Navigation
Die Routenführung löst der 3er-BMW überragend. Zudem begeisterte er die Tester mit einem beeindruckenden und übersichtlichen Head-up-Display.
Die Navigation des 3ers hat sich während der Testfahrten als dessen absolute Paradedisziplin herausgestellt. Neben klassischen 2D- und 3D-Darstellungen hat die Navigation zusätzlich eine Satellitenansicht zu bieten, die allerdings erst ungefähr ab der 2-km-Ansicht aktiv wird. Der 10,25 Zoll große Bildschirm zeigt auf Wunsch auch eine übersichtliche Splitscreen-Darstellung, die ganz nach den persönlichen Bedürfnissen des Fahrers mit nützlichen Informationen belegt werden kann. Das können Manöver oder Verkehrshinweise entlang der geplanten Route sein oder Themenkarten, die uns besonders gut gefallen haben. Die Wahl einer Themenkarte ist eine Art Shortcut, mit dem man Infos zu den verfügbaren Themen Parken, Tanken
oder Wetter in die aktive Navigationskarte einblenden lässt. So erleichtert die Parkenkarte die Parkplatzsuche in Städten, die Tankenkarte verschafft einen schnellen Überblick über Tankstellen in der näheren Umgebung und über die aktuellen Kraftstoffpreise entlang der Route. Während sich die Navigationsdarstellung auf dem Instrumentendisplay auf die reine Vogelperspektive beschränkt, trumpft das Head-up-Display des Testwagens mit einer beeindruckenden Navidarstellung auf. Damit setzt BMW nach unserer Meinung einen bedeutenden Benchmark. Die spurgenaue Routenanzeige funktionierte sowohl in der Stadt als auch auf der Autobahn tadellos und zeichnete die gefahrene Route überaus präzise nach.
Die Zieleingabe kann per Touchbedienung, verbal, über das Smartphone, mithilfe der Buchstabenerkennung auf dem Touchpad des Controllers oder über die Auswahl des Zielorts in der angezeigten Karte erfolgen. Interessantes Extra: Das Navigationsziel kann man direkt in „Apple-Karten“übertragen, wenn der BMW über Apple Carplay mit einem iPhone verbunden ist. Sämtliche Varianten funktionierten im Test sehr gut, auch auf den Testrouten passte alles. Der 3er gab sich bei den Sprachanweisungen informativ, aber niemals geschwätzig. Die optische Routenführung mit spurgenauer Anzeige überzeugte uns auf ganzer Linie. Eine gute Strategie in Stausituationen macht das Ganze rund und trug ebenfalls zu dem überragenden Ergebnis bei.
BMW gilt seit jeher als Vorreiter in Sachen Connectivity. In jüngster Vergangenheit haben Hersteller wie Tesla, Mercedes und Audi jedoch aufgeholt. Im System des 3ers steckt eine fest verbaute LTE-SIM-Karte. Dazu bietet es einen WLAN-Hotspot für bis zu zehn Geräte, eine USB-A- und eine USB-C-Schnittstelle sowie Bluetooth und Wi-Fi Direct. In Verbindung mit dem kostenpflichtigen „Connected Package Professional“stehen dem Fahrer jede Menge vernetzte Services zur Verfügung. Dazu gehören nicht nur Livedienste für die Navigation, sondern auch drahtloses Apple Carplay. Nach dem Kauf sind die ersten drei Monate kostenlos, danach schlagen die Dienste mit jährlich 199 Euro zu Buche. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das drahtloses Apple Carplay nur noch kurze Zeit zum Paket gehört; zukünftig kann man Carplay beim Autokauf als Extra dauerhaft erwerben. Android Auto sucht man im BMW derzeit noch vergebens. Eine Schwachstelle, die der Hersteller im Juli 2020 beheben will. Derzeit können alle Nutzer mit AndroidSmartphones ausschließlich via „Screen-Mirroring“agieren. Allerdings kann der 3er im Stehen auch Videos abspielen, und er ermöglicht zudem das Surfen über Smartphonebrowser im Web. Das ist auch gut so, denn einen eigenen Browser hat der BMW leider nicht an Bord. Wer mit Office 365 arbeitet, kann über das HMI auf E-Mails, den Kalender und seine Aufgaben zugreifen. Sogar Skype-Telefonate können direkt aus dem Kalender heraus geführt werden. „Telefonie mit Wireless Charging“(490 Euro) stellt unterhalb der Mittelkonsole einen Anschluss für das drahtlose Laden und eine Anbindung an die Außenantenne zur Verfügung. Abgerundet wird die sehr gute Vorstellung durch die App „BMW Connected“. Sie zeigt Informationen über das Fahrzeug an, weist dem Fahrer den Weg zum Auto, kann die Lüftung aktivieren und den BMW ver- und entriegeln. Mit Amazon Alexa kann man zuhause die verbleibende Reichweite abfragen oder kontrollieren, ob der Wagen abgeschlossen ist.