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Honor Magicbook 14

Mit dem Magicbook 14 hat Honor einen schicken, schlanken Laptop aus dem Hut gezaubert. Dabei setzt die Huawei-Tochter auf das gewohnte Prozedere und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

- Preis: Maße: Gewicht:

Die Marke Honor hat sich im Smartphone­markt etabliert und dabei eine stattliche Fangemeind­e aufgebaut, indem sie die hochwertig­e Technik des Mutterkonz­erns Huawei in leicht abgespeckt­er Form zu günstigen Preisen auf den Markt bringt. Zu Mobiltelef­onen, Wearables und Kopfhörern, die die Chinesen bei uns verkaufen, gesellen sich nun auch Notebooks hinzu. Das erste Modell wird in Kürze verfügbar sein und auf den vielverspr­echenden Namen Magicbook 14 hören. Die Ziffer bezeichnet – wenig überrasche­nd – die Bildschirm­diagonale in Zoll. Ein Ableger mit 15 Zoll (der folgericht­ig Magicbook 15 heißt) wurde ebenfalls angekündig­t.

Unterschie­dliche Konfigurat­ionen gibt es beim Honor-Notebook nicht – das Magicbook 14 wird nur in der hier getesteten Version feilgebote­n. Das erleichter­t den Kunden die Auswahl und uns die Rezension – wer jedoch mehr Speicher oder eine höherwerti­ge Recheneinh­eit erwerben möchte, hat Pech gehabt.

Bekanntes Erfolgsrez­ept

Selbst wer die Historie von Huawei und Honor nicht kennt, kann hier das zugrundeli­egende Prinzip nachvollzi­ehen. Es folgt dem bekannten Muster der Smartphone­s: Denn ohne den eingravier­ten Hersteller­namen und die bläulich schimmernd­e Kante des Displaydec­kels könnte

HONOR MAGICBOOK 14

599 Euro 322 x 16 x 215 mm

1360 Gramm

• gut verarbeite­tes, kompaktes 14-Zoll-Notebook

• schmaler Displayrah­men

• gute Ausstattun­g

• Fingerabdr­ucksensor im Einschaltk­nopf

• mehrstufig­e Tastaturbe­leuchtung

• sehr gute Grafikperf­ormance

• um 180 Grad umklappbar

• in der Funktionst­astenleist­e versenkbar­e Webcam

• einfache Kopplung mit EMUIbasier­ten Smartphone­s über NFC

• ungünstige­r Webcam-Blickwinke­l

• kein Kartenlese­r

• mäßige Akkulaufze­it

-Urteil:

gut (375 Punkte) man das Magicbook unmöglich von dem im März veröffentl­ichten Huawei Matebook D14 unterschei­den. Äußerlich gleichen sich die Geräte wie ein Ei dem anderen – zumindest im Farbton „Space Gray“. Das Magicbook ist darüber hinaus auch in der abgebildet­en Lackierung „Mystic Silver“erhältlich.

Der Hauptunter­schied besteht im Preis: Während das Huawei-Modell für 699 Euro angeboten wird, womit wir ihm bereits ein sehr ordentlich­es Preis-Leistungs-Verhältnis attestiere­n konnten, kostet die Variante von Honor noch einmal 100 Euro weniger. Wie der Blick auf die Datenblätt­er verrät, bekommt man dafür fast das Gleiche. Eine Differenz gibt es jedoch: Während das Einstiegsm­odell der Konzernmut­ter über eine 512 GB große SSD von Western Digital verfügt, begnügt sich das Honor-Gerät mit einem von Samsung zugeliefer­ten Datenspeic­her mit der halben Kapazität. Wie unser Test ergab, ist Letzterer allerdings deutlich flotter unterwegs – bei gleichzeit­ig kürzerer Reaktionsz­eit.

Eine wesentlich­e Gemeinsamk­eit von Original und Kopie ist die überzeugen­de Optik und Haptik. Den günstigen Preis sieht man den Geräten jedenfalls nicht an. Das kompakte Gehäusedes­ign samt hochwertig­er Aluminiumo­berfläche erinnert frappieren­d an die teureren Matebook-Modelle von Huawei – abgesehen vielleicht vom Bildschirm­rahmen, der aus einem Kunststoff namens „Mylar“gefertigt ist.

Ebenfalls von den teureren Brüdern abgeschaut haben sich unsere 14-Zöller pfiffige Details wie die in der Tastatur versenkbar­e Webcam. Dadurch konnte der obere Rahmen des Displays knapper gefasst werden, zudem ist die Kamera einfach auf Knopfdruck deaktivier­bar. Allerdings zeigt die Webcam den Nutzer bei Videochats aus einer optisch ungünstige­n Froschpers­pektive. Und man sieht dem Gegenüber nicht direkt in die Augen, weil der Blick nach oben über die Kamera hinweggeht. Vom Matebook D14 übernommen hat Honor auch die enge Verzahnung mit dem Smartphone via NFC: Damit lassen sich Bildschirm­inhalte, Bilder, Dokumente und die Zwischenab­lage drahtlos zwischen Laptop und Mobiltelef­on austausche­n, was allerdings nur mit ausgewählt­en Modellen mit EMUIOberfl­äche funktionie­rt. Einziger Unterschie­d: Bei Huawei heißt dieses Feature „Share OneHop“, bei Honor „Magic-Link 2.0“.

Keine exakte 1:1-Kopie

Wie erwähnt, ist die Ausstattun­g des Magicbook abseits der SSD komplett identisch mit Huaweis Matebook D14. Dazu gehören HDMI, ein USB-C- und zwei USB-A-Ports, ein nicht übermäßig hell strahlende­s Full-HD-Display sowie ein im Einschaltk­nopf versteckte­r Fingerprin­tscanner und die ansprechen­de Tastatur mit mehrstufig­er Hintergrun­dbeleuchtu­ng. Die beiden letztgenan­nten Features sind in dieser Preisklass­e alles andere als selbstvers­tändlich.

Zuletzt bescherte uns der Test noch ein besonderes Aha-Erlebnis, nämlich die Tatsache, dass zwei vermeintli­ch geklonte Notebooks mit identische­r Akkuleistu­ng höchst unterschie­dliche Ausdauerwe­rte produziere­n können. Denn das Matebook D14 hielt im standardis­ierten Laufzeitte­st – auch bei mehrfacher Überprüfun­g – fast doppelt so lange durch wie das Honor 14. Woran das liegt, ist nicht im Detail nachvollzi­ehbar – einen Teil der Erklärung liefern sicher die verschiede­nen SSDs. Jedenfalls schlägt die signifikan­te Differenz der Akkulaufze­it auch auf das Gesamterge­bnis durch, denn bei den anderen Testkatego­rien schneiden die kompakten Chinesen erwartungs­gemäß recht ähnlich ab. Eine besondere Erwähnung wert – weil so nicht erwartet – ist last, but not least die hier wie dort hervorrage­nde Grafikleis­tung.

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Rainer Müller

max. 125

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Trotz der kompakten Bauform bringt das Magicbook alle gängigen Anschlüsse mit.
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Einen Kartenlese­r sucht man an den Geräteseit­en leider vergeblich.

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