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Samsung Galaxy Book S (Intel)

Das ultraschla­nke Galaxy Book S war zunächst für die Plattform Windows 10 on ARMª konzipiert. Nun gibt es auch eine Variante mit Intel-Architektu­r. Was kann sie, was nicht?

- Rainer Müller

Den ultraschla­nken Laptop gibt es nun auch in einer Variante mit klassische­r Intel-Architektu­r. Funktional dient er sich eher als Tablet-Alternativ­e an.

Das Galaxy Book S ist alles andere als ein normales Notebook. Das liegt zum einen am Formfaktor und den verbauten Komponente­n – dazu gleich mehr –, zum anderen an der Entwicklun­gsgeschich­te dieses mobilen Samsung-Rechners. Vorgestell­t auf der letztjähri­gen IFA hat sich der Marktstart bis ins Frühjahr 2020 verzögert. Das Besondere an dem zunächst veröffentl­ichten Galaxy Book S ist jedoch etwas anderes: Es arbeitet zwar mit Windows 10, basiert aber nicht auf der Intel-Plattform.

Stattdesse­n handelt es sich um einen „Always Connected PC“. Das Konzept hat Microsoft zusammen mit Qualcomm entwickelt. Es nutzt die ARM-Architektu­r und soll besonders lange Akkulaufze­iten mit einem permanente­n Internetzu­gang kombiniere­n – für Letzteren sorgt ein LTE-Modul.

Das Problem der Plattform sind die eher schmalbrüs­tigen Prozessore­n und die sehr eingeschrä­nkte Nutzbarkei­t herkömmlic­her x86Anwendu­ngen. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass Samsung nun noch eine Variante des Galaxy Book S hinterherg­eschoben hat, die das klassische Intel-System verwendet. Doch auch in dieser Form hebt sich das Gerät vom Klapprechn­erMainstre­am ab.

Schlank, aber robust

Da wäre etwa das ultrakompa­kte Gehäuse zu nennen, das – ohne die Gummifüße gerechnet – gerade einmal neun Millimeter tief ist und lediglich 938 Gramm auf die Waage bringt. Das Netzteil wiegt sogar nur 90 Gramm.Trotz der reduzierte­n

Abmessunge­n ist das edle Aluminiumg­ehäuse sehr stabil und der Displaydec­kel erstaunlic­h verwindung­ssteif. Apropos Display: Der touchfähig­e Full-HD-Bildschirm strahlt so hell, dass auch bei direkter Sonneneins­trahlung jedes Detail darauf zu erkennen ist.

Ungewöhnli­ch ist auch der Prozessor: Der für besonders schlanke Windows-Rechner konzipiert­e Intel Core i5-L16G7 besitzt fünf unterschie­dlich starke Kerne, die sich die Rechenaufg­aben teilen. Dank passiver Kühlung arbeitet das „Lakefield“genannte Chipkonzep­t lüfterlos, im Vergleich zu herkömmlic­hen i5-CPUs aber recht behäbig.

Ebenfalls kein Sonderlob verdient sich das Galaxy Book S für seine Schnittste­llenversor­gung. Zwei USB-C-Anschlüsse, ein microSDEin­schub sowie die obligatori­sche Klinkenbuc­hse – das wars. Immerhin legt Samsung ohne Aufpreis noch einen HDMI- sowie einen USB-A-Adapter in die Verpackung, der Anschluss gängiger externer Komponente­n ist also problemlos möglich. Vermisst haben wir jedoch das LTE-Modem, das in der ARMVersion des Galaxy Book S zur Standardau­sstattung gehört. Ins Internet gelangt man mit der Intel-Variante also nur per WLAN, wobei der neue Standard Wi-Fi 6 ebenso unterstütz­t wird wie Bluetooth 5.0. Abgerundet wird die Ausstattun­g durch einen 256 GB fassenden Datenspeic­her im eUFS-Format (embedded Universal Flash Storage) sowie sehr hochwertig­e Eingabeger­äte. Die Akkulaufze­it ist sehr beachtlich, mit neuneinhal­b Stunden bei typischen Office-Tätigkeite­n allerdings auch nichts Besonderes.

Rekapituli­eren wir kurz: Kompakte Bauform, lüfterlose­s Design und ein extrem heller Touchscree­n, aber auch spartanisc­he Anschlüsse und mäßige Rechenpowe­r – das alles erinnert eher an ein Tablet als an ein ausgewachs­enes Notebook. Von daher dient sich das Galaxy Book S durchaus als Alternativ­e zum Tablet an, allerdings mit deutlich komfortabl­eren Eingabemög­lichkeiten. Einen Markt für solch ein Gerät gibt es ganz sicher, allerdings handelt es sich hier um einen recht hochpreise­n Tablet-Ersatz. Außerdem bekommt man für rund 1100 Euro schon Laptops mit deutlich mehr Ausstattun­g und Rechenpowe­r – die sind dann aber in der Regel auch unhandlich­er und lauter.

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Der schlanken Bauform geschuldet ist die sehr übersichtl­iche Ausstattun­g mit Schnittste­llen.
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Das spezielle Prozessord­esign („Lakefield“) des Galaxy Book S erlaubt die passive Kühlung der Recheneinh­eit ohne störende Lüftergerä­usche.

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