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Galaxy-S21-Serie: Hält Samsung das hohe Niveau?

Samsung prescht 2021 früh vor und stellt seine Top-Phones des Jahres schon jetzt in die Verkaufsre­gale. Den Einstieg markiert das Galaxy S21, gefolgt vom S21+. Das Maximum in puncto Ausstattun­g und Preis findet man erneut bei einem Ultra-Smartphone.

- Andreas Seeger

Alle Smartphone­s der S21Serie werden mit 5G ausgestatt­et sein, weshalb sich der Zusatz „5G“eigentlich erübrigt (wir lassen ihn darum auch weg). Samsung hält daran fest – vielleicht, weil in einigen ausgewählt­en Märkten noch 4G-Modelle verkauft werden? Wahrschein­lich steckt nur Marketing dahinter, und der Zusatz 5G verkauft sich besser. Auf jeden Fall verfestigt sich ein Trend, der schon im Vorjahr absehbar war: 5G ist in Deutschlan­d eine Normalität und keine Besonderhe­it mehr. Kein Mobilfunks­tandard hat sich in der Vergangenh­eit so schnell in der Breite durchgeset­zt wie der LTENachfol­ger. Die neuen SamsungFla­ggschiffe

kommen wieder mit viel Glas vorne und hinten (Gorilla Glass 7), das in einen Metallrahm­en eingefasst ist. Mit einer Ausnahme: Das kleinste und günstigste Modell der Serie, das Galaxy S21, hat auf der Rückseite nur Polycarbon­at. Samsung verweist auf die höhere Bruchsiche­rheit, aber wir halten das eher für einen Nachteil. Kunststoff ist nicht so kratzresis­tent wie Glas und haptisch nicht so hochwertig und hat deshalb in der Premiumkla­sse (das S21 startet bei 849 Euro) nichts verloren.

Die auffälligs­te Neuerung betrifft die Kameraeinh­eit auf der Rückseite, die nun fließend in den Rahmen übergeht und damit nicht mehr wie ein Fremdkörpe­r wirkt. Sie steht zudem nicht mehr so weit heraus wie bei der Note-Serie und bei den Vorgängern: 1,9 Millimeter (S21 Ultra) sind immer noch mächtig, aber weniger als beim Note 20 Ultra (2,7 Millimeter) und als beim S20 Ultra (2,3 Millimeter). Samsung folgt dem aktuellen Trend und stattet alle Varianten mit einer matten Rückseite aus. Das sieht edler aus als jedes Hochglanzd­esign, und Fingerabdr­ücke haben keine Chance. Haptik und Verarbeitu­ng sind absolute Spitzenkla­sse, hier liefern die Koreaner die gewohnte Feinkost ab. Selbstvers­tändlich sind die Phones wasserfest nach IP68.

Absolute Spitzenkla­sse

An den Displays zeigt sich eindrucksv­oll, warum Samsung ein weltweit führender Produzent von OLEDs ist. Eine adaptive Bildwieder­holrate von 120 Hertz ist Standard, genauso wie die OLED-Technologi­e samt HDR10+. In Sachen Auflösung prescht das Ultra mit 3200 x 1440 Pixeln auf 6,8 Zoll vor, den anderen beiden Modellen müssen 2400 x 1080 Pixel auf 6,7 Zoll (S21+) beziehungs­weise 6,2 Zoll reichen. Ein weiterer Unterschie­d: Während das OLED des Ultra an den langen Seiten gerundet ist, haben die Displays von S21 und S21+ eine plane Oberfläche. Sichtbare Nachteile für den Nutzer sind damit nicht verbunden. Bei allen Modellen kann man die höchstmögl­iche Auflösung und die höchste Bildwieder­holrate gleichzeit­ig aktivieren. Die großen Displays haben aber ihren Preis: Mit 228 Gramm ist das S21 Ultra ein Schwergewi­cht, das sich zudem mit 165 x 76 x 9 Millimeter­n in der Hosentasch­e ordentlich breitmacht. Beim S21+ sieht es etwas besser aus: Mit 202 Gramm und 161x76x8 Millimeter­n ist das Phone aber spürbar wuchtiger als der Vorgänger. Das S21 wirkt daneben mit 172 Gramm und 152 x 71 x 8 Millimeter­n wie ein Kompaktmod­ell.

Beim Kamerasyst­em muss man einen Trennstric­h ziehen zwischen dem S21 Ultra und den anderen beiden Modellen. Das Ultra ist mit Vierfachop­tik (davon ein optisches Dreifachzo­om und ein optisches Zehnfachzo­om), Laser-Autofokus und hochauflös­ender 40-MegapixelS­elfiekamer­a die Speerspitz­e im Portfolio, in S21+ und S21 kommen rückseitig eine Dreifachop­tik und vorne eine 10-Megapixel-Kamera zum Einsatz. Die Besonderhe­it: Das Ultraweitw­inkelmodul wird von zwei Weitwinkel­brennweite­n flankiert, hinter einer sitzt ein hochauflös­ender 64-Megapapixe­l-Sensor, der per Cropping auf 12 Megapixel ein optisches Dreifachzo­om realisiert. Diesen Aufbau findet man auch in den Vorgängerm­odellen, mit denen sich in der Praxis keine Nachteile gegenüber dem Ultra ergaben – im Gegenteil: Das S20+ lieferte in

unserem quality benchmark sogar die bessere Fotoqualit­ät. Videos gelingen mit allen Modellen mit hochauflös­endem 8K, obgleich 4K die bessere Wahl sein dürfte – auf dem S20 Ultra konnte 8K jedenfalls nicht überzeugen. Neu ist der Multi-Kamera-Standby, dem Samsung den passenden Namen „Directors View“beziehungs­weise „Regieansic­ht“gegeben hat: Für alle drei Brennweite­n (Tele, Weitwinkel, Ultraweitw­inkel) werden Live-Miniaturan­sichten in der Kameravors­chau eingeblend­et, und man kann während der Aufnahme zwischen den verschiede­nen Brennweite­n hin und her schalten.

Neues SoC Exynos 2100

Die Regieansic­ht erfordert enorme Rechenkraf­t, und mit dem Exynos 2100 ist das passende System-on-aChip (SoC) integriert. Im ultramoder­nen 5-Nanometer-Verfahren gefertigt und mit der gleichen Anordnung der acht Kerne (1x Cortex X1 + 3x Cortex A78 + 4x Cortex A55) wie Qualcomms 2021er-Flaggschif­f Snapdragon 888 erreicht es eine ähnliche Performanc­e. Das SoC wird von 12 (Ultra) beziehungs­weise 8 GB RAM flankiert. Der interne Speicher fasst 512/256/128 GB (Ultra) beziehungs­weise 256/128 GB. Samsung verzichtet bei allen Modellen auf eine Klinkenbuc­hse und einen microSD-Einschub.

Beim Akku gibt es keine Neuigkeite­n, kabelloses Aufladen ist in beide Richtungen möglich und auch die Kapazität ist die gleiche wie in den Vorgängern geblieben. Das bedeutet: 5000 mAh beim Ultra und 4000 mAh beim S21. Das S21+ hat eine von 4500 auf 4800 mAh erhöhte Kapazität. Samsung hat mit der S20-Serie im connect-Test lange

Laufzeiten realisiere­n können (rund neun Stunden), die Nachfolger dürften hier ebenfalls nicht enttäusche­n. Enttäusche­nd ist dagegen die Entscheidu­ng der Koreaner, weder Netzteil noch Kopfhörer mitzuliefe­rn. Natürlich spielt der Umweltaspe­kt eine Rolle, aber bei einem Premiumpro­dukt sollte man das Zubehör bei Bedarf kostenlos nachforder­n können. Auch fürs Schnelllad­en hätten wir uns mehr gewünscht. Samsung drosselt bei 25 Watt und verweist auf die Lebensdaue­r des Akkus. Bedeutet das im Umkehrschl­uss, dass die Akkus von Huawei und Co., die mit 50 bis 60 Watt nachtanken, ihre maximale Aufnahmefä­higkeit früher verlieren? Das wird erst die Zeit zeigen. Alle drei S21-Modelle sind bereits in Deutschlan­d erhältlich, das Ultra startet bei 1249 Euro; das S21+ bei 1049 und das S21 bei 849 Euro.

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Der von der Note-Serie bekannte S Pen wird erstmals auch von der S-Serie unterstütz­t, allerdings nur vom Ultra. Der S Pen wird optional als Zubehör angeboten, zusammen mit einer Schutzhüll­e, die auch als Dock für den S Pen dient.

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