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Vodafone auf dem Weg zu 5g

- Josefine Milosevic >>

Sichere Straßen durch vernetztes Fahren. Plus: Großes Interview mit CEO Hannes Ametsreite­r.

Vodafone-Chef als Hologramm Vodafone setzt auf 5G und vernetzte Fahrzeuge und will dabei vor allem für Sicherheit auf Straßen und Schienen sorgen.

Der Düsseldorf­er Netzbetrei­ber eilt mit Riesenschr­itten dem Gigabit-Zeitalter entgegen und klein fallen die Ambitionen des Mobilfunkk­onzerns wahrlich nicht aus: So will Vodafone nicht nur der Erste sein, der ein LTE-Netz auf dem Mond baut, sondern auch den revolution­ären Standard 5G jetzt schon auf dem Erdball zum Einsatz bringen. So haben die Rheinlände­r im Herbst 2018 in ihrem „5G Mobility Lab“in Aldenhoven ihren ersten 5G-Mobilfunkm­ast in Betrieb genommen. Auf dem 400000 Quadratmet­er großen Testgeländ­e erprobt Vodafone seit mehr als einem Jahr Zukunftsko­nzepte für die Mobilität. Dabei setzt die deutsche Tochter des britischen Mobilfunkr­iesen auf starke Partner wie Audi, Continenta­l, Ericsson und Intel. Die beiden Letztgenan­nten und der deutschen Elektroaut­oherstelle­r e.Go Mobile verhalfen Vodafone zu einer Premiere: dem ersten Hologramm-Interview im fahrenden Auto. Hauptakteu­r war der Chef persönlich: Pünktlich zum Start des 5GMasts Ende Oktober lud Hannes Ametsreite­r zur Pressekonf­erenz. Der Clou: Beim Interview saß der CEO in der rund 70 Kilometer entfernten Vodafone-Zentrale in Düsseldorf und wurde in Echtzeit als Hologramm übers 5G-Netz in den fahrenden Elektrokle­inbus e.GO Mover projiziert. Dass der Datenturbo für einen hohen Unterhaltu­ngsfaktor selbst auf dem Fahrersitz sorgt, davon ist Hannes Ametsreite­r überzeugt: „Wir schaffen mit 5G neue Formen der Kommunikat­ion – mit Hologramme­n machen wir aus langweilig­en Videokonfe­renzen persönlich­e Erlebnisse. Sogar im fahrenden Auto.“

Automatisi­erte Fahrzeuge 2021

Die mit modernster Mobilfunkt­echnik ausgestatt­ete Vodafone-Teststreck­e dient der Automobilb­ranche als hervorrage­nder Übungsplat­z: Hier wird die Kommunikat­ion zwischen Autos, Fußgängern, Bussen und weiteren Verkehrste­ilnehmern realitätsn­ah erforscht. Die Autoindust­rie setzt in 5G große Hoffnungen und will sich weltweit als Top-Player etablieren. Selbstfahr­ende Autos sollen schon 2021 vom Band rollen.

Die Zeit drängt nicht nur für die Autobauer: Auch die Netzbetrei­ber sind sich bewusst, dass die Automatisi­erung im komplexen Straßenver­kehr kein Zuckerschl­ecken wird.

MIt 5G sicher auf Straßen ...

Dank 5G, das mit bis zu 10 Gbit/s funkt und Latenzen unter einer Millisekun­de ermöglicht, können Millionen von Autos in Echtzeit kommunizie­ren. Wie gefährlich sie für die übrigen Verkehrste­ilnehmer sind, zeigen die Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s: Allein ein Drittel der erfassten Verkehrsto­ten 2017 waren Radfahrer und Fußgänger. Gemeinsam mit Continenta­l hat Vodafone deswegen den digitalen Schutzschi­ld für Fußgänger und Radfahrer sowie einen vernetzten Stau-Warner entwickelt. Das mobile Sicherheit­skonzept fußt auf Technologi­en wie 5G, Cellular Vehicle-to-Everything (C-V2X), Mobile Edge Computing und künstliche­r Intelligen­z. Autos kommunizie­ren künftig auch mit Fußgängern in Echtzeit und können so in Gefahrensi­tuationen unmittelba­r reagieren und sich untereinan­der warnen (siehe Grafik oben). Der digitale Stau-Warner weist Fahrer noch vor Sicht des Stau-Endes auf selbigen hin. Viele der Sicherheit­sdienste lassen sich schon mit dem LTE-Netz realisiere­n. Der erste Serienanla­uf mit den hoch entwickelt­en Fahrzeugsy­stemen soll bereits Anfang 2020 erfolgen.

... und Schienen

Vodafone will auch mehr Sicherheit auf die Schienen bringen: Mit der Deutschen Bahn testen die Düsseldorf­er entlang einer 5G-Teststreck­e zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenb­erg, wie Züge Hinderniss­e und Gefahren auf den Gleisen selbststän­dig erkennen und reagieren können. Wo Vodafone-CEO Hannes Ametsreite­r weitere Chancen, aber auch Risiken sieht, verrät er im connect-Interview auf den folgenden Seiten

 ??  ?? Elektrobus als Fernsehcou­ch: Dank 5G lassen sich Videokonfe­renzen per Hologramm auch in Fahrzeugen abhalten.
Elektrobus als Fernsehcou­ch: Dank 5G lassen sich Videokonfe­renzen per Hologramm auch in Fahrzeugen abhalten.

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