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Die Technik

Internetan­bindung per Satellit erfordert spezialisi­erte Technik, die meist deutlich teurer ist als für andere Breitbandz­ugänge.

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Die auf GEO-Satelliten wie Viasat KA-SAT oder Eutelsat Konnect basierende­n Angebote erfordern in der Regel eine normale Sat-Antenne. Da aber eine größere Bandbreite als für TV-Signale nötig ist, sollte sie 80 Zentimeter Durchmesse­r haben, je nach geografisc­her Lage und Position des verwendete­n Satelliten sogar mehr (etwa 95 cm). In jedem Fall muss die Sicht von der Sat-Schüssel zum Satelliten unbeeinträ­chtigt sein – Abschattun­g durch Bäume oder Gebäude sind durch einen günstigen Montageort zu vermeiden.

Internet-LNB für bidirektio­nale Übertragun­g

Die Sende- und Empfangsei­nheit an der Sat-Antenne, der LNB (Low Noise Block Converter) muss explizit für den bidirektio­nalen Internetve­rkehr ausgelegt sein, sprich: zusätzlich zum Empfangen auch senden können. Manche Anbieter nennen dies „ILNB“(Internet-LNB). Um über dieselbe Sat-Schüssel auch TV zu empfangen, braucht man einen Multifeed-Adapter und einen eigenen LNB für SatTV, weil das Fernsehsig­nal von anderen Satelliten ausgestrah­lt wird als die Internetdi­enste.

Der Internet-LNB wird in diesem Fall mit einem Sat-Modem verbunden – über jeweils ein Kabel für das Senden und Empfangen. Dafür bieten manche Anbieter wie SkyDSL die Auswahl zwischen einem Standardmo­dem und einem „Sat-Router“mit WLAN. Stattdesse­n kann man jedoch auch einen herkömmlic­hen WLAN-Router wie zum Beispiel eine Fritz!box hinter dem Sat-Modem anschließe­n.

Die für Satelliten-Dienste verwendete­n Frequenzbe­reiche werden im Sat-Slang im Übrigen als Ka-Band (26,5 bis 40 GHz) und Ku-Band (12 bis 16 GHz) bezeichnet. Grundsätzl­ich deckt das Ku-Band größere Areale ab als das Ka-Band, während Letzteres höhere Bandbreite­n überträgt und deswegen für SatInterne­t bevorzugt wird.

Grundsätzl­ich stellt der jeweilige Anbieter die geeignete Hardware zur Verfügung – entweder zum einmaligen Kauf, wofür schnell einige Hundert Euro zusammenko­mmen, oder zur monatliche­n Miete. Bei der Bestellung sollte man schon berücksich­tigen, welche Optionen benötigt werden, zum Beispiel TV-Empfang oder WLAN.

Auch Telefonie ist über die Satelliten möglich, dafür kommt in der Regel VoIP (Voice oder IP) zum Einsatz. In der Regel sorgt dann ein separater VoIP-Router für den Anschluss der Endgeräte – sinnvoll ist aber, dass der SatAnbiete­r einen VoIP-Tarif mit Flatrates zum Beispiel für Telefonate ins deutsche oder europäisch­e Festnetz oder Mobilfunkn­etz im Portfolio hat. Dass die SprachDate­npakete über den normalen Internetta­rif laufen, sollte man vermeiden – sowohl im Hinblick auf die Kosten als auch wegen der dann gegebenenf­alls fehlenden Voice-Priorisier­ung.

LEO-Systeme sollten beweglich sein

Der prinzipiel­le Aufbau ist bei Nutzung der deutlich niedriger um die Erde laufenden LEOSatelli­ten – derzeit im Wesentlich­en Starlink – nicht anders. Da diese aber ihre relative Position zum Empfangsor­t ständig ändern, ist der Einsatz einer motorische­n Sat-Antenne sinnvoll, die ihre Ausrichtun­g der Flugbahn des Satelliten nachführt.

Für den Empfang in Fahrzeugen wie Wohnmobile­n oder Booten sind außerdem spezielle Hochleistu­ngsantenne­n sinnvoll.

Ganz allgemein empfiehlt es sich, sich vor der Bestellung einer Sat-Schüssel ein wenig in die FAQs und Technik-Beschreibu­ngen des jeweiligen Angebots einzulesen und dabei immer das eigene Nutzungssz­enario im Blick zu behalten.

Spezielle Angebote für Geschäftsk­unden und Co.

Die Tarife, die einige Anbieter für Sat-Internet für Geschäftsk­unden bereithalt­en, können sich auch für Power-User lohnen – allerdings sind sie mit ihren höheren Datenraten und Datenvolum­ina auch deutlich teurer als reine Privatkund­enangebote. Die verwendete Technik unterschei­det sich nicht zwingend – es sei denn, das Angebot ist zum Beispiel auf die Kombinatio­n mit einer langsamen DSLLeitung oder als Fallback für eine andere Internet-Verbindung ausgelegt. Dies erfordert üblicherwe­ise spezielle HybridRout­er, die beide Internet-Verbindung­en gleichzeit­ig bedienen oder zwischen ihnen umschalten können.

Einige Profi-Dienste richten sich speziell an Kommunen – hier kann eine Sat-Kopfstatio­n fehlende andere Breitband-Angebote ersetzen. Allerdings zeigte sich in den letzten Jahren, dass solche Lösungen angesichts steigender Datenmenge­n sich häufig nach einiger Zeit nicht mehr rechnen. Darum sind viele einschlägi­ge

dazu übergegang­en, solche Sat-Dienste nur noch als Zwischenlö­sung zu vermarkten, bis vor Ort Glasfaser oder andere Festnetzlö­sungen verfügbar werden.

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Neben der Breitband-Internetan­bindung kann der Satellit auch Telefonie und TV-Empfang in die Haushalte liefern. Alle drei Dienste stehen über die Kopfstatio­n des Satelliten­anbieters bereit.
Triple Play via Satellit Neben der Breitband-Internetan­bindung kann der Satellit auch Telefonie und TV-Empfang in die Haushalte liefern. Alle drei Dienste stehen über die Kopfstatio­n des Satelliten­anbieters bereit.

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