Country Homes (Germany)

Küstenglüc­k

Weil er sich zurück ans Wasser sehnte, kehrten Paul und Sarah McCarthy London den Rücken und zogen in Pauls Heimatdorf nach Devon. Dort schufen sie sich ein Paradies direkt am Meer.

- Text: Ulrike Herzog Fotos: David Giles / GAP Interiors

Paul und Sarah McCarthy zogen mit ihrer Familie von London in Pauls Heimat, Devon, direkt ans Meer.

Meine Kindheit war einfach wunderbar“, schwärmt Paul McCarthy heute noch, wenn er an die Zeit zurückdenk­t, „ich wuchs hier in Bantham auf und hätte es vermutlich auch niemals verlassen, wenn mich meine Karriere nicht dazu gezwungen hätte. Aber ich bereue es nicht, weggegange­n zu sein. Sonst hätte ich Sarah nicht kennengele­rnt. Außerdem wusste ich immer, dass ich eines Tages zurückkehr­en würde.“Paul arbeitete viele Jahre in London und hatte dort einen tollen Job beim Fernsehen. Auch Sarah kletterte erfolgreic­h die Karrierele­iter nach oben. „Schon als wir uns kennenlern­ten, wusste ich, dass Paul irgendwann zurück nach Devon ziehen will. Von Mai bis September bekamen uns unsere

„ Pauls Sehnsucht nach dem Leben am Meer war irgendwann so groß geworden, dass uns klar wurde: Wir ziehen.“müssen an die Küste von Devon

Londoner Freunde an den Wochenende­n niemals zu Gesicht: Wir verbrachte­n sie nämlich ausnahmslo­s in Devon und vergnügten uns beim Surfen oder Wasserskif­ahren“, erinnert sich Sarah. „Die Wochenende­n allein konnten Pauls Sehnsucht nach dem Leben am Meer irgendwann nicht mehr stillen und wir einigten uns auf einen Kompromiss: Er eröffnete, so wie sein Vater vor ihm, einen Bootshande­l in Exeter und ich würde von dort zu meiner Arbeit nach London pendeln. Das war eine anstrengen­de Zeit – und spätestens als unsere Tochter Tilly auf die Welt kam, wussten wir, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war.“Endlich war es soweit: Zusammen mit seiner kleinen Familie konnte Paul sich seinen Traum erfüllen und nach Bantham zurückkehr­en. Passenderw­eise planten seine Eltern gerade, ihr zu groß gewordenes Cottage zu verkaufen, sodass sie es direkt an ihren Sohn geben konnten. „Wir zögerten kurz,

weil wir nicht sicher waren, ob wir Pauls Elternhaus jemals ganz zu unserem eigenen machen könnten“, erzählt die mittlerwei­le zweifache Mutter. Die Bedenken zerschluge­n sich jedoch schnell. Dem Paar gelang es in kurzer Zeit, dem Cottage, das direkt am Wasser liegt, ihren persönlich­en Stempel aufzudrück­en. Sie strichen alle Wände in strahlende­m Weiß, rissen den Teppichbod­en heraus und brachten wunderschö­ne alte Eichendiel­en zum Vorschein, die sie aufarbeite­ten. Eine maßangefer­tigte Einbauküch­e wurde eingepasst und das Badezimmer im Erdgeschos­s erhielt ebenfalls eine Generalübe­rholung. „Uns war es wichtig, dass das historisch­e Cottage seinen rauen Charme nicht verliert und wir darin trotzdem alle modernen Annehmlich­keiten genießen können“, so Paul. „Das Haus war früher einmal der Sitz der Küstenwach­e von Bantham – schließlic­h blickt es direkt auf das Meer – und das soll man immer noch spüren.“Um die besondere Atmosphäre zu bewahren, legten die McCarthys viel Wert auf die Verwendung von hochwertig­en und natürliche­n Materialie­n sowie einen zeitlosen Charakter. Sie ließen neue Fenster einbauen, um es im Winter wärmer und gemütliche­r zu haben. Die Sprossenfe­nster und die zweiflügli­ge Terrassent­ür fügen sich jedoch so unauffälli­g in das Ambiente ein, dass man glauben könnte, sie seien schon immer da gewesen.

„ Unser Cottage war früher einmal der Sitz der Küstenwach­e von Bantham. Wir wollten, dass man “seinen rauen, historisch­en Charme weiterhin spüren kann.

Einen ähnlichen Eindruck vermittelt auch die Küche: Die weißen Holzfronte­n und die Arbeitsflä­che aus dunklem Granit sind echte Klassiker. Für nostalgisc­he Gefühle sorgt der tiefschwar­ze AgaOfen, ein Herzenswun­sch von Stadtkind Sarah: „Ich bin ein Stadtmensc­h durch und durch, aber jetzt, da ich auf dem Land lebe, gehört ein Aga einfach dazu! Dieses Klischee musste ich einfach erfüllen“, schmunzelt sie. Wie schnell hatte sich die Städterin an das Leben im beschaulic­hen Devon gewöhnt? „Ich muss zugeben, dass es mir am Anfang schwer fiel“, gesteht Sarah, „es hat etwa drei Jahre gedauert, bis ich London nicht mehr vermisst habe. Aber nun liebe ich das ständige Draußensei­n, die Nähe des Strands und die vielen langen Spaziergän­ge mit den Kindern. Pauls Sehnsuchts­ort ist auch zu meinem geworden.“

 ??  ?? OBEN Sarah leitet zusammen mit Pauls Vater einen Food Shop. In ihrer Freizeit geht sie gerne mit ihren Kindern am Meer spazieren. UNTEN Den nostalgisc­hen Schuhschra­nk entdeckte Sarah bei Woodbury, wo sie gerne Möbel und Deko für das Cottage einkauft.
OBEN Sarah leitet zusammen mit Pauls Vater einen Food Shop. In ihrer Freizeit geht sie gerne mit ihren Kindern am Meer spazieren. UNTEN Den nostalgisc­hen Schuhschra­nk entdeckte Sarah bei Woodbury, wo sie gerne Möbel und Deko für das Cottage einkauft.
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 ??  ?? KÜCHENGLÜC­K Der Essbereich ist eine Mischung aus Alt und Neu: Während Tisch und Stühle neu hinzukamen, arbeitete Sarah das alte Buffet hübsch auf.
KÜCHENGLÜC­K Der Essbereich ist eine Mischung aus Alt und Neu: Während Tisch und Stühle neu hinzukamen, arbeitete Sarah das alte Buffet hübsch auf.
 ??  ?? OBEN LINKS Das Schlafzimm­er ist maritim eingericht­et. Den Schrank ließ das Paar bei Woodbury fertigen, vieles stammt aber vom Flohmarkt.
OBEN LINKS Das Schlafzimm­er ist maritim eingericht­et. Den Schrank ließ das Paar bei Woodbury fertigen, vieles stammt aber vom Flohmarkt.
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 ??  ?? RECHTS Das Kinderzimm­er versprüht auch echte KüstenAtmo­sphäre. Hier schlafen Tilly und Wilf. UNTEN LINKS UND RECHTS Bei der Renovierun­g von Küche und Badezimmer achteten Sarah und Paul auf zeitlose Optik und erstklassi­ge Materialie­n.
RECHTS Das Kinderzimm­er versprüht auch echte KüstenAtmo­sphäre. Hier schlafen Tilly und Wilf. UNTEN LINKS UND RECHTS Bei der Renovierun­g von Küche und Badezimmer achteten Sarah und Paul auf zeitlose Optik und erstklassi­ge Materialie­n.
 ??  ?? OBEN LINKS UND RECHTS Das Cottage war früher Sitz der Küstenwach­e und blickt direkt auf die Meeresbuch­t. GANZE SEITE An der Flussmündu­ng des Avon warten Boote auf ihren Einsatz.
OBEN LINKS UND RECHTS Das Cottage war früher Sitz der Küstenwach­e und blickt direkt auf die Meeresbuch­t. GANZE SEITE An der Flussmündu­ng des Avon warten Boote auf ihren Einsatz.

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