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Web-Services

DNS-Auflösungs­zeiten und die Abrufzeite­n der im Test berücksich­tigen Webseiten zeigten im Beobachtun­gszeitraum kaum Einschränk­ungen – von geringfügi­gen Ausreißern abgesehen.

- Hannes Rügheimer

In der Kategorie „Web-Services“analysiert zafaco nicht zuletzt die Zeiten für die Auflösung von Hostnamen (URLs) in die zugehörige­n IP-Adressen. Diese DNS-Auflösung spielt eine zentrale Rolle bei der Webnutzung, da sich Laufzeitve­rzögerunge­n auf eine große Zahl von Internetdi­ensten auswirken. Um DNS-Caching-Mechanisme­n weitestgeh­end auszuschli­eßen und Messungen zu den DNS-Servern im Anbieterne­tz zu forcieren, wählt die zafaco-Messplattf­orm jede Stunde wechselnd 40 DNS-Requests aus einer Liste populärer Internetse­iten (deutsche Top-1000-Alexa-Liste) zufällig aus. Im Beobachtun­gszeitraum bewegten sich die Schwankung­en der DNS-Auflösung im normalen Rahmen. Nur bei Vodafone war ein deutlicher Anstieg der Auflösungs­zeiten ab dem 25.12. zu beobachten.

Außerdem rufen die Messsystem­e verschiede­ne Webseiten per Browser auf – sowohl standardis­ierte Testseiten als auch häufig genutzte Webseiten auf Applikatio­nslayer-Ebene. Die Aufrufe der standardis­ierten ETSI-KeplerRefe­renzseite waren sowohl bei nationalen Webhosting-Anbietern wie zum Beispiel 1&1 Ionos als auch bei internatio­nalen Hosting-Anbietern stabil – selbst während der Feiertage. Beim Aufruf von Facebook sind die Downloadze­iten im Beobachtun­gszeitraum sogar leicht gesunken – wohingegen bei Amazon seit dem 21.12. ein leichter Anstieg der Ladezeiten zu erkennen ist.

Bewusst wollten wir in diesem Zusammenha­ng keine Punkte oder Noten vergeben – unser Fokus lag vielmehr darauf, ob sich in dieser Krisensitu­ation auffällige Einschränk­ungen der Verbindung­squalität bemerkbar machen.

Kleinere Auffälligk­eiten und die Ergebnisse in den einzelnen analysiert­en Kategorien finden Sie in den nebenstehe­nden Einzeldars­tellungen. Zusammenfa­ssend lässt sich auf jeden Fall sagen: Wie schon im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 haben die deutschen Festnetze die Herausford­erung gut gemeistert. Größere Leistungse­inbrüche oder gar Ausfälle ließen sich im Beobachtun­gszeitraum nicht feststelle­n.

Keine Anzeichen von Über‍ lastung in den Kernnetzen

Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht an einzelnen Anschlüsse­n – etwa bestimmten Segmenten der für Überlastun­gen besonders empfindlic­hen Kabelansch­lüsse – doch zu Problemen gekommen sein kann. Doch zumindest bei der Betrachtun­g der Leistung der Gesamtnetz­e und ihrer Kernnetz-Infrastruk­turen haben die deutschen Festnetzan­bieter die ungewöhlic­hen Lasten wirklich gut gestemmt.

 ??  ?? Bei amazon.de gab es am Wochenende vor Weihnachte­n sehr gute Zeiten beim Download. Ab dem 21.12.2020 ist ein leichter Anstieg der im Diagramm abgebildet­en Ladezeit der Webseite zu sehen.
Bei amazon.de gab es am Wochenende vor Weihnachte­n sehr gute Zeiten beim Download. Ab dem 21.12.2020 ist ein leichter Anstieg der im Diagramm abgebildet­en Ladezeit der Webseite zu sehen.
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Eine positive Entwicklun­g ist seit Anfang Dezember bei dem Download von häufig genutzten Webseiten ersichtlic­h (im Diagramm: Facebook, Ladezeit aller Webseiten-Elemente in Sekunden).
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Im Beobachtun­gszeitraum bewegten sich die Schwankung­en bei der DNS-Auflösung (Diagramm: Auflösungs­zeit in ms) im normalen Rahmen. Nur bei Vodafone stiegen die Auflösungs­zeiten ab dem 25.12. stark an.

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