Smarter Allrounder
Blickte man bei Google mit dem Chromecast lange verächtlich auf solch antiquierte Bedienelemente wie eine Fernbedienung herab, sind die Tech-Giganten aus dem Silicon Valley mit der aktuellen Version ihres Streaming-Sticks in dieser Frage schließlich doch noch eingeknickt. Der neueste Chromecast wird zusammen mit einer handlichen Box ausgeliefert, die auch eine Bedienung auf vertrautem Wege mit der TV-Steuerung ermöglicht. Sie hat insgesamt elf Knöpfe. Neben den obligatorischen Navigationstasten finden sich an ihr unter anderem Tasten für die Aktivierung der Sprachsteuerung sowie für Netflix und Youtube. Das ist ein netter Zusatz – am besten funktioniert Googles Streaming-Stick jedoch noch immer dann, wenn man sein Smartphone in der Hand hält.
Vom Smartphone auf den TV
Das vielfältige App-Angebot etwa ist stets darauf ausgelegt, die Verknüpfung vom Handy zum Fernsehgerät so einfach und unkompliziert wie möglich zu machen. Egal ob Spotify, Netflix oder Youtube – nur selten braucht es mehr als einen einzigen Klick und wenige Sekunden, um den auf dem Smartphone abgespielten Inhalt auf den Fernsehbildschirm zu ziehen. Um echtes Spiegeln des SmartphoneScreens, wie es zum Beispiel Technologien wie DLNA oder Miracast bieten, handelt es sich beim Chromecast zwar nicht, da die jeweilige App sowohl auf TV und Handy installiert und der Anbieter eine Kooperation mit Google eingegangen sein muss. (beides ist beim originären ScreenMirroring nicht notwendig). Aber wenn diese beiden durchaus nicht besonders hohen Hürden erst gemeistert sind, bietet der Chromecast eine richtig starke Performance in Sachen Konnektivität und zieht hier klar am Konkurrenten von Amazon
vorbei, der dieses Feld nahezu vollkommen links liegen lässt.
UHDBild und 3DSound
Auch in Sachen Bildqualität liegt Googles Stick eine Nasenlänge vor dem Fire TV. Die bessere Wiedergabequalität ist bei genauem Hinsehen auf nahezu jeder der großen Streamingplattformen erkennbar. Der Bildvorteil gilt nicht nur für 4K-Inhalte, die bei Google im Gegensatz zum günstigeren Standard Fire TV verfügbar sind, sondern durchaus auch schon im Full-HDBereich. So hat der Chromecast hier beispielsweise deutlich seltener mit Banding-Effekten zu kämpfen als der Fire TV.
Beim Soundqualität halten sich Fire TV und Chromecast dagegen die Waage. Beide Sticks bieten 3D-Sound mit Dolby Atmos, wobei die Effekte nicht ganz mit denen auf einer Disc mithalten können.
Kleinere Schwächen
Ist Googles Chromecast damit nun ein Streamig-Stick ohne jegliche Schwächen? Nicht ganz. Mit lediglich 4GB internem Speicher zeigt sich der Chromecast im Gegensatz zum Fire TV mit 8GB im Bereich Datenkapazität ziemlich sparsam. Hier hätte man bei Google ruhig etwas großzügiger sein dürfen. Energiebewussten Nutzern könnte zudem der fehlende Stromsparmodus ein Dorn im Auge sein. Auch einen eigenen Ethernet-Anschluss bietet der Chromecast genauso wenig wie der Fire TV Stick.
Zugegeben, diese Kritikpunkte sind alles andere als gravierend und fallen in der täglichen Nutzung kaum je negativ auf. Echte Schwierigkeiten bekommt man mit Googles Chromecast eigentlich nur dann, wenn man zu den Apple-Fans gehört. Ganz gleich, ob Tablet oder Smartphone – in Verbindung mit dem Chromecast hakte es bei den Produkten mit dem Apfel-Logo in unserem Test immer wieder gehörig
– ein Problem, das aber sicher nicht allein Google zuzuschreiben ist.
Fazit
Googles Chromecast ist ein Hansdampf in allen Gassen. Er bietet mit seiner Fernbedienung und der guten Integration zahlreicher Apps ein Streamingerlebnis, das es problemlos mit der Leistung des Platzhirschs aus dem Hause Amazon aufnehmen kann. Darüber hinaus bietet die Schnittstelle zum (Android-)Phone auch noch zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten, die sich gerade im Smart-Home-Bereich auszahlen und den Chromecast so zu einem hervorragenden Allrounder machen.