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Erfrischen­de Vielfalt

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Samsung ist in Deutschlan­d Marktführe­r, die Aufholjagd von Huawei ist fürs Erste gestoppt. Es gibt aber weitere namhafte chinesisch­e IT‍Konzerne. Die meisten produziere­n nicht nur Smartphone­s, sondern eine breite Palette elektronis­cher Pro‍ dukte innerhalb des eigenen IoT‍Ökosystems. Eine zentrale Rolle nimmt BBK ein, zu dem mehrere groû e Marken gehören.

Hundert Euro von einem Hersteller, dessen Namen sie noch nie gehört haben. Huawei hat nicht nur über Jahre Innovation­en geliefert und hochwertig­e Smartphone­s produziert, sondern gleichzeit­ig viel Geld in Marketing, Strukturen und BrandKampa­gnen investiert und Jahre später die Ernte dafür eingefahre­n. Der Durchbruch gelang 2019 mit der P20-Serie, und ohne das Trump-Embargo hätte man 2020 wohl Samsung überholt. Huawei und auch Oneplus sowie die Huawei-Tochter Honor kann man im Rückblick als die erste Generation chinesisch­er Smartphone­hersteller bezeichnen, die den Sprung nach Deutschlan­d und Europa geschafft hat.

In diese Fußstapfen können nun Xiaomi, Oppo und Vivo treten. Die erste Generation ließ bereits erahnen, welches Potenzial in China schlummert. Oneplus hat den MarketingS­logan

„Flaggschif­f-Killer“ja nicht aus der Luft gegriffen, der 2014 für ordentlich Wirbel in der Szene sorgte und in Foren und sozialen Netzwerken mehr Aufmerksam­keit generierte als so manch teure Werbekampa­gne. Die Erfolgstra­tegien, die heute wirken, kristallis­ierten sich damals heraus: Erstens verstand es Oneplus wie kein Zweiter, ein herausrage­ndes PreisLeist­ungs-Verhältnis zu realisiere­n.

Diesen Produktvor­teil verbanden die Chinesen mit einem Vertrieb, der für damalige Verhältnis­se revolution­är war. Denn das Oneplus One war ausschließ­lich über das Internet erhältlich, anfangs nur per „Invite“, also mit einer limitiert verfügbare­n Einladung: Man musste virtuell anstehen, um das Smartphone kaufen zu dürfen. Den Wandel der Vertriebss­trukturen, der vom Internet maßgeblich vorangetri­eben wird, hat Oneplus damals vorweggeno­mmen.

Weil der Verkaufspu­nkt immer stärker in das Netz rückt, können die Unternehme­n den Vetrieb und das Marketing heute viel einfacher organisier­en und haben es damit nun nicht mehr so schwer, den Fuß in die Tür zu bekommen. Neue Märkte lassen sich leichter erschließe­n.

Vom „Killer“zum Flaggschif­f

Oneplus wurde 2013 in Shenzhen gegründet. Das Unternehme­n hat sich damals den Anstrich eines Startups gegeben, das mit den Regeln der etablierte­n Konkurrenz bricht. In vielerlei Hinsicht hat man das auch getan, aber beim Blick auf die führenden Köpfe vermisst man einiges von der Spontaneit­ät und Unbekümmer­theit, die man mit einem Startup verbindet. Carl Pei und Pete Lau haben in leitenden Positionen bei Oppo gearbeitet, bevor sie Oneplus 2013 aus der Taufe gehoben haben.

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