Ein Traum aus Kindertagen
Ihr Umzug von London nach Cornwall war für Carolyn Panter eine Reise zurück in ihre Kindheit, die sie in der wildromantischen Region verbrachte. Ihr Zuhause ist ein traumhaftes Cottage.
Ihr Umzug von London nach Cornwall war für Carolyn Panter eine Reise zurück in ihre Kindheit.
Man braucht Mut, um eine tiefgreifende Veränderung im Leben anzugehen – vor allem, wenn sich die Folgen dieser Entscheidung auf eine ganze Familie auswirkt. Diese Erfahrung machte Carolyn Panter, die seit vielen Jahren glücklich in London lebte. Schon immer hatte sie davon geträumt, ein Stück Land zu besitzen, auf dem sie sich in Ruhe um ein paar Tiere kümmern könnte. Auch die Nähe zum Meer war ein Muss, so wie damals, als Carolyn einen Teil ihrer Kindheit an der Küste Cornwalls verbrachte. „Ich liebe das Meer und die Felsenküste hier im Norden Cornwalls ganz besonders“, sagt sie. Vor vier Jahren setzte sich Carolyn zur Ruhe, nachdem sie lange erfolgreich als Physiotherapeutin für Kinder gearbeitet hatte. Damals besuchte sie Freunde in Cornwall – und beschloss, dass es Zeit war für den Umzug in Großbritanniens wildromantischen Südwesten. Sie kaufte zunächst einen kleinen Wohnwagen, in dem sie mit Hündin Poppy wohnen konnte, während sie nach einer passenden Immobilie Ausschau hielt. „Das war meine Schock-Taktik“, lacht sie. „Ich wollte mein Traumprojekt nicht unbestimmt verschieben,
nur um dann am Ende die Chance nicht genutzt zu haben.“Und die Chance kam tatsächlich: Bei einem Ausflug fiel Carolyns Schwester das „Zu verkaufen“-Schild an einem Cottage auf. Ungewöhnlich waren die vielen Fenster, die das Haus mit drei Schlafzimmern aufwies. Carolyn verliebte sich sofort in die angenehm hellen Räume. Der Kaufpreis für das Cottage lag zwar letztendlich über ihrem Budget, doch sie konnte einfach nicht widerstehen. Neben der Atmosphäre gefielen ihr auch das zehn Meter lange Wohnzimmer und die beiden Treppen an jedem Hausende. Carolyn wagte den Hauskauf und obwohl sie danach weniger Geld als geplant für die Renovierungen übrig hatte, nahm sie selbst noch kleine Veränderungen vor. Gleich nach dem Einzug strich sie sämtliche Wände weiß, was vor allem der Küche eine ruhigere Note verlieh. „Außerdem kommen die Schatten auf den unebenen historischen Wänden so besser zur Geltung“, erzählt sie stolz. Im Erdgeschoss entschied sich Carolyn für einen Boden aus lokalem Delabole-Schiefer, die Holzplanken im ersten Stock schliff sie selbst ab. Bei der Einrichtung musste die zweifache Mutter nicht lange überlegen: „Ich mische gerne alte Stücke mit zeitgenössischen Möbeln oder
Accessoires, aber zu nobel darf es bei mir nicht sein. Dieser Umstand kam mir mit dem kleinen Budget gerade recht“, lacht Carolyn. Mehrere Stücke schreinerte Sohn Alex in seiner Londoner Werkstatt für sie. Drei Beistelltische, der Esstisch, die Fensterläden und der Kleiderschrank im Hauptschlafzimmer stammen von ihm. Neben dem Haupthaus nahm sich Carolyn auch einer kleinen Scheune auf dem Grundstück an, die früher einem Schuster gehört hatte. „Ich wurde schon gebeten, eventuell auftauchende Schuhe bitte zurück zu geben. Anscheinend verstarb der Schuster damals recht plötzlich und einige Kunden sahen ihre Schuhe nie wieder“, schmunzelt Carolyn. Jetzt befindet sich ihr Atelier in dem kleinen Gebäude, wo sie malt und Skulpturen nach eigenen Entwürfen kreiert. Die Familie durfte das Haus erst sehen, als Carolyn es für vorzeigbar erachtete. Ein schlauer Schachzug, denn sowohl Ehemann Graham als auch die beiden Söhne waren sofort hin und weg von dem Cottage. Innerhalb eines Jahres verkauften die Panters ihre Londoner Immobilie und zogen komplett nach Cornwall um. Sohn Alex folgte kurz darauf und schreinert inzwischen auch an der Küste. Carolyns Mut hat sich gelohnt – für die ganze Familie.