Studie: Der Alltag an der Kasse
Deutschland ist kein reines „Barzahlerland“mehr. Diese zentrale Erkenntnis und weitere interessante Einblicke ins Zahlungsver halten der Deutschen liefert eine aktuelle AllensbachUmfrage.
„Wenn Sie einmal an Ihre letzten Einkäufe zurückdenken: Was haben Sie zum Bezahlen meistens genutzt, wie haben Sie Ihre letzten Einkäufe in der Regel bezahlt? In bar oder mit Karte oder per Smartphone?“Die Grafik zeigt, wie verschiedene Alters gruppen auf diese Frage antworten. Sie stammt aus einer repräsentati ven Umfrage des Instituts für Demo skopie Allensbach unter 1237 Per sonen im Auftrag der Initiative Deut sche Zahlungssysteme zum Bezah len in Deutschland. Dabei fällt, wie erwartet, ein deutlicher altersab hängiger Unterschied im Zahlungs verhalten auf: Je älter der Kunde im Geschäft, desto häufiger legt er an der Kasse nach wie vor Scheine und Münzen auf den Tresen. Um gekehrt sind es vor allem die Jünge ren, die auf bargeld und kontaktlo se Zahlungsarten setzen.
Fast noch interessanter ist aller dings die zeitliche Entwicklung bei der Beantwortung der oben ge nannten Frage. Über alle Altersgrup pen hinweg zahlten 48 Prozent der Befragten im letzten Herbst ihre letzten Einkäufe mit Karte – ein Jahr zuvor waren es erst 39 Prozent. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil des Bargelds von 60 auf nur noch 47 Prozent zurück. Auch wenn im mer noch fast die Hälfte der Ein käufe am „Point of Sale“in bar be glichen wird: Der Trend zum kon taktlosen Bezahlen ist eindeutig. Das gilt auch für Zahlungen über NFCfähige Smartphones. Denn deren Anteil hat sich innerhalb des letzten Jahres glatt verdoppelt – auch wenn diese Zahlart mit vier Prozent altersübergreifend immer noch ein Nischenphänomen ist.
Eines scheint jedoch sicher: Der Siegeszug der KontaktlosZahlung schreitet unaufhaltsam voran. Ob per Mobiltelefon, Smartwatch (Wearables wurden in der Studie nicht explizit abgefragt) oder Karte. Noch nie wurde eine Funktion der Girocard so schnell von den Ver brauchern angenommen wie das kontaktlose Zahlen. So gibt heute bereits jeder Zweite an, schon ein mal berührungslos bezahlt zu haben. 2019 waren es noch 30 Prozent – erstaunliche Zuwächse angesichts der Tatsache, dass die klassischen Bankkarten erst seit 2016 mit Funk chips ausgerüstet werden. Viele sehen die neue Art des Zahlens offenbar als besonders schnelles, bequemes Verfahren an und ge wöhnen sich zusehends daran.