Cubot X30
Eine Glasrückseite mit einer Phalanx von Kameralinsen, eingefasst von einem glänzenden Kunststoffrahmen: Das X30 sieht für seinen Preis gut aus.
► Das X30 ist das aktuelle Spitzenmodell der Marke Cubot, hinter der ein chinesischer Auftragsfertiger steht (mehr Infos dazu auf Seite 34).
Das herausragende Merkmal ist der große Speicher – 256 GB sind in der 200-Euro-Liga einsame Spitze. Per microSD kann man sogar weiter aufstocken. Der Einschieber für Nano-SIM und Speicherkarte (alternativ Dual-SIM) schließt nicht bündig mit dem Kunststoffrahmen ab, sondern sinkt etwas tiefer ins Gehäuse. Die Differenz ist winzig und nur spürbar, wenn man mit dem Finger drüberstreicht. Ein kleiner Patzer also, und noch dazu eine Ausnahme, denn ansonsten ist die Verarbeitung sauber und ohne Schwächen. Der Korpus ist verwindungssteif und macht einen sehr robusten Eindruck. Stark: Eine Displayschutzfolie ist ab Werk aufgeklebt, und eine transparente Schutzhülle gehört zum Lieferumfang. Gut gefallen hat uns auch die Rückseite aus Glas, das kratzresistenter ist als der in dieser Preisklasse übliche Kunststoff und sich zudem besser anfühlt. Cubot kann hier bereits ordentlich Pluspunkte sammeln, denn kritisieren lässt sich allenfalls das für einen 6,4-Zöller relativ hohe Gewicht von knapp 200 Gramm.
Scharfes Display, altes SoC
Der Fingerabdrucksensor, der auf der rechten Seite im Rahmen eingelassen ist, macht einen guten Job, alternativ kann man per Gesicht entsperren. Das Display liefert eine knackscharfe 1080er-Auflösung, kann aber trotzdem nicht überzeugen, denn ein hoher Schwarzwert
sorgt für eine relativ kontrastarme Darstellung, auch die Leuchtkraft bewegt sich allenfalls im Mittelfeld. Wichtig für Prime- und NetflixSchauer: Aufgrund der fehlenden Widevine-Zertifizierung werden Videos mit maximal SD-Auflösung abgespielt. Unter dem Display werkelt mit Mediateks Helio P60 ein echter Oldtimer. Das SoC wurde Anfang 2018 vorgestellt und verlangt dem Nutzer eine gewisse Portion Geduld ab. Schnelle App-Starts und fließendes Multitasking sind nicht drin, aber dieses Schicksal teilt das X30 mit allen Modellen in diesem Vergleich. Auch musikalisch muss das Cubot Federn lassen: Der Sound aus dem nach unten abstrahlenden Monolautsprecher ist dünn, und eine Klinkenbuchse fehlt. An anderer Stelle wird dagegen mehr geboten als üblich: Der Arbeitsspeicher fasst satte 8 GB, und dank NFC kann man das Cubot X30 auch für das mobile Bezahlen benutzen.
Schwächen im LTE-Netz
Als Betriebssystem ist Android 10 installiert, das letzte Sicherheitspatch ist mit Stand Juni 2020 auch schon länger her. Das stimmt skeptisch bezüglich Software-Updates, aber wer nur 200 Euro ausgeben will, muss zu Kompromissen bereit sein. Updates sind in dieser Preisklasse die Ausnahme.
Mit einer Laufzeit von neun Stunden bringt das X30 seinen Besitzer problemlos durch den Tag. Das ist ein guter Wert, aber andere Phones in diesem Vergleich halten länger durch. Das mitgelieferte 10-WattNetzteil bringt den Akku in etwa drei Stunden wieder auf 100 Prozent. Der Empfang im LTE-Netz überzeugt nicht, vor allem in dem in Deutschland wichtigen 800er-Band schwächelt das X30.