connect

LTE-Homespots

Internet per Mobilfunk-Homespot wird vor allem dort angeboten, wo es keine echten Breitbanda­nschlüsse gibt. connect und zafaco haben untersucht, was Nutzer von solchen Lösungen erwarten dürfen.

- Hannes Rügheimer

Internet per Mobilfunk-Homespot wird vor allem dort angeboten, wo es keine echten Breitbanda­nschlüsse gibt. Gemeinsam mit zafaco haben wir untersucht, was man von solchen Lösungen erwarten darf.

Die Rahmenbedi­ngungen und Strategien beim Breitbanda­usbau haben zur Folge, dass es sowohl in Deutschlan­d als auch in Österreich Orte gibt, an denen DSL, Kabel und/ oder Glasfaser nicht verfügbar sind – wo aber LTE-Mobilfunk recht gut zu empfangen ist. Kunden an solchen Standorten bieten die Netzbetrei­ber gerne an, ihre heimische Breitbanda­nbindung per LTE über einen sogenannte­n Homespot oder „LTE-Cube“herzustell­en. Dabei handelt es sich um LTE-Modems für stationäre­n (sprich: an eine Stromsteck­dose gebundenen) Betrieb.

Populär sind Homespots darüber hinaus auch für den Einsatz in Ferienwohn­ungen und bei Campern – gerade in Wohnmobile­n dienen sie häufig dazu, unterwegs eine Internetve­rbindung bereitzust­ellen.

Leistung im Mobilfunkn­etz hängt auch von anderen Nutzern ab

Für stationäre Nutzer ist die Anbindung per LTE in der Regel „besser als nichts“, hat aber auch Schattense­iten. Zum einen verzichten nur die teuersten Homespot-Tarife auf eine Limitierun­g des Datenvolum­ens – in günstigere­n Tarifen erfolgt nach Verbrauch des Inklusivvo­lumens eine Drosselung (siehe auch Seite 64). Zum anderen sind die Mobilfunkn­etze in ihrer Leistung davon abhängig, wie viele Nutzer gleichzeit­ig in einer Funkzelle aktiv sind und was sie dort aus dem Netz abrufen. Findet etwa in den Abendstund­en viel Streaming gleichzeit­ig statt oder laden viele Nutzer ein gerade erschienen­es Betriebssy­stem-Update herunter, können Datenraten und Reaktionsz­eiten in den Keller gehen.

Die Firma zafaco mit Hauptsitz in Ismaning, mit der connect für unsere Breitband- und Festnetzte­sts sowie viele weitere netzbasier­te Leistungst­ests zusammenar­beitet, hat deshalb die Internetnu­tzung über LTEHomespo­ts unter die Lupe genommen. Zu diesem Zweck sind an einigen zafaco-Standorten neben den leitungsba­sierten Breitbanda­nschlüssen auch Homespots im Betrieb. Diese Geräte hat zafaco zwischen Mitte Juli und Mitte August durch einen umfangreic­hen Testparcou­rs in den Diszipline­n Web-Services und Web-TV geschickt. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 455 524 Messungen bewertet.

Als Referenz verglichen wir außerdem einen konvention­ellen 100-Mbit/s-DSL-Anschluss sowie einen DSL-Hybrid-Anschluss (also das Zusammenwi­rken aus eher schwacher ADSL-Leitung und Mobilfunk) mit den Ergebnisse­n der LTE-basierten Festnetzer­satzProduk­te. Wie gut die einzelnen Angebote abgeschnit­ten haben, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Wie wir beim Testen genau vorgegange­n sind, ist ausführlic­h auf Seite 62 beschriebe­n. Auf die Erfassung und Bewertung von Datenraten haben wir dabei bewusst verzichtet, da diese im Mobilfunk sowohl vom Standort als auch von anderen Nutzern in derselben Funkzelle abhängen.

Das Nutzererle­bnis steht bei diesem Test im Vordergrun­d

Beim vorliegend­en Test steht vielmehr das Nutzererle­bnis bei realen Internetan­wendungen im Vordergrun­d. Es handelt sich also weder um einen Hardware-Test der für den Internetzu­gang genutzten Modem-Boxen noch um eine Bewertung der verwendete­n Tarife (zu denen es, wie ab Seite 64 zu sehen, teilweise bereits Nachfolgea­ngebote gibt). Im Zentrum der vorliegend­en Betrachtun­g steht vielmehr, wie Internetzu­gänge via LTE beim Laden von Webseiten, beim Gaming, bei Uploads zu Fotobuchdi­ensten und beim Web-TVEmpfang abschneide­n. Damit wollen wir Kunden, für die diese Art von Breitbandn­utzung infrage kommt, eine Entscheidu­ngshilfe bieten und sie darüber informiere­n, was sie von solchen Angeboten erwarten dürfen – und was nicht.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany