Videoklingel mit und ohne Kabel
Der bereits seit Längerem erhältlichen Video Doorbell stellte Arlo jetzt das akkubetriebene Modell Essential Video Doorbell Wire-Free zur Seite. Wir haben beide unter die Lupe genommen.
Wer vom Sofa aus sehen will, wer an der Haustür steht, bevor es überhaupt klingelt, braucht eine smarte Glocke mit Kamera. Wir haben zwei Modelle von Arlo eingehend getestet.
Auch wenn in der aktuellen Lage wohl öfter jemand zu Hause ist als vorher, ist das nicht immer der Fall – und wird wohl auch nicht immer so bleiben. Dann an der Haustür Wache zu halten, ist die Aufgabe der von Arlo angebotenen Video-Türklingeln. Im Übrigen ist es auch, wenn ein Familienmitglied in Haus oder Wohnung weilt, sicherer und komfortabler, per Smartphone nachzuschauen, wer gerade geklingelt hat.
Versionen mit oder ohne Akku
Das Standardmodell Video Doorbell gibt es für 140 Euro. Ausgelegt ist es für Stromversorgung über den vorhandenen Klingeldraht. Weil der hierzulande meist 12 Volt führt, die Video Doorbell aber die in den USA üblichen 16 bis 24 V braucht, liefert Arlo sowohl einen selbst anschließbaren Minitrafo als auch ein Hutschienennetzgerät für den Sicherungskasten mit. Letzteres darf aber ausschließlich ein Elektriker installieren. Der Schönheitsfehler dabei: Wäre auch die Video Doorbell selbst auf 12 Volt ausgelegt, könnte sie den vorhandenen Klingelgong auslösen. Bei Einsatz des Trafos geht das meist nicht mehr – deutsche Nutzer, die weiter einen Klingelton hören wollen, müssen zusätzlich Arlos Smart Chime für rund 60 Euro kaufen.
Das kürzlich vorgestellte Modell Essential Video Doorbell Wire-Free hat zusätzlich einen Akku mit üppigen 6500 mAh, der mehrere Monate Betrieb ermöglichen soll. Wer diese Variante ohne Anschluss an den Klingeldraht installiert, muss den Akku von Zeit zu
Zeit entnehmen und an einem MicroUSB-Netzteil aufladen. Optional akzeptiert die Wire-Free-Variante den Ladestrom auch per Klingeldraht, wofür dann sogar Spannungen bis hinab zu 8 Volt ausreichen. Das Trafozubehör der verkabelten Version fehlt daher beim drahtlosen Modell.
Praxisgerechte Funktionen, Cloud und KI aber nur per Abo
In allen anderen Funktionen gleichen sich beide Varianten. Sie lassen sich sowohl allein betreiben als auch in Verbindung mit vorhandenen Arlo-IP-Kameras. Die Verbindung zum Heimnetz erfolgt in jedem Fall per WLAN. Dabei kann die Beschränkung auf 2,4-GHz-Netzwerke bei der Erstinstallation eine Hürde darstellen – insbesondere, wenn man eines der verbreiteten DualbandMesh-Systeme mit gleichen Funknetz-Namen (SSIDs) für beide Frequenzen nutzt. Davon abgesehen, klappen Erstinstallation und laufender Betrieb über die für iOS und Android erhältliche App aber gut.
Klingelt ein Besucher an der Tür, baut die Doorbell eine Videoverbindung zum Smartphone des Nutzers auf und erlaubt darüber Gegensprechen. So kann man einen Besucher etwa kurz um Geduld bitten oder weitere Anweisungen erteilen. Die App bietet sogar Schnellzugriff auf aufgezeichnete Standardansagen. Auch die Bildqualität überzeugt. Das quadratische Bildformat, der große Bildwinkel von 180 Grad, der bei Tag aktive HDR-Modus und die bei Nacht genutzte Infrarotbeleuchtung leisten in der Praxis sehr gute Dienste. Erkennt die Kamera in einer vorher definierten Zone eine Bewegung, löst sie auch dann eine Meldung auf dem Smartphone aus, wenn der Besucher nicht klingelt. Wer einen Einbrecher vermutet, kann per App auf der Doorbell einen durchdringenden Sirenton aktivieren. Wie auch bei den Arlo-IP-Kameras bietet ein Arlo-Smart-Abo zusätzliche Funktionen. Dann speichert das System Videos 30 Tage lang in der Cloud und unterscheidet per KI etwa Tiere von Menschen oder vorbeifahrenden Autos. Zum Kennenlernen sind drei Monate inklusive, danach gibt es den Clouddienst ab 2,79 Euro pro Monat.