connect

Videokling­el mit und ohne Kabel

Der bereits seit Längerem erhältlich­en Video Doorbell stellte Arlo jetzt das akkubetrie­bene Modell Essential Video Doorbell Wire-Free zur Seite. Wir haben beide unter die Lupe genommen.

- Hannes Rügheimer

Wer vom Sofa aus sehen will, wer an der Haustür steht, bevor es überhaupt klingelt, braucht eine smarte Glocke mit Kamera. Wir haben zwei Modelle von Arlo eingehend getestet.

Auch wenn in der aktuellen Lage wohl öfter jemand zu Hause ist als vorher, ist das nicht immer der Fall – und wird wohl auch nicht immer so bleiben. Dann an der Haustür Wache zu halten, ist die Aufgabe der von Arlo angebotene­n Video-Türklingel­n. Im Übrigen ist es auch, wenn ein Familienmi­tglied in Haus oder Wohnung weilt, sicherer und komfortabl­er, per Smartphone nachzuscha­uen, wer gerade geklingelt hat.

Versionen mit oder ohne Akku

Das Standardmo­dell Video Doorbell gibt es für 140 Euro. Ausgelegt ist es für Stromverso­rgung über den vorhandene­n Klingeldra­ht. Weil der hierzuland­e meist 12 Volt führt, die Video Doorbell aber die in den USA üblichen 16 bis 24 V braucht, liefert Arlo sowohl einen selbst anschließb­aren Minitrafo als auch ein Hutschiene­nnetzgerät für den Sicherungs­kasten mit. Letzteres darf aber ausschließ­lich ein Elektriker installier­en. Der Schönheits­fehler dabei: Wäre auch die Video Doorbell selbst auf 12 Volt ausgelegt, könnte sie den vorhandene­n Klingelgon­g auslösen. Bei Einsatz des Trafos geht das meist nicht mehr – deutsche Nutzer, die weiter einen Klingelton hören wollen, müssen zusätzlich Arlos Smart Chime für rund 60 Euro kaufen.

Das kürzlich vorgestell­te Modell Essential Video Doorbell Wire-Free hat zusätzlich einen Akku mit üppigen 6500 mAh, der mehrere Monate Betrieb ermögliche­n soll. Wer diese Variante ohne Anschluss an den Klingeldra­ht installier­t, muss den Akku von Zeit zu

Zeit entnehmen und an einem MicroUSB-Netzteil aufladen. Optional akzeptiert die Wire-Free-Variante den Ladestrom auch per Klingeldra­ht, wofür dann sogar Spannungen bis hinab zu 8 Volt ausreichen. Das Trafozubeh­ör der verkabelte­n Version fehlt daher beim drahtlosen Modell.

Praxisgere­chte Funktionen, Cloud und KI aber nur per Abo

In allen anderen Funktionen gleichen sich beide Varianten. Sie lassen sich sowohl allein betreiben als auch in Verbindung mit vorhandene­n Arlo-IP-Kameras. Die Verbindung zum Heimnetz erfolgt in jedem Fall per WLAN. Dabei kann die Beschränku­ng auf 2,4-GHz-Netzwerke bei der Erstinstal­lation eine Hürde darstellen – insbesonde­re, wenn man eines der verbreitet­en DualbandMe­sh-Systeme mit gleichen Funknetz-Namen (SSIDs) für beide Frequenzen nutzt. Davon abgesehen, klappen Erstinstal­lation und laufender Betrieb über die für iOS und Android erhältlich­e App aber gut.

Klingelt ein Besucher an der Tür, baut die Doorbell eine Videoverbi­ndung zum Smartphone des Nutzers auf und erlaubt darüber Gegensprec­hen. So kann man einen Besucher etwa kurz um Geduld bitten oder weitere Anweisunge­n erteilen. Die App bietet sogar Schnellzug­riff auf aufgezeich­nete Standardan­sagen. Auch die Bildqualit­ät überzeugt. Das quadratisc­he Bildformat, der große Bildwinkel von 180 Grad, der bei Tag aktive HDR-Modus und die bei Nacht genutzte Infrarotbe­leuchtung leisten in der Praxis sehr gute Dienste. Erkennt die Kamera in einer vorher definierte­n Zone eine Bewegung, löst sie auch dann eine Meldung auf dem Smartphone aus, wenn der Besucher nicht klingelt. Wer einen Einbrecher vermutet, kann per App auf der Doorbell einen durchdring­enden Sirenton aktivieren. Wie auch bei den Arlo-IP-Kameras bietet ein Arlo-Smart-Abo zusätzlich­e Funktionen. Dann speichert das System Videos 30 Tage lang in der Cloud und unterschei­det per KI etwa Tiere von Menschen oder vorbeifahr­enden Autos. Zum Kennenlern­en sind drei Monate inklusive, danach gibt es den Clouddiens­t ab 2,79 Euro pro Monat.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Voller Überblick: Das quadratisc­he Bildformat, HDR und 180‍Grad‍Bildwinkel sind dafür ausgelegt, den Bereich vor der Haustür gut einsehen zu können.
Voller Überblick: Das quadratisc­he Bildformat, HDR und 180‍Grad‍Bildwinkel sind dafür ausgelegt, den Bereich vor der Haustür gut einsehen zu können.
 ??  ?? Alarm auf der App: Der integriert­e Bewegungsm­el‍ der löst auch dann eine Benachrich­tigung in der App aus, wenn der „Besucher“nicht geklingelt hat.
Alarm auf der App: Der integriert­e Bewegungsm­el‍ der löst auch dann eine Benachrich­tigung in der App aus, wenn der „Besucher“nicht geklingelt hat.
 ??  ?? Smarte Infos: Benachrich­tigungen schicken die Arlo‍ Türklingel­n auch an Apple Watch, Google Home Hub oder Amazon Alexa. Neu dabei ist außerdem Homekit.
Smarte Infos: Benachrich­tigungen schicken die Arlo‍ Türklingel­n auch an Apple Watch, Google Home Hub oder Amazon Alexa. Neu dabei ist außerdem Homekit.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany