IN WEISS
Bei Els Veraart beginnt der Advent schon im Oktober. Denn mit dem Schmücken ihres Einrichtungsladens kommt bei ihr schon früh weihnachtliche Stimmung auf.
Es gibt Menschen, die holen Jahr für Jahr ihre Kisten mit weihnachtlicher Dekoration aus dem Keller und schmücken das Haus geschmackvoll traditionell. Es gibt Menschen, die haben keine Kisten im Keller, weil sie sich jedes Jahr aufs Neue von den aktuellen Trends inspirieren und ihr Zuhause in stylischen Weihnachtsfarben glänzen lassen. Und es gibt Menschen wie Els Veraart, die nichts von dem tun, sondern gerade einmal so viel winterliche Accessoires platzieren, dass nur ein Hauch weihnachtliche Stimmung durch die Räume weht. Denn in dem schönen Haus im niederländischen Städtchen Roosendaal braucht es nicht viel, um eine gemütliche, kuschelige Atmosphäre zu erzeugen. Eine Reihe antiker Stücke schmückt das ganze Jahr über das Zuhause der Niederländerin, weshalb es nur noch einige Tannenzweige, Lichterketten und das ein oder andere kleine Accessoire benötigt, um die nostalgische Weihnachtsdeko perfekt zu machen. Inspirieren lässt sie sich von ihrem eigenen Einrichtungsladen, in dem sie Vintagestücke verkauft. Mitte Oktober beginnt die 61-Jährige, ihr Geschäft weihnachtlich zu dekorieren. „Wenn man den ganzen Tag von dieser festlichen Atmosphäre umgeben ist, dauert es nicht lange und man beginnt auch zu Hause Zweige und Felldecken zu platzieren“, erzählt sie schmunzelnd. „Nur
daheim halte ich es sehr viel schlichter.“Els und ihr Mann Cor fühlen sich in ihrem Zuhause mit den hellen Holzdielen und den großen Fenstern unglaublich wohl. „Als wir das Haus zum ersten Mal besichtigten, dachte ich nur: Nein, auf keinen Fall! Ich will nicht im Stadtzentrum wohnen“, erzählt Els, die aus einer kleinen Gemeinde außerhalb von Roosendaal kam. „Doch als ich das Haus betrat, waren plötzlich alle Bedenken wie weggeblasen.“Ursprünglich war das Gebäude, das im Jahr 1895 erbaut worden war, Teil einer Holzverarbeitungsfabrik gewesen. Diese stellte Möbel für Schulen und Kirchen her. Die Fabrik brannte eines Tages nieder und alles, was stehen blieb, war das Haus. Der Vorbesitzer arbeitete als Tischler, was noch heute an den massiven, dunkelbraunen Kaminsims zu sehen ist. „Man kann sehen, dass er vor allem Holzarbeiten für Kirchen herstellte. Es ist sehr pompös, aber ich liebe es“, sagt Els. Dank der hellen Möbel kommen die Kaminsims gut zur Geltung ohne das Interieur zu dunkel wirken zu lassen. Dazu dekoriert Els echte Vintagestücke, die sie vor allem auf Floh- und Antikmärkten erstanden hat. Besonders liebt sie die Märkte in Frankreich, auf die sie mit Cor mehrmals im Jahr fährt. Dort kauft sie meist für sich selbst und ihren Laden ein. Um die Stücke zu einem angemessenen Preis zu ersteigern, teilen die beiden ihre Rollen klar auf. Erspäht Els zwischen all den ausgestellten Dingen ein besonderes Teil, kommt Cors Begabung als Feilscher zum Einsatz. Mit vollen Taschen reisen sie wieder in ihre Heimat und Els dekoriert alles liebevoll in ihrem Geschäft und im Haus. Für sie und Cor ist es jedes Mal eine Überraschung, mit welchen Errungenschaften sie zurück kommen. Doch nach einer Sache hält Els besonders
Ausschau: „Ich sammle eigentlich nichts Spezielles, aber ich habe eine Vorliebe für alte Scheren. Ich weiß nicht, warum. Ich finde sie einfach ästhetisch“, erklärt sie. Im Advent gesellt sich zu den kleinen Details ein echter Hingucker: der Tannenbaum, den Els liebevoll mit silbernen und weißen Kugeln dekoriert. Passend dazu schmückt sie den Kronleuchter über dem Esstisch, sowie den Spiegel im Wohnzimmer mit Zweigen und füllt die ein oder andere freie Ecke mit Tannenzapfen. „Ich liebe es, die Feiertage in diesem Haus zu verbringen“, erzählt sie. Und nicht nur Els und Cor genießen die schöne Atmosphäre, sondern auch der Rest der Familie und Verwandtschaft, die traditionsgemäß Weihnachten bei den Veraarts verbringt. Wie jedes Jahr führen sie an den Feiertagen eine ganz besondere Form des Wichtelns durch: Es werden im Voraus Geschenke gekauft, kreativ verpackt und kleine Gedichte oder lustige Geschichten beigelegt. Diese werden dann untereinander verteilt. „In unserer Familie gibt es immer eine Art Wettbewerb, was das Verpacken der Geschenke