So haben wir getestet
Der erste gemeinsame Ladenetztest von connect und umlaut basiert auf zahlreichen Testfahrten mit häufigen Ladestopps, umfangreichen Praxistests und Protokollierungen der dortigen Ladeerlebnisse sowie darüber hinausgehenden Recherchen.
Unser Test konzentriert sich auf HighPower (HPC) Ladesäulen mit Ladeleistungen von mindestens 150 Kilowatt. Als Testkandidaten wählten wir die TopLadepunktbetreiber nach Anzahl ihrer Ladepunkte gemäß dem Lade säulenregister der Bundesnetzagentur aus. Bei den ElektromobilitätsProvidern wählten wir die drei beliebtesten Anbieter gemäß dem Ladekartenkompass der Plattform emobly.
Die Testfahrten für unseren ersten Lade netztest fanden zwischen dem 28. April und dem 2. Mai 2020 statt. Die Teams wechselten sich jeweils beim Fahren unserer beiden Test fahrzeuge Mercedes EQC und Porsche Taycan ab. Die Testrouten führten von München nach Aachen und zurück, wobei sie für Zwischen stopps an den zu testenden Ladestationen auch gezielte Umwege beinhalteten. Unsere Routen waren so gewählt, dass pro Testfahrt acht Ladestopps eingelegt wurden. Diese verteilten die Tester wiederum so, dass sie für jeden getesteten Ladepunktbetreiber drei
Ladevorgänge bewerten konnten. (Eine Aus nahme bildet E.ON, da wir von diesem Be treiber in der Vorbereitungsphase unseres Test nur einen infrage kommenden HPC Ladestandort finden konnten.)
Bei den Ladestopps wurde sowohl das AdhocLaden (also Laden ohne Nutzung einer der Apps der Elektromobilitätsprovider) als auch das Laden mit vorheriger Planung und gegebenenfalls Anmeldung über die im Test berücksichtigen Apps überprüft.
Während des Ladens füllten die Tester um fangreiche Protokolle zu den Gegebenheiten vor Ort, zum Ablauf des Ladevorgangs sowie gegebenenfalls auftretenden Fehlern aus. Während des Ladens nahmen sie auch Kon takt zu den Hotlines der Betreibers auf, um die Servicequalität zu testen. Trat während des Ladens ein Fehler auf, wechselten wir zu einem anderen Ladepunkt desselben Anbieters am selben Standort und wiederholten den Versuch.
In die Bewertung flossen die in den unten stehenden Tabellen aufgeführten Kriterien sowie weitere Unterpunkte ein. Bei der Be wertung der ElektromobilitätsProvider wurde auch die Abdeckung der unterstützten Lade punkte in Deutschland berücksichtigt. Die entsprechenden Zahlen erfragten wir Mitte Mai bei den Pressestellen der Anbieter.
Bei der Bewertung der Ladepunktbetreiber verzichteten wir allerdings auf eine Bepunk tung der Anzahl unterstützter Ladepunkte, da die Fokussierung der getesteten Anbieter in dieser Hinsicht sehr unterschiedlich ist: So konzentriert sich etwa Ionity allein auf HPCLadepunkte entlang der Autobahnen, während Energieanbieter wie E.ON oder EnBW den Flächenausbau in ihren Versor gungsgebieten vorantreiben.