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Oppo Find X2 Pro

Mit dem Find X2 Pro bietet der chinesisch­e Smartphone-Riese Oppo endlich auch sein Highend-Portfolio in Deutschlan­d zum Verkauf. Das muss sich vor den Großen nicht verstecken.

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Der chinesisch­e Newcomer Oppo zeigt mit seinem Flaggschif­f gleich am Anfang, was er alles zu bieten hat.

Preislich geht Oppo in die Vollen: 1199 Euro ist eine mutige UVP für einen Her‍ steller, der in Deutschlan­d kaum bekannt ist. Das ist auf einer Linie mit dem Galaxy S20+. Wäh‍ rend der Kunde bei Samsung aber weiß, was er bekommt, fehlen für Oppo die Erfahrungs­werte. Warum also sollte er Samsung verschmähe­n und einem wenig bekannten chinesi‍ schen Hersteller den Vorzug geben? Diese Frage wird zu beantworte­n sein. Das Find X2 Pro kommt in zwei unterschie­dlichen Varianten auf den Markt: Das schwarze Modell hat eine Rückseite aus kratzfeste­r Keramik, in die feine Streifen gelasert wurden, sodass eine geriffelte Oberfläche entsteht. Die Rückseite der orange‍ farbenen Variante besteht aus vega‍ nem „Leder“, das eine völlig andere Haptik hat und das Smartphone dicker macht: 9,5 statt 8,8 Millime‍ ter. Uns gefällt Keramik besser, aber dass ein Hersteller wagt, einen High‍ ender mit Kunstleder in den Handel zu bringen, verdient Respekt.

Beide Gehäuse sind nach IP68 zertifizie­rt, so wie es sich in dieser

Preisklass­e gehört. Größe und Ge‍ wicht sind zwischen dem Galaxy S20+ und dem S20 Ultra angesiedel­t – das X2 Pro ist also ein ordentlich­er Brummer. Dabei ist das Display nur um wenige Millimeter größer als beim S20+, das spürbar leichter und kleiner ist. Ergo: Samsung bietet das handlicher­e Smartphone mit nahezu gleicher Displaygrö­ße. Bei Oppo kommt erschweren­d hinzu, dass die Kamera auf der Rückseite 2 Milli‍ meter weit und damit sehr deutlich heraussteh­t.

Display und Kamera top

Das 6,7 Zoll große OLED ist zu den Seiten hin abgerundet und bietet eine schnelle Bildwieder­holrate von 120 Hertz. Sie sorgt beim Scrollen durch Apps und Webseiten für flüs‍ sige Bildläufe. Praktisch: Das Pro kann je nach dargestell­ten Inhalten automatisc­h die passende Bildwieder‍ holrate wählen. Im Gegensatz zu den S20‍Modellen unterstütz­t es 120 Hertz bis zur vollen Auflösung von 1440 x 3168 Pixeln. Die von uns gemessenen Parameter beschei‍ nigen eine außerorden­tlich gute

Darstellun­gsqualität. Und die Triple‍ Kamera kann daran nahtlos an‍ schließen. Von Ultra‍Weitwinkel bis zum quer im Gehäuse eingebaute­n 5‍fach‍Zoom deckt sie einen großen Brennweite­nbereich ab. Auffällig: Der Hauptsenso­r mit 48 Megapixeln (Sony IMX689) ist mit 1/1,4 Zoll sehr groß und damit lichtstark. Pixel‍Binning wird im Verhältnis 4:1 unterstütz­t, die Standardau­f‍ lösung liegt also bei 12 Megapixeln. Das gesamte Kamerasyst­em über‍ zeugt vollauf: Es gibt viele Bildmodi und Einstellun­gen wie RAW, die Bildqualit­ät ist bei allen Brennweite­n gut bis sehr gut, selbst im Nachtmo‍ dus kann Oppo locker mit Samsung und Co. mithalten. Auf Spielereie­n wie 8K‍Video verzichten die Chine‍ sen und bieten stattdesse­n mit jeder Optik 4K bei 60 Hertz in richtig guter Qualität an. Stark: Dank Live‍ HDR sieht man beim Filmen direkt den hohen Dynamikumf­ang, den das Phone aufzeichne­n kann.

Gut gefallen hat uns auch der druckvolle Sound über die Stereo‍

Lautsprech­er, die Dolby Atmos un‍ terstützen. Schade: Eine Klinken‍ buchse gibt es nicht und ein Klin‍ ken‍Adapter wird nicht mitgeliefe­rt. Die übrige Ausstattun­g ist auf dem aktuellste­n Stand, Qualcomms Snapdragon 865 sorgt für ordentlich Power unter der Haube, 5G ist eben‍ so an Bord wie WLAN ax. Der Ver‍ zicht auf micro‍SD ist angesichts von 512 GB Speicher verschmerz‍ bar. Dass Dual‍SIM fehlt, ist dage‍ gen nicht nachzuvoll­ziehen.

Schwach im Netz unterwegs

Die Akkulaufze­it ist mit 9:20 Stun‍ den in Ordnung. Eine Wiederholr­a‍ te von 120 Hertz reduziert die Lauf‍ zeit auf 8:58 Stunden – Oppo hat das schnelle Display akkutechni­sch al‍ so besser im Griff als Samsung. Das gilt auch fürs Aufladen: Der Stan‍ dard VOOC pumpt den Akku mit 65 Watt voll – damit kommt das X2 Pro nach 40 Minuten von 0 auf 100! We‍ niger schön ist der Verzicht auf den Ladestanda­rd Qi. Auch die Funkei‍ genschafte­n enttäusche­n, so mittel‍ mäßige Messwerte haben wir auf diesem Preisnivea­u nicht erwartet.

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