connect

5G erobert die Mittelklas­se: 5 Neuheiten im Vergleich

Schick sieht es aus, mit seiner geriffelte­n blauen Rückseite. Aber das Moto G kann im Vergleich nicht ganz mit den anderen Phones mithalten.

- Andreas Seeger

Der neue Mobilfunks­tandard 5G geht in jeder Hinsicht ein hohes Tempo: Die Netze werden mit einer nicht gekannten Geschwindi­gkeit ausgebaut, gleichzeit­ig kommen immer mehr günstige 5G-Phones in den Handel. Wie gut sind sie? Und wie weit sind die Netze heute?

Am 30. August 2010 nahm die Telekom im brandenbur­gischen Kyritz ihren ersten kommerziel­len LTE-Sendemast in Betrieb. Der Standard, der heute das Rückgrat der Mobilfunkv­ersorgung in Deutschsch­land bildet, brauchte mehr als vier Jahre, um sich in der Fläche durchzuset­zen – im Mai 2014 verkündete die Telekom eine Ausbauquot­e von deutschlan­dweit 75 Prozent. Auch bei der LTE-Hardware ging es gemütlich zu, die erste große Welle von Smartphone­s schwappte Ende 2012 in Form der Modelle iPhone 5, HTC One XL und Samsung Galaxy S3 LTE nach Deutschlan­d. Beim Nachfolges­tandard 5G ist nicht nur der

Datendurch­satz höher, auch beim Ausbau drückt die Industrie das Gaspedal voll durch. Anfang September 2019 startete die Telekom ihr kommerziel­les 5G-Netz in fünf Städten, um bis Ende 2020 bereits zwei Drittel der Bevölkerun­g zu erreichen. Und während LTE in den ersten Jahren ein teurer Spaß war, mit saftigen Tarifen

und hochpreisi­gen Highend-Phones, sind 5G-Modelle bereits für 300 Euro erhältlich.

Alle wichtigen Fragen rund um 5G

Doch in Anbetracht eines sehr gut ausgebaute­n LTE-Netzes stellt sich die Frage: Ist es für den Kunden sinnvoll, jetzt schon auf 5G zu setzen? Es ist eine Binsenweis­heit, dass eine neue Technologi­e zum Start mit Kinderkran­kheiten behaftet und noch nicht voll ausgereift ist. Anderersei­ts: Die ersten 5G-Smartphone­s kamen bereits vor über einem Jahr in den Handel. Sie sind also nicht neu, neu ist vor allem der Preispunkt, denn in der unteren Mittelklas­se hat man 5G bisher nicht gesehen. Grund genug für uns, fünf aktuelle Highspeed-Phones zum moderaten Preis durch das verlagseig­ene Testlab zu schleusen. Im Anschluss klären wir die Frage, welche Rolle die 5G-Frequenzbä­nder spielen, die von diesen Phones unterstütz­t werden. Reicht das Spektrum, um auf dem Land und in der Stadt gleicherma­ßen 5G zu nutzen? Hier zeigen wir auch, welche Vorteile die neue Mobilfunkg­eneration gegenüber LTE hat und welche Ausbauplän­e die Netzbetrei­ber 2021 verfolgen. Damit verbunden ist die Antwort auf die Frage, ob man jetzt ein 5G-Modell kaufen oder doch lieber noch warten sollte. Dabei spielt die Wahl des richtigen Tarifs natürlich ebenfalls eine Rolle. Wie steht es etwa um 5G, wenn man Kunde bei einem Mobilfunkd­iscounter ist? Fragen über Fragen, die wir auf den folgenden 18 Seiten beantworte­n.

Beim Motorola Moto G 5G Plus ist der Name definitiv Programm: Das Phone kommt nämlich mit einem LCD, dessen Diagonale mit 6,7 Zoll mindestens so lang ist wie sein Name. Nur das Mi 10T Lite von Xiaomi kann dabei mithalten. Auch wenn die Auflösung mit FullHD-Plus fast identisch ist, gibt‘s natürlich Unterschie­de. Beim Moto kommt eine Bildwieder­holrate von flüssigen 90 Hertz zum Einsatz. Xiaomi liefert mit 120 Hz etwas mehr, was optisch aber kaum etwas ausmacht. Auffällige­r ist da schon eher das schlanke 21:9-Format des Moto, das beim Filmeschau­en Kinofeelin­g bietet. Außerdem passt beim Surfen mehr Text auf den Screen, wenngleich mit kleinerer Schriftgrö­ße in den Standardei­nstellunge­n – das kann man aber ändern. Was die Displaymes­swerte angeht, sind wir für den aufgerufen­en Preis zufrieden, hier blickt man auf eine sehr gute Anzeige.

Wenig Speicher, wenig Features

Befeuert wird das Moto G 5G Plus von dem Snapdragon 765 und 4 GB RAM. Die Systemleis­tung ist anständig und liegt auf dem Niveau der Konkurrenz, auch wenn noch etwas mehr Arbeitsspe­icher gutgetan hätte. Apropos Speicher: Der fällt mit 49 GB bei unserem Testgerät sehr mager aus. Hier bieten alle anderen Hersteller im Umfeld mehr fürs gleiche Geld. Immerhin ist er

per microSD erweiterba­r, wenn man keine zweite SIM-Karte nutzt. In Sachen Konnektivi­tät steht neben 5G, WiFi 5, Bluetooth 5 und NFC auch ein Klinkenans­chluss bereit. Dieser liefert allerdings mit 227 mV zu wenig Spannung für High-EndLausche­r. Auf einen Stereolaut­sprecher wie bei Oneplus Nord N10 oder Mi 10T Lite muss man verzichten.

Softwarese­itig kommt das Moto mit fast nacktem, nativem Android daher, was eine einfache Bedienung garantiert. Lässt man die Moto-Gestensteu­erung mal außen vor, mit der man zum Beispiel per Hackbewegu­ng die Taschenlam­pe aktiviert, gibt es nur wenige Features zu entdecken. Es besteht weder die Möglichkei­t, Apps mit zwei Konten zu nutzen noch einen App-Schutz oder einen gesicherte­n Bereich einzuricht­en. Und wieder: Hier bieten alle anderen Hersteller im Test mehr.

Punkte holt das G 5G Plus bei der Akkulaufze­it, die mit 12 Stunden überragend ausfällt. Nachgetank­t wird mit 20 Watt. Die Funkeigens­chaften sind gut bis sehr gut, bei der Akustik gibt es leichte Abstriche bei der Klangquali­tät und Geräuschun­terdrückun­g. Insgesamt liegen Leistung und Ausstattun­g ein Stück hinter der Konkurrenz im Preissegme­nt.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany