Intelligentes Kamerakonzept
Die Eckdaten der Pixel-Kamera: unspektakulär. Telebrennweiten, einen zusätzlichen Tiefensensor oder einen Profimodus für manuelle Optimierungen sucht man ebenso vergeblich wie extrem hochauflösende Bildsensoren, die via Pixel-Binning versuchen, die Detail- und Lichtausbeute zu erhöhen.
Google macht es anders: Wie im Pixel 5 gibt es „nur“zwei Optikeinheiten mit unterschiedlichen Weitwinkelbrennweiten (Kleinbild-Äquivalent 27 mm und 16 mm) und respektablen Blendenöffnungen ( f/1,7 und f/2,2). Die zusätzlichen Daten der etwas höher auflösenden Ultraweitwinkelkamera (16 Megapixel) erleichtern im Bildprocessing beispielsweise die Korrektur von (ultra-)weitwinkeltypischen Verzeichnungen. Unabhängig von der gewählten Brennweite werden Fotoaufnahmen im 4:3-Format letztlich mit maximal 12,2 Millionen Pixeln gespeichert.
Als Highlight der Pixel-Kameras gilt ihre leistungsfähige, KI-gestützte Software, die vieles im Alleingang erledigt und so auf komfortable Weise zu überzeugender Foto- und Videoqualität führt. In der Praxis heißt das: Bei Portraits werden Hintergrundunschärfen automatisch eingearbeitet und sauber vom Hauptmotiv abgegrenzt. Lichteinfall und -intensität lassen sich über die Einstelloption Portraitbeleuchtung nachträglich anpassen. Stativaufnahmen vom Nachthimmel fügen die Pixel-Phones aus mehreren, einige Sekunden belichteten Einzelbildern zusammen (Astrofotografie). Ohnehin zählen gut ausgeleuchtete Nachtaufnahmen zu den besonderen Stärken des Pixel 4a 5G. Bei Action-Fotos bringen die enorme Schnelligkeit der Kamera und der Bewegtbildmodus Vorteile. Aus den aufgezeichneten kurzen Videosequenzen wählt man einfach das beste Standbild aus. Damit erhöht sich die Chance auf das Foto des perfekten Moments beträchtlich.
Die Kamera-App ist klar strukturiert und leicht zu bedienen. Auf den gewählten Modus (Nachtsicht, Portrait, Kamera, Video...) abgestimmt, stehen wenige Anpassungsmöglichkeiten wie die Zuschaltung des Dual-LEDLichts zur Wahl. Zusätzlich zu der gängigen manuellen Helligkeitsanpassung im Display können über einen zweiten Schieberegler auch gezielt Schatten beeinflusst werden.
Neben den Fotos gefallen auch die Videos. Filmaufnahmen sind maximal mit 4K-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde möglich. Eine wirksame optische und elektronische Bildstabilisierung ist ebenfalls an Bord. Je nach Aufnahmesituation gibt es vier Stabilisierungsvarianten. Dazu gehört die Möglichkeit, automatisch „entschleunigte“Schwenks mit halber Verschlusszeit für sanftere Übergänge zu erstellen – fast wie im Kino.