WLAN-Repeater vs. Mesh-WLAN
Klassische WLAN-Repeater „verlängern“ein vorhandenes WLAN-Signal. Dabei überlassen sie es den Endgeräten und somit zum Teil dem Zufall, an welcher WLAN-Basis (Router oder Repeater) sich die Clientgeräte anmelden. Demgegenüber weisen Mesh-Systeme jedes Endgerät anbinden – beispielsweise einzelne Hochleistungs-PCs und/oder zentrale NAS-Netzwerkspeicher. Um in solchen gemischten Netzwerken die Gesamtperformance hoch zu halten, sollte neben den Punkt-zuPunkt-Verbindungen von 10-GbEtauglichen Endgeräten vor allem der sogenannte Backbone – also die gegebenenfalls erforderliche Verbindung zwischen mehreren 10-GbE-Switches beziehungsweise 10-Gigabit-Netzwerk-Inseln – mit dieser hohen Datenrate übertragen. Aus Sicht der Switches sind Netzwerkverbindungen hierarchisch organisiert: In der Netzwerkstruktur ist der zweite Switch unterhalb des ersten angeordnet. Man spricht darum auch von „Uplink-Verbindungen“(siehe Infografik auf Seite 70 unten) oder im Netzwerk-Slang von gezielt an, sich an dem Mesh-Satelliten mit der besten Signalqualität anzumelden. Deshalb erzielen solche Lösungen vor allem bei schlechten WLAN-Bedingungen meist bessere Ergebnisse – sofern ihre Mesh-Mechanismen sauber funktionieren. Die Verbindung zwischen den Satelliten erfolgt meist ebenfalls per WLAN (idealerweise über einen eigenen, bei Dualband-WLAN somit dritten WLAN-Kanal). Sie kann aber auch per Ethernetkabel oder bei Systemen wie dem unten abgebildeten Devolo Mesh WiFi beispielsweise per Powerline erfolgen.
Bei den Mesh-Lösungen von AVM (Fritz WLAN) und Telekom (Speed Home WiFi) wird der jeweilige Router – also Fritzbox oder Telekom Speedport – mit in die MeshLogik einbezogen. Wer ein Mesh-System eines anderen Herstellers verwenden will und/oder einen eher leistungsschwachen Standardrouter seines Internetanbieters nutzt, sollte das WLAN im Router ganz ausschalten und allein das WLAN des Mesh-Systems betreiben. Denn nur dann ist gewährleistet, dass die Mesh-Steuerung uneingeschränkt arbeiten kann.
„kaskadierten Switches“. Wer in seinem Heimnetz mehrere EthernetSwitches nutzt, sollte in der Praxis darauf achten, dass es nicht mehr als zwei Uplinks hintereinander gibt – sonst steigen die Laufzeiten der Datenpakete zu stark an. Außerdem sollten, wie auf Seite 70 unten gezeigt, langsamere Switches immer auf den unteren Ebenen der Netzwerkhierarchie angeordnet sein – und im Idealfall über einen schnelleren Uplink-Port verfügen. Da moderne Switches auch mehr als eine Downlink-Verbindung unterstützen, bringt es PerformanceVorteile, wenn beispielsweise zwei zusätzliche Ethernet-Switches an je einer Buchse des übergeordneten Switchs angeschlossen werden, statt sie „hintereinander“zu verkabeln. Auch dieser Tipp gilt übrigens nicht nur für Netze mit Multi-GigabitKomponenten, sondern prinzipiell für alle Ethernet-Installationen.
Der optimale Mix macht‘s aus
Egal, ob Sie schon über 10 Gigabit/s nachdenken oder zunächst einmal 1 Gigabit/s optimal in Ihren vier Wänden verteilen wollen: Zur besten Performance führt die optimale Kombination der hier vorgestellten Netzwerktechniken. Machen Sie davon Gebrauch! Hannes Rügheimer