Fossil The Carlyle HR 5
Fossil bietet mit seinen Untermarken Diesel, Skagen und Armani eines der größten Smartwatch-Portfolios auf dem Markt. Trotz der Unterschiede im Design ist die Technik in den Uhren im Grunde immer die gleiche. Alle Fossil-Uhren laufen mit Googles WearOS, das auf Android basiert – so auch die Carlyle HR 5 hier im Vergleich. Der Vorteil davon ist das große Angebot an Apps wie Google Maps, Spotify oder Strava, die man über den Play Store auf die Uhr lädt. An Bord ist auch der Google Assistant, den man wie auf dem Smartphone über seine Termine, das Wetter oder jedwede andere Fakten ausfragen kann. Im Gegensatz zur Versa 2 gibt‘s die Antwort hier sogar per Sprache. Praktischerweise nutzt man seine Stimme auch dazu, um Nachrichten zu beantworten. Das erspart mühsames Tippen auf dem OLED-Display, dessen Diagonale von 1,3 Zoll ein gutes Verhältnis zur Gehäusegröße hat. Letzteres ist gut verarbeitet und aus Edelstahl gefertigt.
Die Carlyle will mehr sein, als ein schickes, smartes Accessoire, wie das „HR“im Namen nahelegt. Als Sportuhr und Fitnesstracker ist sie mit Bordmitteln jedoch mäßig geeignet und bietet nur das Standardportfolio. Wir vermissen unter anderem eine Stressmessung, die Berechnung von VO2max und das Zählen von Stockwerken. Im Gehäuse steckt zwar ein GPS-Sensor, doch der wollte vor den Lauftests selbst nach langem Warten partout kein Signal bekommen und fand dieses immer erst später. Damit war eine korrekte Streckenmessung unmöglich. Der Pulssensor auf der
Unterseite verrichtet seinen Job immerhin zuverlässig. Wer die mitgelieferte Google-Fit-App für die Datenauswertung nutzt, hat dafür ebenfalls nur beschränkte Möglichkeiten. Deutliche Abstriche muss man zudem bei der Laufzeit machen, die mit 19 Stunden im Benachrichtigungsmodus und mit drei Stunden beim Sporttracking nicht zufriedenstellend ist.
Die Fenix 6 ist der Leatherman unter den smarten Sportuhren. Sie trackt alle erdenklichen Sportarten, von Pilates, Joggen, Radfahren bis zum Bergsteigen. Für Orientierung im Gelände sorgen GPS und vorinstallierte Karten der EU-Länder. Robust genug für den Außeneinsatz ist die Fenix 6 mit ihrem Edelstahlgehäuse mit kratzresistentem Saphirglas auf jeden Fall. Obendrein ist sie bis 10 ATM wasserdicht. Ihre Maße und die 82 Gramm Gewicht machen die Uhr allerdings zum echten Klopper am Handgelenk.
Dafür bekommt Garmin aber viel Technik unter: Dank eines Barometers warnt die Fenix 6 vor schnellen Wetterumschwüngen. Sportlern steht neben einem sehr genauen Pulsmesser ein Oximeter zur Verfügung, das die Sauerstoffsättigung im Blut misst. Sie ist zusammen mit dem VO2max-Wert ein Indikator für die Fitness und kann beim Schlaftracking ein wichtiger Hinweis auf Schlafapnoe sein.
Im Alltag gibt die Uhr Auskunft über den Stresslevel, und wer sie durchgehend trägt, kann seine Energiereserven (Body Battery) beobachten. Ferner fungiert die Fenix natürlich als Schrittzähler und zählt Stockwerke in beide Richtungen – hoch sogar sehr genau. Essenziell für die große Masse an gesammelten Daten ist eine gute Smartphone-App. Dabei dient Garmin auch hier als Paradebeispiel und bietet eine exzellente Aufarbeitung. Abstriche muss man bei der Beantwortung von Nachrichten machen. Außerdem hat die Fenix nur ein leuchtschwaches transflektives Display, das aber wenig Strom verbaucht. Das Resultat ist die überragende Laufzeit von 133 Stunden im Benachrichtigungsmodus.
Insgesamt sind Apple Watch und Co. deutlich smarter. Dessen ungeachtet lädt man hier auch Songs auf die Uhr, sofern man ein Abo bei Spotify oder Amazon Music hat. Ansonsten gehört die Fenix zu den besten Vollblutsportlern und Gesundheitstrackern auf dem Markt, was seinen Preis hat.
-Urteil: sehr gut (447 Punkte)