Küstenglück
Weil er sich zurück ans Wasser sehnte, kehrten Paul und Sarah McCarthy London den Rücken und zogen in Pauls Heimatdorf nach Devon. Dort schufen sie sich ein Paradies direkt am Meer.
Paul und Sarah McCarthy zogen mit ihrer Familie von London in Pauls Heimat, Devon, direkt ans Meer.
Meine Kindheit war einfach wunderbar“, schwärmt Paul McCarthy heute noch, wenn er an die Zeit zurückdenkt, „ich wuchs hier in Bantham auf und hätte es vermutlich auch niemals verlassen, wenn mich meine Karriere nicht dazu gezwungen hätte. Aber ich bereue es nicht, weggegangen zu sein. Sonst hätte ich Sarah nicht kennengelernt. Außerdem wusste ich immer, dass ich eines Tages zurückkehren würde.“Paul arbeitete viele Jahre in London und hatte dort einen tollen Job beim Fernsehen. Auch Sarah kletterte erfolgreich die Karriereleiter nach oben. „Schon als wir uns kennenlernten, wusste ich, dass Paul irgendwann zurück nach Devon ziehen will. Von Mai bis September bekamen uns unsere
„ Pauls Sehnsucht nach dem Leben am Meer war irgendwann so groß geworden, dass uns klar wurde: Wir ziehen.“müssen an die Küste von Devon
Londoner Freunde an den Wochenenden niemals zu Gesicht: Wir verbrachten sie nämlich ausnahmslos in Devon und vergnügten uns beim Surfen oder Wasserskifahren“, erinnert sich Sarah. „Die Wochenenden allein konnten Pauls Sehnsucht nach dem Leben am Meer irgendwann nicht mehr stillen und wir einigten uns auf einen Kompromiss: Er eröffnete, so wie sein Vater vor ihm, einen Bootshandel in Exeter und ich würde von dort zu meiner Arbeit nach London pendeln. Das war eine anstrengende Zeit – und spätestens als unsere Tochter Tilly auf die Welt kam, wussten wir, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war.“Endlich war es soweit: Zusammen mit seiner kleinen Familie konnte Paul sich seinen Traum erfüllen und nach Bantham zurückkehren. Passenderweise planten seine Eltern gerade, ihr zu groß gewordenes Cottage zu verkaufen, sodass sie es direkt an ihren Sohn geben konnten. „Wir zögerten kurz,
weil wir nicht sicher waren, ob wir Pauls Elternhaus jemals ganz zu unserem eigenen machen könnten“, erzählt die mittlerweile zweifache Mutter. Die Bedenken zerschlugen sich jedoch schnell. Dem Paar gelang es in kurzer Zeit, dem Cottage, das direkt am Wasser liegt, ihren persönlichen Stempel aufzudrücken. Sie strichen alle Wände in strahlendem Weiß, rissen den Teppichboden heraus und brachten wunderschöne alte Eichendielen zum Vorschein, die sie aufarbeiteten. Eine maßangefertigte Einbauküche wurde eingepasst und das Badezimmer im Erdgeschoss erhielt ebenfalls eine Generalüberholung. „Uns war es wichtig, dass das historische Cottage seinen rauen Charme nicht verliert und wir darin trotzdem alle modernen Annehmlichkeiten genießen können“, so Paul. „Das Haus war früher einmal der Sitz der Küstenwache von Bantham – schließlich blickt es direkt auf das Meer – und das soll man immer noch spüren.“Um die besondere Atmosphäre zu bewahren, legten die McCarthys viel Wert auf die Verwendung von hochwertigen und natürlichen Materialien sowie einen zeitlosen Charakter. Sie ließen neue Fenster einbauen, um es im Winter wärmer und gemütlicher zu haben. Die Sprossenfenster und die zweiflüglige Terrassentür fügen sich jedoch so unauffällig in das Ambiente ein, dass man glauben könnte, sie seien schon immer da gewesen.
„ Unser Cottage war früher einmal der Sitz der Küstenwache von Bantham. Wir wollten, dass man “seinen rauen, historischen Charme weiterhin spüren kann.
Einen ähnlichen Eindruck vermittelt auch die Küche: Die weißen Holzfronten und die Arbeitsfläche aus dunklem Granit sind echte Klassiker. Für nostalgische Gefühle sorgt der tiefschwarze AgaOfen, ein Herzenswunsch von Stadtkind Sarah: „Ich bin ein Stadtmensch durch und durch, aber jetzt, da ich auf dem Land lebe, gehört ein Aga einfach dazu! Dieses Klischee musste ich einfach erfüllen“, schmunzelt sie. Wie schnell hatte sich die Städterin an das Leben im beschaulichen Devon gewöhnt? „Ich muss zugeben, dass es mir am Anfang schwer fiel“, gesteht Sarah, „es hat etwa drei Jahre gedauert, bis ich London nicht mehr vermisst habe. Aber nun liebe ich das ständige Draußensein, die Nähe des Strands und die vielen langen Spaziergänge mit den Kindern. Pauls Sehnsuchtsort ist auch zu meinem geworden.“