komponenten werden wärmer, der Lüfter dreht schneller und häufiger, das Notebook wird lauter und die Akkulaufzeit sinkt, weil der Lüfter Energie benötigt.
Und wie reinigen Sie den Lüfter? Am einfachsten mit Ihrem Staubsauger samt Polsterdüse, nachdem Sie Ihr Notebook heruntergefahren und vom Netz getrennt haben. In der Regel müssen Sie das Gehäuse nicht öffnen. Damit sich der Lüfter nicht dreht, blockieren Sie die Lamellen durch den Lufteinlass mit einem Zahnstocher oder einer gerade gebogenen Büroklammer, und saugen Sie die Stelle mit mittlerer bis hoher Saugstufe ab. Dabei entfernen Sie einen Großteil des Staubes und mit einiger Sicherheit auch den Fussel. Effektiver ist die Reinigung natürlich bei geöffnetem Gehäuse, denn dann kommen Sie problemlos in alle Ecken. Hier sollten Sie allerdings aufpassen, dass Sie mit der Staubsaugerdüse nichts berühren und auch die Saugkraft nach unten schrauben. Alternativ lassen sich geöffnete Notebooks mit einem Druckluftspray sehr gut von Staub und anderen Ablagerungen befreien, während sich Mini-Staubsauger für die Reinigung der Tastaturschlitze eignen.
TIPP 3 Mehr Tempo: Den Bootvorgang beschleunigen
Vor allem ältere Notebooks mit traditioneller Festplatte benötigen für den Systemstart oft mehrere Minuten. Der Start von Windows lässt sich aber recht einfach beschleunigen – denn je mehr Programme beim Systemstart automatisch geladen werden, desto länger dauert er. Es ist daher sinnvoll, den Autostart-Ordner von Windows aufzuräumen und nicht benötigte Programme auszusortieren. Gehen Sie über die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+[Entf] zum Task-Manager und klicken Sie auf den Reiter „Autostart“. Dort sind alle Programme gelistet, die beim Windows-Start automatisch anlaufen. Übrigens wird bei „Statusauswirkung“auch der Stromverbrauch der jeweiligen Anwendung angezeigt. Wenn Sie Ihr Notebook oft mobil im Akkubetrieb nutzen, sollten Sie auf den Autostart von Programmen mit der Statuswirkung „Hoch“besser verzichten. Markieren Sie die Programme, die Sie aus dem Autostart entfernen möchten, und klicken Sie auf Deaktivieren.
TIPP 4 Wasserschäden vermeiden: Vorsicht vor Flüssigkeiten
Gehören Sie auch zu den Zeitgenossen, die bei der Arbeit am Rechner nebenbei essen oder trinken? Dabei sollten Sie eines berücksichtigen: Während eine PC-Tastatur, über die eine Tasse Kaffee verschüttet wurde, problemlos ersetzt werden kann, ist das bei einer Notebook-Tastatur nicht möglich. Und wenn Flüssigkeit durch die Tastatur ins Innere des Notebooks gelangt, ist oft ein Totalschaden die Folge. Doch wie ist zu verfahren, wenn tatsächlich eine Flüssigkeit auf die Tastatur Ihres Notebooks gelangt ist? Zunächst einmal sollten Sie umgehend den Netzstecker ziehen und den Rechner herunterfahren. Versuchen Sie nicht, die Flüssigkeit durch Schräghalten herauszukippen, denn durch diese Maßnahme wird sie erst recht im Inneren des Notebooks verteilt. Versuchen Sie stattdessen, alle für Sie sichtbaren Flüssigkeitsreste mit einem Küchenpapier aufzusaugen. Wenn es geht, entnehmen Sie den Akku, ohne das Notebook dabei auf den Kopf zu drehen. Können Sie die Tastatur von oben
ausbauen, ohne das Notebook auf den Kopf zu drehen, sollten Sie das tun und nachsehen, ob und wie viel Flüssigkeit unter die Tastatur ins Innere gelangt ist.
Die Tastatur selbst können Sie anschließend auf einem Heizkörper trocknen. Problematisch ist, dass gewisse Bauteile im Inneren des Gehäuses bereits nach kurzer Zeit korrodieren und ein Totalschaden die Folge sein kann. Zudem lassen sich Flüssigkeiten wie Milch oder zuckerhaltige Getränke kaum ohne Rückstände entfernen. Wir raten daher dringend, das Gerät so schnell wie möglich von einem professionellen Anbieter trocknen und reinigen zu lassen, falls Flüssigkeit durch die Tastatur tief in das Gehäuse gelangt ist. Bedenken Sie, dass selbst ein kleiner Tropfen, der sich an der falschen Stelle verbirgt, einen Kurzschluss herbeiführen kann.
TIPP 5 Akkulaufzeit optimieren: Länger arbeiten ohne Steckdose
Ob im Flugzeug, in der Bahn oder beim Arbeiten im Park: Es gibt viele Szenarien, bei denen man als Notebook-Nutzer auf den Akku angewiesen ist. Zum Glück lässt sich die Laufzeit des Klapprechners mit wenigen Maßnahmen deutlich verlängern. Zunächst einmal senken Sie die Bildschirmhelligkeit auf ein für Sie gerade noch akzeptables Niveau ab. Bei Nachtflügen mit abgedunkelter Kabine reicht beispielsweise eine sehr niedrige Helligkeitsstufe, was die Ausdauer erheblich verlängert. Und Ihre Mitreisenden werden Ihnen ebenfalls dankbar sein.
Entfernen Sie zudem alle per USB angeschlossenen Geräte wie Speichersticks oder eine Maus. Wenn Sie weder Bluetooth noch WLAN benötigen, schalten Sie beides aus. Beenden Sie Programme, die Sie nicht brauchen und die eventuell im Hintergrund laufen. Im Normalfall befindet sich ein Tool des Anbieters Ihrer Grafikkarte auf Ihrem Notebook, etwa Intels Steuerung für Intel HD-Grafik. Hier können Sie einen Grafikenergieplan für eine maximale Batterielebensdauer auswählen; im Fall des Intel-Tools wird dabei die Grafikleistung reduziert. Für normales Arbeiten, zum Beispiel mit Microsoft Office, reicht die Leistung natürlich völlig aus; zum Spielen muss der Modus allerdings wieder geändert werden. Windows 10 selbst bietet übrigens nicht nur eine Anzeige für den Energiestatus, sondern damit verbunden auch einen Schieberegler, um die Akkueffizienz zu steigern. Für eine längere Laufzeit ziehen Sie den Regler nach links. Sie bemerken sofort, wie sich die Bildschirmhelligkeit verringert. Klicken Sie zudem auf „Akkueinstellungen“und anschließend auf „Akkunutzung nach App“, um nachzusehen, welche Apps die größten Stromfresser sind. Beenden Sie alle unnötigen Programme.
TIPP 6 CPU-Temperatur: Wärmeentwicklung überwachen
Überhitzt ein Prozessor, kann sich das unter anderem durch unerklärliche Abstürze des Betriebssystems bemerkbar machen. Fehler dieser Art sind schwierig zu analysieren, weil die Symptome zig Ursachen haben können. Behalten Sie die Temperaturen Ihres NotebookProzessors daher stets im Auge. Dafür eignet sich das Tool Core Temp perfekt, das Sie von der Seite www.alcpu.com/CoreTemp kostenlos herunterladen können. Das Tool läuft unter allen Windows-Versionen von XP bis hin zu Win 10. Da Core Temp sehr Hardware-nah agiert, werden zur Installation Administratorrechte benötigt. Das Tool unterstützt alle gängigen Prozessoren von Intel und AMD inklusive der neuen AMD-Epyc-CPUs. Besitzt ein Prozessor mehrere Kerne, werden in der Regel
auch mehrere Temperaturen angezeigt. Diese können sie in Echtzeit beobachten, um festzustellen, welche Aufgaben die Prozessoren besonders beanspruchen. Und wie heiß darf ein Prozessor werden, um stabil zu arbeiten und keinen Schaden zu nehmen? Im Feld „TJMax“ist der Maximalwert angegeben, den der Prozessor laut Hersteller erreichen darf. Allerdings ist dies ein absoluter Grenzwert für Ausnahmefälle. Sicheres Arbeiten ist gewährleistet, wenn die Temperatur der einzelnen Prozessorkerne 20 oder mehr Grad unter dem TJMax-Wert bleibt.
TIPP 7 Hitzeschäden vermeiden: Das Notebook ist kein Sonnenanbeter
In der warmen Jahreszeit erleiden viele unschuldige Notebooks in viel zu heißen Autos einen Infarkt. Das muss nicht sein. Nehmen Sie das Gerät lieber in der Aktentasche oder im Rucksack mit, denn dort wird es nicht annähernd so erhitzt wie in Ihrem Fahrzeug. Wenn Sie das Notebook partout nicht mitnehmen können, legen Sie es zumindest in den Kofferraum, denn der bleibt deutlich kühler als die Passagierzelle. Auch sonst sollten Sie Ihr Notebook natürlich nicht in der prallen Sonne liegen lassen. Passiert es dennoch, schalten Sie den Rechner nicht sofort ein, sondern warten Sie, bis sich die Temperatur normalisiert hat. So schonen Sie die sensiblen Komponenten und den Akku.
TIPP 8 Windows 10: Die Seriennummer des Notebooks finden
Hat sich der Aufkleber mit der Seriennummer im Laufe der Zeit gelöst oder ist er unleserlich geworden, hilft die Windows PowerShell bei der Suche. Drücken Sie die Windows-Taste, und schreiben Sie „PowerShell“. Nun wird im Startmenü die Windows PowerShell angezeigt, die Sie mit rechts anklicken und „Als Administrator ausführen“. Geben Sie folgenden Befehl ein und bestätigen mit der [Enter]-Taste: GetWmiObject-Class Win32_BIOS
Neben der exakten Produktbezeichnung wird Ihne dann die Seriennummer angezeigt.