Vielseitige Videochat-Toolbox
Die Open-Source-Community punktet derzeit mit dem browserbasierten Jitsi Meet. Aus Gründen der Vergleichbarkeit stand in unserem Test aber die Desktop-Lösung im Fokus.
Das Jitsi-Projekt bündelt verschiedene Lösungen für VoIP-Telefonie, Instant Messaging und Video-Conferencing. Wer die ursprüngliche, Java-basierte Desktop-Applikation verwenden möchte, meldet sich bei einem Chatdienst wie Jabber (www.jabber.de) an und hinterlegt diese Zugangsdaten in der JitsiApp. Das gilt für den Gastgeber und alle Teilnehmer. Gut: Persönliche Daten müssen hier nicht preisgegeben werden. Installation und Ersteinrichtung gestalten sich ein wenig umständlicher, zumal auch noch eine Kontaktliste erstellt werden muss. Ist das erledigt, lassen sich Adhoc-Konferenzen wie bei Viber per Anruf sehr einfach aufsetzen.
Überzeugen konnte die Desktop-Variante in unserem Test letztlich nicht: Sich überlagernde Fenster, ein hakeliges Zusammenspiel zwischen Chat, Video und geteilten Bildschirminhalten erschwerten die Bedienung. Die Sicherheitsexperten entdeckten einige Schwachstellen, vor allem bei der Authentifikation und dem Schutz des Quellcodes sowie bei der Absicherung der übertragenen Daten. Die Konferenzsicherheit war gut. Wer eine modernere, in der Handhabung bestechend einfache und bedienfreundlichere Open-Source-Alternative sucht, wird ebenfalls in dieser Community fündig: Jitsi Meet ermöglicht Instant-Videokonferenzen nach WebRTC-Standard direkt über den Chromium-Browser oder auch via Smartphone-App. Die Anlaufstelle im Web ist https://meet.jit.si. Hier genügen die Eingabe und das Teilen eines frei wählbaren Konferenznamens und eines optionalen Passworts. Eine Anmeldung ist wie bei Blizz weder für Meetingveranstalter noch für die Teilnehmer erforderlich. Und: Mit ein wenig Linux-Knowhow und genügend Ressourcen lässt sich Jitsi Meet sogar auf eigenen Servern betreiben.