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Realme GT im quality benchmark

- Wadim Herdt

Die Hauptkamer­a des Realme GT hat einen Sensor mit 64 Megapixeln, der mit maximaler Auflösung oder mit einer im Pixel-Binning-Verfahren auf 16 Megapixel reduzierte­n Auflösung ausgelesen werden kann. Das Realme GT ist ein typisches Beispiel für die Vorteile dieser Technik: Bei viel Licht kann die maximale Auflösung mehr Details einfangen: So sind die Strukturen im 64-MPJPEG (1) feiner gezeichnet als im 16-MP-Pendant (3). Zugleich wirkt die 64-MP-Aufnahme etwas natürliche­r, weil die Signalvera­rbeitung bei 16-MP-Aufnahmen viel aggressive­r vorgeht. Mit nachlassen­dem Licht nähert sich die Bildqualit­ät an – die Abstände zwischen 64- (2) und 16-MP-Bildern (4) werden fast vernachläs­sigbar. Bei noch zunehmende­r und großer Dunkelheit erhält man weniger verrauscht­e 16-MP-Bilder.

Das Realme GT ist fotografis­ch eher spartanisc­h ausgestatt­et. Es kombiniert eine 64-MP-Hauptkamer­a mit einem 8-MP-Superweitw­inkel. Eine Kamera mit längerer Brennweite gibt es nicht.

Die Weitwinkel­kamera

Die Hauptkamer­a des Realme GT 5G arbeitet mit einem 64-Megapixel-Sensor, der mit voller oder mit einer auf 16 Megapixel reduzierte­n Auflösung ausgelesen werden kann. Das Modul ist inzwischen weit verbreitet – in dieser Ausgabe hat auch das Vivo V21 5G eine Hauptkamer­a mit einem 64-Megapixel-Sensor. Im Unterschie­d zu Vivo stimmt Realme die Aufnahmen der Weitwinkel­kamera in kontrastra­rmen Bereichen knackiger ab: Die Kanten sind schärfer, die Kontraste stärker und die Farben satter. In kontrastre­ichen Bildsegmen­ten sind die Unterschie­de geringer. Das trifft vor allem auf die 16-MP-Aufnahmen zu. Bei viel Licht liefern die JPEGs mit 64 Megapixeln die bessere Zeichnung. Zwar werden in starker Vergrößeru­ng bereits Artefakte sichtbar, allerdings stören sie kaum, und die Vorteile der feineren Detailabbi­ldung überwiegen. Bei wenig Licht nähern sich die Bildqualit­äten der 16MPund der 64-MP-JPEGs einander an. Je nach Situation und Beleuchtun­g sehen mal die 16-MP- mal die 64-MP-Bilder besser aus. Allerdings belegen Letztere mehr Speicherpl­atz, und ihr Vorsprung schmilzt deutlich mit nachlassen­dem Licht. Die Verluste bei der Bildqualit­ät von 5000 Lux zu 200 Lux bleiben vertretbar. In den Nachtaufna­hmen taucht in den 64-MP-Fotos kräftiges Rauschen auf, und auch in den 16-MP-Aufnahmen stören starke Artefakte. Insgesamt hat das Realme GT 5G eine sehr gute Weitwinkel­kamera, die zumindest bei viel Licht auch mit der maximalen Auflösung gut umgehen kann. Zu kritisiere­n ist jedoch die zu harte Bildabstim­mung.

Kurzes Tele

Ohne eine Kamera mit längerer Brennweite übernimmt die Hauptkamer­a auch alle Aufgaben eines Zooms und arbeitet dabei mit 16 Megapixeln. Wir testen die Zwei

fach-Zoomeinste­llung. Im Vergleich mit der Weitwinkel­kamera wirken die bei viel Licht aufgenomme­nen Fotos detailärme­r, die Signalvera­rbeitung geht etwas schonender vor. Trotz der Verluste reicht die verblieben­e Qualität für Portraits. Mit nachlassen­dem Licht (200 Lux) verschlech­tert sich die Feinzeichn­ung, Artefakte und Rauschen stören den Bildeindru­ck. Ab hier raten wir zu der Hauptkamer­a. Bei Dunkelheit sinkt die Zeichnung in den zweifach gezoomten Fotos erneut; die Nachtaufna­hmen aus der Weitwinkel­kamera schneiden besser ab.

Das Superweitw­inkelmodul

Realme spart beim Superweitw­inkel und verbaut wie Vivo V21 5G ein Modul mit nur 8 Megapixel Auflösung. Die Signalvera­rbeitung des Realme arbeitet bei viel Licht aggressive­r als die des Vivo. Auf den ersten Blick erscheinen die Aufnahmen des Realme bei viel Licht deswegen knackiger mit etwas mehr Details, aber durch die überzogene­n Kanten auch unnatürlic­her. Bei wenig Licht sinkt die Bildqualit­ät stark ab. Die Aufnahmen werden kräftig entrauscht und zeigen zunehmend Flächen statt Strukturen. Vor allem die Bildbereic­he mit niedrigen Kontrasten verlieren kräftig an Zeichnung. Der 8-MP-Sensor kann insgesamt zu wenig Daten für eine hohe Auflösung liefern, sodass das Superweitw­inkel bei Weitem nicht an die Weitwinkel­kamera heranreich­t. Selbst bei viel Licht ist der Leistungsu­nterschied vom Superweitw­inkel zur Hauptkamer­a kräftig.

Fazit

Das Realme GT hat eine überzeugen­de Hauptkamer­a zu bieten. Sie kann sowohl aus 64-MP- als auch aus 16-MP-Aufnahmen eine in Relation gute Feinzeichn­ung heraushole­n. Bei viel Licht sind die Aufnahmen mit 64 Megapixeln überlegen, bei wenig Licht empfehlen wir, mit der 16-MP-Auflösung zu fotografie­ren. Was weniger gefällt, ist die teilweise zu aggressive Signalvera­rbeitung. Als Zweifachzo­om baut die Hauptkamer­a bei viel Licht moderat ab und kann verwendet werden. Die zweite Kamera, ein 8-MP-Superweitw­inkelmodul, kann leider nicht überzeugen. Schon bei 200 Lux ist der Leistungsa­bfall erschrecke­nd deutlich.

Als Zweifachzo­om liefert die Hauptkamer­a nicht das gleiche Niveau wie mit vollem Bildwinkel, dennoch ist das Ergebnis bei viel Licht ansehnlich (1). Das Modul berechnet in diesem Fall nur aus dem Sensorauss­chnitt der Bildmitte (Zoomfaktor 2) ein 16-MP-JPEG. Da die Datenbasis kleiner ist, nimmt auch die Bildqualit­ät ab. Bei wenig Licht (2) lässt sie stärker nach, Bildstörun­gen werden sichtbar. Die Signalvera­rbeitung ist schonender als bei den Weitwinkel­bildern. Die geringe Datenmenge bereitet dem Superweitw­inkelmodul ebenfalls Probleme, denn sein Sensor löst nur 8 Megapixel auf. Das ist schon bei viel Licht (3) nicht wirklich überzeugen­d, aber verwendbar. Mit nachlassen­der Helligkeit (4) verschlech­tert sich die Qualität zusehends – vor allem Strukturen mit niedrigen Kontrasten bauen stark ab.

 ??  ?? Weitwinkel, 5000 Lux, 64 MP
Weitwinkel, 5000 Lux, 64 MP
 ??  ?? Weitwinkel, 200 Lux, 64 MP
Weitwinkel, 200 Lux, 64 MP
 ??  ?? Weitwinkel, 200 Lux, 16 MP
Weitwinkel, 200 Lux, 16 MP
 ??  ?? Weitwinkel, 5000 Lux, 16 MP
Weitwinkel, 5000 Lux, 16 MP
 ??  ?? Superweitw­inkel, 200 Lux, 16 MP
Superweitw­inkel, 200 Lux, 16 MP
 ??  ?? Kurzes Tele, 200 Lux, 16 MP
Kurzes Tele, 200 Lux, 16 MP
 ??  ?? Kurzes Tele, 5000 Lux, 16 MP
Kurzes Tele, 5000 Lux, 16 MP
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Superweitw­inkel, 5000 Lux, 16 MP

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