Huawei MatePad 11
Mit dem MatePad 11 führt Huawei sein Betriebssystem Harmony OS in Deutschland ein. Angelehnt an die herstellereigene, von Tablets und Smartphones bekannte EMUIOberfläche, erfüllt es locker alle Ansprüche an ein zeitgemäßes OS. Die moderne Architektur und die schöne Optik können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Grundproblem bleibt: Wegen des US-Embargos fehlen die großen Apps aus dem Silicon Valley. Kein Facebook, kein Airbnb, kein Instagram. Für vieles bietet Huawei adäquaten Ersatz (die Karten-App Petal Maps ist sehr gelungen), und Netflix sowie Facebook kann man über Huaweis Petal Search sehr bequem als apk installieren. Alle wichtigen Videodienste laufen auf dem Tablet, sei es als App (Prime Video) oder über den Browser (Youtube). Deutlich wird aber doch, dass die Nutzung nicht so geschmeidig ist wie auf einem Androidoder iOS-Tablet. Komplizierter wird es auch für diejenigen, die Googles Cloud-Dienste nutzen und ihre Google Fotos verwalten.
Wer bereit ist, diese Hürden zu nehmen, wird mit Top-Hardware und herausragendem Preis-Leistungs-Verhältnis belohnt. Es beginnt beim Lieferumfang: Für 400 Euro (Einstiegsvariante) liegt ein Stylus mit im Karton, der wie bei Apple magnetisch am Tablet andockt und feinste Schraffuren erlaubt. Auch das Display setzt in dieser Preisklasse ein Ausrufezeichen, denn 120 Hertz gepaart mit einer über FullHD hinausgehenden Auflösung sind eine Seltenheit. Für starke Performance sorgt Qualcomms letztjähriger Top-Chipsatz Snapdragon 865. Der Klang aus den vier Lautsprechern zählt zum besten in unserem Vergleich. Auch die Akkulaufzeit lässt mit über 14 Stunden keine Wünsche offen. Klar, 4G/5G-Connectivity, bessere Kameraqualität und ein Fingerabdrucksensor wären nett, sind in dieser Preisregion aber nicht zwingend. An diesem Tablet kann man, abgesehen vom eingeschränkten App-Angebot, eigentlich nichts kritisieren. Der erste Platz in diesem Vergleich ist wohlverdient.